Mittwoch, Oktober 31, 2007

lebendiges lippstadt - wie könnte es aussehen?



das ist der von cdu, fdp und bg so gescholtene plan der bürgerinitiative.

wer macht eigentlich wem druck?

die nachricht ging ja gestern schon wie ein lauffeuer durch unsere kleine stadt in der provinz: die spd und die grünen haben dem neubau von kaufland/mediamarkt nicht zugestimmt. heute morgen las ich dann im online-angebot unserer heimatzeitung folgenden artikel (http://www.derpatriot.de/index.php?content=lokal_artikel&ID=aP-295367&RESSORT=LP), der doch eines gewissen kommentars bedarf:

"Der Rat will Lippstadt wieder zur „Nummer eins“ machen

(schon hier hakt es: eine gewisse mehrheit im rat will es, der rest nicht)

Mehrheit gibt grünes Licht für Einkaufszentrum in der südlichen Altstadt. Experte warnt davor, die großen Chancen des Konzepts aufs Spiel zu setzen

Der Rat will Lippstadt wieder zur „Nummer eins“ machen

Drangvolle Enge herrschte am Montagabend auf den Zuhörersitzen im Rathaussaal. Dorthin waren diesmal besonders viele Bürger gekommen, weil der Rat über das geplante Einkaufszentrum in der südlichen Altstadt und über die Teilnutzung einer Grünfläche an der Robert-Koch-Straße beriet. Foto: Prange

LIPPSTADT Die Weichen für ein großflächiges Einkaufszentrum in der südlichen Altstadt sind gestellt: Am Montagabend gab der Rat nach einer kontroversen Diskussion mit den Stimmen von CDU, FDP und BG grünes Licht für das neue Konzept zur städtebaulichen Entwicklung des Bereichs rund um den Güterbahnhof. Die Mehrheit der Ratsmitglieder folgte damit auch dem Appell von Thomas Lennertz, Geschäftsführer der Bahnflächen-Entwicklungs-Gesellschaft NRW, der zu Beginn der Aussprache in einem eindringlichen Statement noch einmal die große Chance hervorgehoben hatte, die dieses Projekt für Lippstadt bedeute. Gleichzeitig verhehlte der Sprecher aber auch nicht, dass am Güterbahnhof in den nächsten Jahren „Stillstand“ drohe, wenn die Politiker den Plänen für das Einkaufszentrum ihre Zustimmung versagen sollten.Der Sprecher der Entwicklungsgesellschaft hob in seiner Erklärung noch einmal die Schwierigkeiten hervor, die mit der Aufbereitung und Erschließung des Bahngeländes verbunden seien. Als Lösung komme hier nur das jetzt vorliegende Modell des Planungsbüros RKW in Frage.

(Komm: na, da haben cdu und fdp ja mächtig aufgefahren. direkt den geschäftsführer rangekarrt. war den jungs und mädels wohl klar, dass die sache nicht so eindeutig über die bühne geht, wie man noch vor einem jahr dachte. und auch klar, dass herr lennertz solchen druck macht. immerhin hat er ja kein interesse an lippstadt und der hiesigen situation. die beg kümmert sich nur darum, die flächen gewinnbringend loszuwerden. angesichts der konsensvereinbarung, die ich ja schon geblogt habe, wird klar, wer hier welche interessen verfolgt. warum soll eigentlich stillstand drohen? woher bezieht der mann sein wissen? stillstand droht dann lediglich seiner organsisation in sachen lippstadt.
ich weiß nicht, irgendwie habe ich den eindruck, die beg möchte unbedingt die stadt und die bürger dahin zwingen nun flott dem ganzen zuzustimmen. dann haken dran und ab in die nächste kommune. und warum bitte darf es denn nur der rkw-entwurf sein? weil rkw zu den assizierten büros gehört? weils grad paßt?)


Ein weiter Grund, warum der Rat jetzt seine Zustimmung zu dem Konzept geben solle, sei der, dass mit diesem Entwurf endlich auch die Voraussetzungen für eine Förderung durch das Land erfüllt seien. Dies sei ein „Glücksfall“, den man nicht aufs Spiel setzen sollte. Andere Konzepte, wie etwa das der Initiative „Lebendiges Lippstadt“ möchten ja wünschenswert erscheinen, sie seien aber nicht finanzierbar und auch nicht machbar, erklärte Lennertz.

(Komm.: pruuuust. es wird ja immer besser. das ist kein glücksfall! wer setzt nur solche unwahrheiten in die welt? für wie doof halten diese leute den mündigen bürger?
das land nrw hat 20.45 mio euro zur verfügung gestellt. und wem? der beg, damit sie die grundstücke wirtschaftlich gewinnbringend an die kommune bringt. das ist teil der konsensvereinbarung, kein glück. das steht den kommunen zu. punkt. was soll der kappes? übrigens sone sache wie die beg und die verflizung mit dem land nrw gibbet natürlich auch mal wieder nur in nrw.
also ist schon kklar, dass herr lennertz das rkw-monster will.)


Der SPD-Fraktionsvorsitzende Hans-Joachim Kayser zeigte sich unbeeindruckt von der Argumentation des BEG-Sprechers. Nach reiflicher Überlegung habe sich seine Fraktion zur Ablehnung des neuen Konzeptes entschlossen, erklärte Kayser. Dafür gebe es mehrere Gründe. Nach der Verschiebung von Media Markt zu einem gemeinsamen Komplex mit Kaufland jenseits der Cappelstraße sehe man in der SPD-Fraktion keine Chance mehr, dass das geplante Einkaufszentrum die von allen gewünschte Funktion, einer Aufwertung der Innenstadt erfüllen könne.

(Komm.: hajo, du bist ein held! und mit dir der rest der spd-fraktion. genauso ist es! und ich finde es gigantisch, dass die spd den mumm hat, nachzudenken, abzuwägen und sich dann zu entscheiden. chapeau.)

SPD-Fraktion vermisst die „Flaniermeile“

Aufgrund der großen Entfernung zur Langen Straße fehle jetzt die fußläufige Verbindung zwischen dem Bernhardbrunnen und Media Markt. Damit entfalle dann aber auch der Anreiz zum Bummeln und Flanieren entlang der Geschäfte im mittleren Teil des Einkaufszentrums. Dort, so Kayser, gebe es dann aber auch keine 1 A- oder 1- B-Lage mehr, allenfalls noch eine 2er-Zone. Damit könne man hochwertige Frequenzbringer wie H&M, Zara oder Mango jedoch nicht nach Lippstadt locken, prognostizierte der SPD-Sprecher. Und ob die Ellipse wirklich gebaut werde, das sei aus Sicht der SPD-Fraktion auch noch sehr fraglich. Aber nur mit diesen Magneten lasse sich das andere Ziel erreichen, nämlich Lippstadt als Einkaufsstadt für die gesamte Region aufzuwerten. Kayser führte nicht nur wirtschaftliche Gründe für die Ablehnung des neuen Konzeptes an. Auch städtebaulich sei das Projekt unangemessen. In seiner nun vorliegenden Form stelle es einen nicht vertretbaren Eingriff in das historische Stadtbild dar. Darum lehne die SPD die neue Planung ab. Kayser forderte die Ratskollegen auf, zu dem ursprünglichen Konzept zurückzukehren und sich für eine bessere Planung mehr Zeit zu nehmen.

(Komm.: genau! wir haben zeit. nur weil beim überholen auf der zweispurigen autobahn hinter mir ein irrer mit lichtpeitsche und wildem auffahren drängelt, drücke ich doch auch nicht plötzlich das gaspedal durch oder hopse verschreckt auf die rechte spur. nur weil jemand, der vitale finanzielle interessen hat, druck macht, muß ich mich doch nicht zwingen lassen. die umstrukturierung der südlichen altstadt ist ein wichtiges projekt, dass ganz lippstadt verändern wird. da sollten wir uns doch angesichts der nun veränderten pläne nicht einfach in etwas pressen lassen, was allerhöchsten eine notlösung ist. wenn das ding steht, ist herr sommer sich nicht mehr hier bürgermeister, da er dann schon im landtag sitzen möchte. und dann haben wir hier den salat. ach, by the way: mitbekommen, was nun in soest läuft? nix mit tollen parkplätzen für die innnenstadt. darfste nur eineinhalb stunden parken.)



Die CDU-Fraktionsvorsitzende Hannelore Bartmann-Salmen drückte in ihrem Statement dagegen aufs Tempo. Es gelte jetzt das Machbare umzusetzen. „Wir haben eben keine 50 Jahre Zeit mehr.“ Damit spielte sie auf die Probleme beim Erwerb der Grundstücke an, aber auch auf die sich verschlechternde Situation Lippstadts im Wettbewerb mit anderen Kommunen in der Region.

(Komm.: wird ja immer besser! wer redet denn von 50 jahren? aber ein paar monate werden wir wohl doch haben? auch im sinne eines demokratischen prozesses. die situation in lippstadt ist mies, ja, aber das liegt nun sicher nicht nur am einzelhandel: die hella hat massiv abgebaut, zig läden sind pleite gegangen, unser wirtschaftsförderer hat keine neuen großen unternehmen und damit arbeitsplätze nach lippstadt geholt, es gab keine impulse für die wirtschaft......dafür arbeitslose. die lebenshaltungskosten sind gestiegen, viele kommen kaum bis zum ende des monats. und die sollen nun ausgerecht ihre kohle, die sie nicht haben, in lippstadt aus dem fenster werfen?)

Bei der Eröffnung des neuen Einkaufszentrums in Soest sei in der vergangenen Woche erklärt worden,

(Komm.: wer erklärt sowas und warum? ok, ich behaupte nun mal, die erde ist eine käsekugel. glauben mir das auch alle? jesus, man kann viel erklären, behaupten....mein sehr geliebter altbundeskanzler, der dicke (ach, er fehlt mir), behauptete immer, es gäbe bald blühende landschaften.....naja, manche glauben halt alles.)


Soest sei jetzt die Nummer eins in der Region. „Früher war das Lippstadt“, betonte die CDU-Sprecherin. Darum müssten nun alle Anstrengungen unternommen werden, um die größte Stadt im Kreis wieder zum Einkaufszentrum für die ganze Region zu machen. Bartmann-Salmen: „Wir müssen wieder auf Augenhöhe mit Soest und Paderborn kommen.“ Da gebe es nur die eine Devise: „Große Märkte ab in die Mitte!“

(Komm.: jo, augenhöhe mit paderborn...warum nicht gleich mit berlin? ach, kinners, lippstadt ist nicht paderborn und auch nicht soest. auch nicht gütersloh. holt doch erstmal arbeitsplätze hier hin. dann haben die bürger wieder mehr moos in der tasche. sorgt für gute schulen und kitas, dann können auch mamis arbeiten gehen. und wenn dann wieder mehr kohle in den taschen ist, geben die leute auch wieder mehr aus. dann kommen die geschäfte doch alle hier hin. wozu soll man heute in lippstadt noch nen laden aufmachen?
und: wenn der schandfleck gebaut wird, kann die nördliche lange straße dichtmachen. irgendwie kontraproduktiv.)


Für die FDP sind die Pläne „alternativlos“

Für den FDP-Fraktionsvorsitzenden Dr. Forusan Madjlessi ist der Plan für das Einkaufszentrum in der südlichen Altstadt „alternativlos“. Andere Konzepte seien nicht finanzierbar. Und wenn Lippstadt Kaufkraft und Zentralität zurückgewinnen wolle, dann müsse man jetzt etwas machen. Entscheidend sei für die FDP allerdings auch, dass das geplante Zentrum an die Lange Straße angebunden werde.

(Komm.: stimmt, die fdp gibts ja auch noch. lange nix mehr von gehört.)

Die Grünen-Sprecherin Ursula Jasperneite-Bröckelmann sah sehr wohl Alternativen zu dem vorliegenden Konzept. Aus anderen Städten gebe es attraktivere Beispiele. Das geplante Einkaufszentrum bringe aus Sicht der Grünen viele Nachteile für die Stadt aber nicht die erwünschte Qualität und Identität für Lippstadt.

(Komm.: auf die grünen ist in dieser beziehung immer verlaß.)

Ganz anders argumentierte BG-Sprecher Hans-Dieter Marche. Er forderte die Ratsmitglieder auf, Mut zur Veränderung zu beweisen und die Chance zu ergreifen, die der Investor mit diesem Projekt biete. „So schaffen wir neue Arbeitsplätze und Einkaufsmöglichkeiten“, betonte Marche. Daher gebe es für die BG nur ein „klares Ja“ zu dem künftigen Einkaufszentrum.

(Komm.: neue arbeitsplätze? wo? bei kaufland? 400 euro im monat? es sollte doch jedem mittlerweile klar sein, welche personalpolitik lidl fährt. wie sagte mein sehr geliebter schröder mal: wir können nicht davon leben, dass wir uns alle gegenseitig die haare schneiden. eben. und von 400 euro im monat kann keiner große sprünge machen. wir brauchen neue, größere und wertschöpfende unternehmen in lippstadt. und vor allem welche, die hier auch steuern zahlen. nicht in neckarsulm. aber einige leute verhalten sich wie die kälber, die sich auch noch selbst ihren schlächter suchen.)


hes-

Dienstag, Oktober 30, 2007

die spd hat dagegen gestimmt

schon gehört? die spd hat gestern in der ratssitzung gegen die pläne für die sogenannte südliche altstadt, also den neuen schandfleck, gestimmt.
das ist toll, das ist gut....das ist nen schampus wert.
so, jungs und mädels von der cdu und fdp...da geht noch was.

wer hat interesse an diesem kaufland-block?

immer wieder auffallend, dass nur bestimmte einzelhändler sich so für dieses neue projekt einsetzen. zu nennen sind da herr beumer, die herren arndt, ach ja, und herr ziems, der geschäftsführer von lott (gehört zu sinn-leffers).
wer nun meint, das läge daran, dass die genannten herren doch zum inner circle der werbegemeinschaft gehören, hat m.e. nach nur teilweise recht.
die lokalitäten der genannten herren liegen ja quasi am bernhardbrunnen. und wer mal samstags durch die stadt schlendert weiß, wie wenig in diesem bereich meistens los ist. wer nun meint, das läge u.a. auch an den geschäften hat natürlich unrecht. was auch sonst.
nein, nein, das liegt am dummen kunden. also an uns.
nun, diese herren haben mit sicherheit ein großes interesse daran, dass kaufland und mediamarkt gebaut werden. immerhin dürften sie die einzigen sein, die davon möglicherweise profitieren könnten.
und das quasi für lau. keine eigenen investitionen nötig...zahlen ja das land nrw, die stadt...die bürger.
nur herr jasper scheint ja heavy on wire zu sein. der hat wohl kapiert, wes geldes kind die drohende kundschaft sein könnte.

knebelnde konsensvereinbarung? eine geschichte über kommune, land, BEG, HLG und RKW

immer wieder wird in letzter zeit gemunkelt, unsere kommunalpolitiker könnte ja gar nicht mehr aus der sache mit dem güterbahnhof raus. es sei alles schon vorvertraglich geregelt, so munkelt man. nun, so irre geheimnisvoll ist das alles nicht, schaut man sich mal die internetseite der BEG (www.beg-nrw.de)an:

"STRATEGIE DER FLÄCHENENTWICKLUNG


Der BahnflächenPool NRW ist ein geschlossenes Liegenschaftspaket. Innerhalb dieses Paketes erhalten die Städte und Gemeinden eine Vielzahl von garantierten Vorzügen und Serviceleistungen.

(zu den leistungen gehören entsprechende gutachten und ein pool von architekten etc.)

Voraussetzung dafür, dass alle beteiligten Städte und Gemeinden gleichermaßen profitieren können, ist der Paketerfolg. Dazu ist es erforderlich, auf möglichst vielen Bahnliegenschaften höherwertige Nutzungen zu auszuweisen.

Erst ökonomisch hochwertige Standortentwicklungen – beispielsweise Wohnen, Dienstleistungen oder verträglicher Einzelhandel – in der einen Kommune erlauben es, Liegenschaften in anderen Kommunen, die sich nicht so hochwertig nutzen lassen oder die mit hohen Aufbereitungskosten belastet sind, zu tragbaren Preisen zu verkaufen. Der Bahnflächen-Pool NRW funktioniert daher nur Gemeinde übergreifend

(aha, das sind die synergieeffekte, von denen immer die rede ist. im klartext: eine kommune wertet das fragliche, wohl offensichtlich wertlose, kontaminierte grundstück auf...und schwupps...die anderen neben dran sollen nachziehen. nach der methode: soest hat nen mediamarkt...wir wollen auch einen.)

Transparenz und eine enge Kooperation mit den Poolkommunen ist eine zentrale Voraussetzung für das Gelingen: Nur die Städte und Gemeinden sind im Rahmen ihrer Planungshoheit in der Lage, Grundstücken eine Wertsteigerung zu verschaffen.

Deshalb ist es notwendig, die Rahmenbedingungen für die Kooperation zwischen den Kommunen und der BEG vorab gemeinsam in einer Konsensvereinbarung festzuschreiben. "


so steht es dort zu lesen. und weiter...



"Konsensvereinbarung


Die BEG schließt mit den Kommunen eine Konsensvereinbarung. Die Unterzeichnung der Konsensvereinbarung ist Voraussetzung für die Inanspruchnahme der Serviceleistungen der BEG. Die BEG kann Gutachten oder weitere Vorleistungen zur Klärung der Flächenverfügbarkeit nur finanzieren, wenn die Kommune mit der Konsensvereinbarung ihren Kooperationswillen dokumentiert. (Hervorhebungen meinerseits)

Diese Konsensvereinbarung ist von der Landesregierung, der DB AG ebenso wie von den gemeindlichen Spitzenverbänden Nordrhein-Westfalen gebilligt worden.

Geregelt werden darin die Leistungen und Pflichten jedes Vertragspartners:

Ein zentraler Anspruch ist, auf möglichst vielen, nicht mehr betriebsnotwendigen Bahnliegenschaften wertsteigernde Nutzungen auszuweisen, sofern dies städtebaulich und verkehrspolitisch sachgerecht ist. Die Kommunen müssen deshalb entsprechende Entwicklungsschwerpunkte definieren und möglichst hochwertige Nutzungsperspektiven entwickeln. Die Kommunen sichern zu, bei ihren Verhandlungspositionen zu berücksichtigen, dass es ein wesentliches Ziel der BEG ist, die Bahnliegenschaften wirtschaftlich erfolgreich zu vermarkten.

(prinzipiell ok, aber....schauen wir uns an, wie es läuft.....die städte wollen eigentlich mediamarkt, kaufland und co. nicht mehr auf der grünen wiese haben. in den innenstädten ist aber kaum platz für solche betonmonster. nun gibts ja die netten grundstücke der bahn, die einen wirtschaftlichen mehrwert (für wen eigentlich?) bringen sollen. also,(und das kann man fein im netz recherchieren)was liegt näher, als eine zusammenarbeit? und da die kommunen sich ja kaum noch wehren können...denn sie wollten ja an die fleischtöpfe des landes nrw (sind 20,45 mio drin), ist alles gelaufen.)

Wichtig ist auch, dass der Bahnflächenentwicklung Vorrang vor der Entwicklung von Flächen im Freiraum gegeben wird. Die Kommunen erklären sich bereit, im Rahmen ihrer Baulandpolitik zu gewährleisten, dass die Ausweisung von weiteren Baugebieten im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung nicht zu einem die Nachfrage deutlich übersteigenden Baulandangebot führt. Auch der Zeitpunkt der Erschließung von Bauland durch die Kommune wird festgelegt und erfolgt unter Berücksichtigung einer erfolgreichen Vermarktung der nicht mehr betriebsnotwendigen Bahnliegenschaften.

Selbstverständlich werden die individuellen Rahmenbedingungen gemeinsam mit der Kommune abgestimmt – unter Berücksichtigung der ebenfalls gemeinsam festgelegten Nutzungsziele und bezogen auf einen gemeinsam prognostizierten Zeitpunkt der Vermarktung der Bahnliegenschaften.

Nur in den Fällen, in denen kein Bedarf für Planungen und/oder Untersuchungen besteht und offensichtlich keine Veräußerung der Flächen erkennbar ist, kann auf eine Konsensvereinbarung verzichtet werden. "


so siehts also aus. auch die stadt lippstadt hat diese vereinbarung unterzeichnet. (http://www.beg-nrw.de/pdf/downloads/Kommunen_des_2._Paketes.pdf)

hier ein dokument zur verknüpfung von beg, rkw und planlokal....:

"Die BahnflächenEntwicklungsGesellschaft NRW (BEG) hat 7 Planungsteams mit Stadt- und
Freiraumplanern für die künftigen Planungen in den 100 Kommunen des BahnflächenPools NRW
ausgewählt. Entscheidungsgrundlage ist das Ergebnis eines offenen, zweiphasigen Ideenwettbewerbs
und die Entscheidung eines unabhängigen Preisgerichts für 7 Bewerber aus 84 Teilnehmern des
Verfahrens.
Die BEG erhofft sich mit diesem Ergebnis eine Vereinfachung und Beschleunigung der
Planungsprozesse zu den entbehrlichen Bahnflächen. Die Kommunen können zukünftig ihre
Wunschkandidaten für eine Zusammenarbeit aus folgenden Büros auswählen.
1. PASD Feldmeier + Wrede/Hagen mit Friedhelm Terfrüchte/Essen
2. planlokal/Dortmund in AG mit Riechelmann + Wagner/Köln sowie ST-Freiraum Doris
Törkel/Duisburg
3. Pesch & Partner/Herdecke mit Gudrun Hasselbusch/Steyerberg
4. Dr. Harald Heinz/Aachen mit 3+ Freiraumplaner/Aachen
5. Hans-Joachim Hamerla und Jutta Gruß-Rinck/Dortmund mit Werkgemeinschaft Freiraum Prof.
Gerd Aufmkolk/Nürnberg
6. RKW Architektur und Städtebau Matthias Pfeifer/Düsseldorf mit GTL Markus Gnüchtel/Kassel
7. Architektur & Stadtplanung Ehlers-Wegmann/Düsseldorf mit Andreas O. Kipar/Duisburg
Zufrieden mit dem Ergebnis zeigte sich die Geschäftsführung der BEG aus Essen. Thomas Lennertz
„Die ausgewählten Büros können den Kommunen nicht nur mit tragfähigen städtebauliche Ideen und
Entwürfen weiterhelfen, sondern auch ihr fundiertes know how zu bahntechnischen Restriktionen
einbringen.“
http://www.plan-lokal.de/download/wett_news/19Presse_planerpool.pdf


diese büros arbeiten also mit der beg zusammen. von einem wettbewerb kann ja angesichts dieser tatsache wohl kaum die rede sein. warum habe ich nur den eindruck, dass hier der fisch anfängt zu stinken?

Samstag, Oktober 27, 2007

südliche altstadt.....noch ein paar impressionen

ich hab nun ein wenig bei google gewühlt und die folgenden pläne und "bilder" gefunden. dabei ist immer zu berücksichtigen: das sind werbebilder von architekten! was nun wirklich realisier iwrd, ist nicht raus. und erinnern wir uns an den info-abend im januar: "kaufland und media-markt brauchen keine schaufenster" trötete der architekt. fragt sich nur, warum auf den plänen schaufenster sind.




oben die vision der architekten, unten die realität. auffallend ist, dass man ein klein wenig den blickwinkel geändert hat. dadurch sieht der neubau natürlich gleich besser aus, man guckt ja direkt in die straße hinein. verändert werden soll an der straßenbreite ja nix. auffallend auch, dass die wirkliche monströsitat des neubaus geschickt verdeckt wird. praktisch, dass auf der ecke noch das kleine rote haus steht. und schaut ein bissi schräg von unten, verdeckt es natürlich den fetten neubau halb. fein gemacht, ihr architekten.




das ist der aktuelle plan. das ulkige graue teil rechts unten ist der cineplex-bau. wenn man nun die ausmaße dieses baus mit dem geplanten neubau vergleicht, wird schnell klar, wie riesig das neue center werden soll. der vielbeschworene maßstabsbruchs ist noch ein euphemismus.
und: es steht komplett westlich der innenstadt. wo sind denn da die synergie-effekte?

historische altstadt - maßstabsbrüche?

der kollege andreas hat auf der seite www.lippstadt-blog.de seine freude über die einkaufsmöglichkeiten in köln kundgetan. stimmt, da sind in direkter dom-nähe viele großflächige filialisten zu finden. es stimmt aber auch, dass diese bauten nicht gerade von historischer schönheit sind. (das muß sogar ich zugeben) köln hat viele schöne ecken, die um dem dom gehört sicher nicht dazu. aber das hat gründe. hier ein paar bilder aus köln nach den bombardements des 2. weltkrieges:





90% der stadt waren zerstört. statt 800.000 menschen lebten 1945 noch ca. 120.000 menschen dort. (ich danke an dieser stelle meinem heimatkundelehrer vogt aus der grundschule)
tja, wo nix mehr steht, muß man neubauen. keine frage. und auch in köln gab und gibt es viele diskussionen über neubauten und stadtentwicklung.
aber irgendwie hat das ja wenig mit lippstadt zu tun.
in lippstadt soll bausubstanz geoprfert werden. keine bombenruinen. und wer behauptet, es sähe am güterbahnhof aus, wie nachem krieg, sorry, meine werte mutter meinte: die haben ja keine ahnung.
andere städte würden sich die finger nach einem solchen innerstädtischen kleinod wie dem güterbahnhof, der bürgervilla oder der henkevilla lecken.

"kaufland ist keine schönheit." (HLG)

dieser satz des investors hat mir zu denken gegeben. hingesprochen wurde er auf dem info-abend so ganz en passant - hat wohl kaum einer mitbekommen. hier ein paar impressionen von kaufland-bauten:

der kaufland in lebenstadt


der kaufland in nürtingen:


und in münchen-neuperlach:



das sind schon die chiceren varianten. und da wollen die guten kommunalpolitiker mir sagen, dass sei alles kein problem? sowas an der ecke hospitalstraße cappelstraße?
gruselig.
wer will sowas denn ernsthaft in unserer schönen stadt?

wer nun meint, auf dem bild aus münchen wäre ein hit zu sehen, dem sei gesagt: hauptmieter des centers ist kaufland. habe ich nur keine ansicht gefunden, auf der das fette logo drauf ist.

Samstag, Oktober 20, 2007

kommt nun ein bürgerbegehren?

war ja eigentlich klar, dass im planungsausschuss der entwurf zum neuen "architktonischen schandfleck" am güterbahnhof mal eben durch gewunken wird. im blog von Hartmut (http://hartmut-befeldt.de/2007/10/19/planungsausschuss-zum-einkaufscenter-sudliche-altstadt-die-show-der-betonkopfe/)ist nachzulesen, wie es ablief. besonders pikant finde ich ja die tatsache, dass politiker offensichtlich pikiert sind, wenn eine öffentliche diskussion aufkommt.
mein demokratieverständnis ist da ein anderes. naja, ich kann mich ja auch noch an leute wie wehner erinnern und an echte debatten im bundestag....

jedenfalls wird deutlich: eigentlich ist den politikern volkes wille recht schnuppe. oder sie haben sich schon so an investor und plan gebunden, dass sie aus der nummer nicht mehr rauskommen. wer weiß schon, was für verträge da in den schubladen versteckt sind?

aber die vision des architekten von der neuen "lichtdurchfluteten" hospitalstraße will und kann ich der welt nicht vorenthalten:



denken wir uns das alles dann mal im winter mit kahlen bäumen....lebensbejahendes beton-grau. regen pladdert an den festerlosen fronten herab...blechlawinen wälzen sich durch hospital- und cappelstraße...und auf der südseite kann man dann an der wunderschönen ("kaufland ist keine schönheit" sagte der mensch vom investor) front des kommerz-bunkers langflanieren.

ich verstehs ja nicht: die bauwilligen herren sagten ganz offen, dass sie nur geld verdienen wollen. hallo??? hört den keiner von unseren politikern zu. die hlg ist nicht die caritas oder die kfd! die wollen geld, unser geld...und mit sicherheit juckt es die null die bohne, ob das ding schön ist, ob es die innenstadt belebt....himmel, die leute sollen doch bei kaufland und mediamarkt einkaufen, nicht bei brenken, lott, kleine oder gar nordhorn. und schon mal gar nicht auf dem wochenmarkt.
herr, laß hirn vom himmel regnen...

Donnerstag, Oktober 18, 2007

endlich geht in ruck durch unsere stadt

gestern abend präsentierten architekten, stadtverwaltung, investor und wirtschaftsförderung die lang ersehnte neuplanung für das güterbahnhofgelände. bereits zu anfang bemühte sich der sogenannte moderator ewald prünte, ein kommunikator vor dem herrn, darum, eine diskussion abzuwehren. dies sei eine infoveranstaltung, kein diskussionsabend. wie schön, dass die anwesenden mündigen bürger sich nicht komplett den mund verbieten ließen.

einig waren sich alle darin, dass etwas in lippstadt passieren muß. dann war schon ende mit der einigkeit.
bezeichnend war die art der kommunikationskultur, die von seiten der befürworter des neuen schandflecks praktiziert wurde. herr prünte beliebte die mitglieder der bürgerinitiative als "jungs und mädels" zu bezeichnen. sehr nett auch die formulierung "totes lippstadt", wenn denn der billigschuppen nicht gebaut würde. hach, ich finde es immer wieder schön, wie objektiv und ausgleichend sogenannte moderatoren oft sind.
offenbar teilten einige anwesende meine meinung, denn als herr prünte dann beliebte einen sprecher der initiative einfach mundtot machen zu wollen, bekam herr prünte was einem prünte gebührt: gegenwind und eine verbale watschen.
und das von einem offenbar honorigen herrn, der nun sicher nicht zur hippie-kultur gehört.

augenscheinlich hatte die investoren-liga damit gerechnet, dass von der initiative nur wenig brauchbares präsentiert würde. nachdem man einsehen musste, hier im irrtum zu sein, fiel den herren nichts mehr ein, als dumme polemik und billige beschwörungen. (siehe "totes lippstadt")

sehr peinlich, als dann bekannte lippstädter wie uwe stedtfeld und herr jasper das wort erhielten und sich nun gar nicht so begeistert über den neuen kaufland-mega-bunker äußerten. recht haben sie.
die ansiedlung dieses konsum-desasters jenseits der cappelstraße hat nun sicher nichts mehr mit den ursprünglichen plänen gemein. und da konnten die herren sich drehen und winden, das GMA-gutachten dehnen und drehen, da beißt die maus keinen faden ab.

ein wahres highlight des abends stellten die ausführungen des architekten dar. mein favorit: die darstellung der hospitalstraße als lichtflutetes wohngebiet. toll. der wunderschöne ausblick auf die betonwand des kaufland-kartons, die zig autos, die stündlich durch die straße fahren.....oh wie schön, da will man leben und auf den klotz blicken. ich kann immer nicht fassen, für wie dumm, man verkauft werden soll. das gelächter der anwesenden zeugte aber von gesundem menschenverstand.

schön, dass in lippstadt endlich mal eine demokratische kultur entsteht. noch schöner, dass viele bürger sich beteiligen, sich einmischen.
wer hätte gedacht, dass einmal mündige bürger die stadtverordneten, investoren, wirtschaftsförderer in den verbalen schwitzkasten nehmen? ich nicht.
es ist unsere stadt: nicht die von HLG, nicht die von RKW...die wollen, was sie ja auch zugeben, hier einfach kohle machen.
und nebenbei: von höheren steuereinnahmen kann wohl keine rede sein....kaufland versteuert in neckarsulm.

Samstag, Oktober 06, 2007

druck in sachen güterbahnhof

das ist doch wieder typisch....heute steht in unserer heimatzeitung:

"„Druck“ durch Fördermittel

Werden die Weichen für das Einkaufszentrum noch in diesem Monat gestellt?

„Druck“ durch Fördermittel

So könnte es aussehen - vom Bernhardbrunnen aus betrachtet: Das geplante Einkaufszentrum am Güterbahnhof.

LIPPSTADT Jetzt kommt Zeitdruck in das Projekt: Wenn für das so viel diskutierte Einkaufszentrum am Güterbahnhof noch in diesem Jahr Landeszuschüsse aus dem Städtebauförderungstopf zur Brachflächen-Aktivierung beantragt werden sollen, dann muss bis Ende Oktober ein positiver Grundsatz-Beschluss des Rates vorliegen.„Sonst verlieren wir ein ganzes Jahr“, machte Wirtschaftsförderer Wilhelm Coprian gegenüber dem Patriot deutlich. Und der Erste Beigeordnete Rainer Strotmeier ließ erkennen, welch beträchtlichen Faktor diese Förderung darstellt. „Die Landesmittel liegen im guten siebenstelligen Bereich“ sagte er wörtlich. Das Geld soll dazu beitragen, das Gelände nördlich der Bahnlinie für das geplante Einkaufsprojekt „bebauungsfähig zu machen“.
Strotmeier räumte ein, dass dieser Zeitdruck unerfreulich sei und durchaus als Zumutung verstanden werden könne, doch es sei nun mal wichtig, die sich bietenden Möglichkeiten zu nutzen. Bei den Politikern, so betonte er, habe er dafür Verständnis gefunden. Bereits in den nächsten Tagen wolle man in den Fraktionen darüber beraten.
Auch die Bürger werden in dieser entscheidenden Phase mit eingebunden. Am 17. Oktober findet in der Stadtsparkasse eine öffentliche Informationsveranstaltung statt. Und am Tag drauf die ebenfalls öffentliche Sitzung des Planungsausschusses. Am 29. 10. soll dann der Rat der Stadt entscheiden.
Ein paar Zahlen noch zur Information: Die gesamte überplante Fläche im bereich Bahnhofsstraße/Güterbahnhof liegt bei rund 21000 qm. Der größte Teil davon ist im Besitz der Bahn und privater Eigentümer. Der Anteil der städtischen Fläche beträgt etwa 5400 qm.
Für das Einkaufszentrum ist eine Verkaufsfläche von rund 12 500 qm vorgesehen, davon ca. 5000 qm für Kaufland und 3000 qm für Mediamarkt. "



super, so macht man bürgernahe politik. urplötzlich rückt der termin für die fördermittel näher...überraschend sozusagen. und nu muß alles wieder hopp hopp gehen, man braucht ja das geld. wußte man ja vorher offenbar nix von. und eingeräumt wird auch was, nämlich bedenken...aber das macht nix. da geht man dann locker drüber weg.
ist ja auch lachhaft - welche metropole macht schon stress wegen soner lapalie...
die taktik ist leider durchsichtig wie immer.

und damit das liebe stimmvieh nicht meckert, gibt es nochmal eine "bürgerbeteiligung" - ein infoabend. welch ein hohn! und noch nicht mal 14 tage später soll das alles im rat abgesegnet werden.
demokratie geht anders.
was denken unsere "entscheidungsträger" eigentlich, wer sie sind? irgendwie fällt mir da immer unser altbundeskannzler ein, der mit dem glücklichen gesichtsausdruck, der wollte auch immer alles "aussitzen" und dann doch seinen willen durchsetzen.
so, ich fahre nun nach köln und bilde mich in sachen leseförderung weiter. bis die tage.

Mittwoch, September 19, 2007

lippstadts zukunft

diese vision einer glitzernden warenwunderwelt in lippstadt läßt mich ja nicht los. wie wird es sich wohl in der schönen lippestadt leben mit zwei neuen konsumtempeln? gestern nacht hatte ich dann eine vision....ich schwöre, es waren keine drogen im spiel.

seien wir doch mal konsequent. wenn die beiden neuen malls kommen, brauchen wir keine fußgängerzone mehr. und damit ist die lange straße wieder frei für den autoverkehr. wurde ja auch zeit, wo doch herr berger von der GMA weiß, dass der kunde bis vor das geschäft, ach, am besten rein fahren möchte.
also lassen wir den verkehr über die lange straße fließen, zweispurig als einbahnstraße. dann können die kunden, die aus der ganzen region, was rede ich: aus der ganzen republik zum einkaufen kommen, direkt bis zum südertor carre und zur altstadtmall durchfahren. über die cappelstraße und die woldemei lassen wir den verkehr dann wieder zweispurig abfließen. da sind dann ja eh nur noch altenwohnheime, obdachlosenasyle und so was.

was wir natürlich auch nicht mehr brauchen sind markt- und rathausplatz. die parade des schützenvereins, so es ihn dann noch gibt, findet eh am südertor carree statt. denn in der innenstadt hat man ja kein publikum mehr. rathausplatzfestival, lippstadt culinaire und der rest finden natürlich auch bei den malls oder in ihnen statt. man könnte da ja auch noch nen hippen überdachten platz, so ein forum halt, einrichten. dann wird auch kein schützenkönig mehr nass.
also machen wir aus den beiden plätzen große parkflächen. die bereiche neben der nördlichen lange straße auch noch dazu. die rathausstraße fällt dann ja weg...wo soll man denn noch hinfahren? alles parkplatz.

so, dann sagte herr berger ja, der kunde wolle es bequem. ok, kann er haben. der ganze bereich der ehemaligen fußgängerzone wird gläsern überdacht. dadrunter packen wir dann noch ein paar malls. ich denke da so an die "sommer-galerie", die "lott-mall" und natürlich an das "foru center". ausgehend von den megaparkflächen in der ehemaligen city könnte dann eine stylische schwebebahn die ehemalige lange straße entlangführen. unten autos, oben schweben. mit gläsernen fahrstühlen in die jeweiligen shopping paradiese hinein. central station wäre dann etwa in höhe mattenklodt. chice gleitbänder leiten die käufer dann in die malls wie schweine zur schlachtbank.

dann könnte das noch mit einem bahnhof kombiniert werden - auch in luftiger höhe. das hätte den vorteil, dass endlich das grottige bahnhofsgebäude verschwinden könnte. und schwupps wäre da wieder platz für ein konsum quartier. oh wunderschöne lippstädter warenwelt.

Dienstag, September 18, 2007

"die fleischpreise werden steigen....."

sagt mal, wann hat das eigentlich angefangen? seit wochen höre und lese ich nur noch von steigenden lebensmittelpreisen. und die gründe sind hanbüchen wie nur sonst was. mal sind es die bösen asiaten, die plötzlich mehr milchprodukte brauchen, dann die steigenden futterkosten...oder auch die steigenden kosten für schieß-mich-tot.

man kann ja die uhr danach stellen.....jede woche eine neue nachricht. es reicht!!!!
weder verdiene ich plötzlich 10% mehr, noch habe ich im lotto gewonnen. wer soll das ganze zeug denn noch bezahlen?

glitzerwelt altstadt-mall

i had a dream -

"wo vor jahren noch ein paar geschäfte und kneipen waren, rollt heute jeden samstag eine blechlawine. therese m., 86, bewohnerin des seniorenheims "zum abendrot", versucht seit einer halben stunde verzweifelt die cappelstraße zu queren. sie möchte in die innenstadt, um bei einem discounter ihre notwendigen medikamente zu kaufen.
keine chance. "jeden morgen um fünf kommen die anliefer-lkw. da ist an schlaf nicht mehr zu denken", erzählt sie. der regen prasselt auf den schirm, der an ihrem rollator festgebunden ist.
in der glitzerwelt der altsdtadt-mall tummeln sich derweil junge, finanzkräftige kunden. toby, 24, und charlene, 23, bummeln durch die ladenstraßen. sie kommen meist um die mittagszeit, nehmen beim "underground" ein kleines frühstück ein. dann trennen sich ihre wege. charlene geht ins basement zum naildesigner und facelifter aus china, während toby mit seinen kumpels in der bar die neusten spiele aus den usa anschaut. tabledance inklusive. den lästigen lebensmitteleinkauf erledigt schon ein profi-shopper für die beiden im "mauland". "wir finden es toll hier, so toby. auf die frage, ob er denn auch mal in die innenstadt geht, schaut er irritiert drein. "nee, da bin ich ja draußen. wir gehen nachher noch ins süder-carree, dann ins kino und später in die bar." wirkliche ausgänge gibt es ja auch gar nicht.
die altstadt-mall ist samstags-mittags richtig voll.
vom schlechten wetter merkt man hier nichts. angenehme 20 grad zum anstehenden weihnachtsfest. amerikanische christmas-songs dudeln aus den lautsprechern, über bildschirme flackert dauerwerbung. kein nervendes geschrei, denn die paar kinder, die es noch gibt, sind alle im "kids paradise" abegegeben worden. notfalls wird doch auch ritalin verabreicht, damit ruhe herrscht.
leise rieselt sanft der kunstschnee aus der glaskuppel. 50-cent-managerinnen springen im roten bikini mit weihnachtsmannmütze durch die galerie und verteilen lockgutscheine.
so auch christa, 24, die eigentlich biologie studiert hat: "hartz 6 reicht einfach nicht. also arbeite ich nun 50 h die woche hier. das bringt immerhin 250 euro." die schöne neue warenwelt kann sie sich nur sehnsüchtig anschauen. chice stiefel von "nespritt" für schlappe 300 euro sind für christa unerreichbar.
immer wieder sieht man schwarze sheriffs in den gängen. ihre aufgabe ist es, die vielen alten, obdachlosen und bettler aus der mall zu vertreiben. seit es in lippstadt keine nennenswerten arbeitgeber mehr gibt, haben auch viele bürger kein geld mehr für die heizung.
zur gleichen zeit auf der lange straße gähnende leere. die ruinen der ehemaligen modehäuser "luft" und "schenken" gammeln vor sich hin. das pflaster ist voller löcher. wer nach alternativen zur glitzernden mall-warenwelt sucht, ist hier verloren. nichtmal mehr 1-euro-läden gibt es hier. markt- und rathausplatz sind reine parkplätze mit shuttle-anschluß zu den malls geworden. der bürgermeister hat die stadt längst verlassen...."

hoffentlich nur ein albtraum

Dienstag, September 11, 2007

kanurennen auf dem alberssee



hochwasser kann so schön sein! und am alberssee ist es ja auch so schön. man muß halt ideen haben. buchbar sind solche schönen events bei gamann kanus.




und nächstes jahr...da machen wir dann ein rennen mit lippstädter teams auf dem alberssee.

Montag, September 10, 2007

angriff auf die city

es ist soweit......die nächste große veranstaltung der initiative lebendiges lippstadt steht an:


"Angriff auf die City-
Vortrags und Diskussionsveranstaltung der Initiative Lebendiges Lippstadt

Am Donnerstag, dem 13.09.2007, veranstaltet die Initiative Lebendiges Lippstadt einen weiteren Infoabend zum Thema Einkaufscentrum Südliche Altstadt. Unter der Überschrift „Angriff auf die City“ wird Dr. Holger Pump-Uhlmann, referieren. Pump-Uhlmann ist von Beruf Architekt und Architekturhistoriker und Author und Mitherausgeber des gleichnamigen Fachbuchs, das kritische Texte zur Konzeption, Planung und Wirkung von Einkaufscentern enthält. Im Zentrum seiner Darstellungen stehen dabei die Entwicklung der Einkaufscenter-Ansiedlungen in deutschen Städten, ihre kritischen Erfolgsbedingungen und vor allem die Strategien, mit denen Investoren und Center-Betreiber ihre Absichten durchsetzen. Das Buch hat sich seit seinem Erscheinen im letzten Jahr juristisch gegen mehrere Untersagungsverfügungen des Center-Entwicklers ECE erfolgreich durchgesetzt. Es ist ein Gemeinschaftswerk von Architekten, Center-Entwicklern, Soziologen, Geographen und Maklern.

Die Veranstaltung am 13.09. findet im Hülshoff statt und beginnt um 19:30 h. Hierzu sind auch Vertreter der Stadtverwaltung eingeladen. Im Anschluss an die Ausführungen von Dr. Pump-Uhlmann ist eine Frage- und Diskussionsrunde geplant, an der sich alle Anwesenden beteiligen können.

Alle interessierten Bürger sind herzlich eingeladen."

Samstag, September 08, 2007

aktive bürger als "bedenkenträger" - schönen gruß an die demokratie

es stand ja letztens zu lesen, dass ein vertreter einer lippstädter partei seinen unmut über das engagement lippstädter bürger geäußert hat. gut, das ist seine meinung und auf die hat er auch ein recht. kann und soll er auch äußern und publizieren - wobei das mit dem publizieren ja immer so eine sache ist.

bezogen hat der kommunalpolitiker sich auf bürgergruppen, die aktiv an entscheidungen, die unsere stadt betreffen, mitwirken möchten. "bei projekten wie dem grünen winkel und güterbahnhof richtete (..) darum eine warnung an jene, die er als bedenkenträger und unterschriftensammler bezeichnete."

puh, das ist ja nicht so nett. gewarnt wird man auch noch. hat meine mama auch immer gemacht, hat aber nix genutzt.der aktive bürger als "störenfried"? himmel, wessen frieden stört er denn? oder gehts nur um den versuch, kritik kleinzumachen?

ich reagiere ja bei solchen vorfällen immer höchst allergisch. warum denn andersdenkende gleich so abqualifizieren? das ist aber kein feiner zug und zeugt auch nicht gerade von demokratischer kultur.

naja, mag sein, dass es einigen leuten in dieser stadt auch einfach stinkt, dass nun bürger am start sind, die eben nicht alles so einfach hinnehmen, die sich einmischen, die sich gehör verschaffen. ist schon echt ärgerlich, wenn man plötzlich mit volkes wille konfrontiert wird - ging doch jahrzehntelang auch ohne eben diesen.

südertor ost - statt kaufland?

et iss wie et iss, et kütt wie et kütt und et hät no immer jot jejang - sagt man im sonnigen rheinland. das gilt aber auch für lippstadt.
wie heute morgen in miner sehr geschätzten heimatzeitung zu lesen stand, kommt bewegung in die stadt. vielleicht aber eine art von bewegung, die einigen nicht so ganz paßt - würde mich nicht wundern. nicht nur die "bedenkenträger" und "unterschriftensammler" machen alteingeschworenen bündnissen das leben schwer, nein, da ist auch ein neuer investor am start.

"südertor-carree" - wunderbar, davon sprach die initiative lebendiges lippstadt doch schon lange. 5000 qm verkaufsfläche sollen endlich auf lippstadts 4-wheel-drive-in entstehen. ankermieter wird ein lebensmittelladen sein.

prima, damit ist die kaufland.-monstrosität wohl endlich vom tisch. es spricht einfach eine menge für einen neubau am südertor: es könnte der versprochene tor-charakter entstehen, wir hätten einen lebensmittelladen in der innenstadt, es wäre raum für andere geschäfte da - reichlich raum. parkplätze auch. der bebauungsplan ist auch schon da.

vor lauter begeisterung köpfte ich äußerst energisch mein bio-frühstücksei bei der lektüre. auf seite 3 unserer geschätzten presse fiel mir dann aber die semmel aus dem mund.
"verkaufsflächen (am südertor) tangieren pläne für güterbahnhof laut gma-gutachten nicht"
bitte? gehts noch? es war doch immer die rede davon, dass unbedingt ein lebensmittelheini in die stadt kommen soll - haben wir doch dann am südertor.
warum brauchen wir nun plötzlich zwei dieser läden?
gibbet urplötzlich zig hunderte kunden mehr? wer soll denn in beiden zentren dann einkaufen?

ich habe da einen ganz anderen verdacht: wohlmöglich sind in sachen güterbahnhof schon dinge/absprachen/vorverträge gelaufen, von denen wir bürger keine ahnung haben. würde mich auch nicht wundern. und nun können unsere entscheidungsträger nicht mehr zurück? oder wollen sie nicht? oder sind sie einfach unflexibel?

Montag, August 20, 2007

eine fachhochschule für lippstadt?

letztens blödelte ich noch mit freunden herum, dass unser geschätzter bürgermeister sicher bald auf die idee mit einer fachhochschule für lippstadt käme. ich sollte eine zulassung als wahrsagerin oder augurin beantragen oder mich direkt beim psi-corps melden. logisch, genau das alles ist geschehen. manchmal bin ich mir selbst unheimlich.

da lese ich also dann in unserer wohl informierten heimatzeitung, dass nun lippstadt in sachen historischem wettstreit mit soest (warum eigentlich immer?) auf die sensationelle idee mit der fachhochschule gekommen ist. und natürlich will man einen standort für igenieurwissenschaften haben. himmel, was soll das?

by the way: da gibts doch paderborn (http://www.uni-paderborn.de/fakultaeten). die bilden schon ingenieure aus. und ein blick auf die homepage von soest (http://www3.fh-swf.de/soest/) zeigt uns: auch hier gibbet das.
warum muß nun auch lippstadt unbedingt ings. ausbilden? warum sollten junge leute, die studieren wollen, nach lippstadt kommen?

soest hat gerade mächtig aufgerüstet in sachen ausbildung:

"Fachhochschule
Südwestfalen
Hochschule für
Technik und Wirtschaft


Agrarwirtschaft
Ingenieurwissenschaften

Der Standort Soest bietet seinen Studierenden Diplom-, Bachelor- und Master-Abschlüsse.
Hier finden Sie die Internetseiten der Fachbereiche Agrarwirtschaft, Elektrische Energietechnik und Maschinenbau-Automatisierungstechnik sowie Informationen rund um den Standort Soest."

liebe leute, der zug ist doch abgefahren - falls die bahn mal fährt und nicht bestreikt wird.

irgendwie wirkt das ganze leicht kindisch auf mich: die anderen hier drumherum haben das - also wollen wir lippstädter das auch. völlig schnurz, ob es sinnvoll ist. soest hat nen kaufland - wollen wir auch. soest hat nen mediamarkt - wollen wir auch. soest hat die fh - wollen wir auch.
mal ehrlich: wer will denn schon in lipperbruch in der ollen kaserne hocken und büffeln? da gibbet doch nettere orte. und wenn das ding steht, haben wir eh schon wieder zu viele ings.
und wenn ich dann lese, dass unsere kommunalvertreter damit punkten wollen, dass sie ja seit 1975 ach so schlecht behandelt werden.... ist ja wie im sandkasten.

was wäre sinnvoll? sinnvoll wäre die überlegung, wie man lippstadt wirklich nach vorne bringen kann - was können wir hier einrichten, was es noch nicht in direkter nachbarschaft gibt?
ok, man könnte z.b. eine fh für sozialwissenschaften einrichten - ausrichtung auf den bereich einer älter werdenden gesellschaft oder für erziehungswissenschaften mit schwerpunkt sonder/heilpädagogik und reformpädagogik. eine montessorischule für lippstadt - gibts hier nirgendwo - mit angeschlossener ausbildungseinrichtung.

vielleicht solten die lippstädter nicht immer danach schielen, was die anderen haben und dann "ich auch" brüllen, sondern überlegen, was sie machen können, was die anderen nicht haben.

die idee mit der neuen wildwasserstrecke finde ich da schon sinnvoller. das könnte, in kombination mit einer kanustation in grünen winkel, unsere stadt echt nach vorne bringen.

Donnerstag, August 16, 2007

hochbegabung und lrs

hochbegabung ist ja voll im trend. aber das es so schlimm ist, hatte ich nicht gedacht.eine freundin erzählte mir gestern, was da so abgeht. nur mal zur erklärung:

"Wie viele Hochbegabte gibt es?
Im Bereich von IQ 85 - 115 liegen etwas mehr als zwei Drittel der Bevölkerung. Einen IQ über 130 haben nur noch rund zwei Prozent der Deutschen. In der gesamten Bundesrepublik kann von rund 300.000 hoch begabten Kindern und Jugendlichen ausgegangen werden."

(http://www.br-online.de/wissen-bildung/thema/hochbegabung/definition.xml)

ähnliche zahlen findet man auch auf weiteren seiten in netz und in entsprechender fachliteratur. ok. also kann es wohl kaum sein, dass plötzlich tausende von hochbegabten kindern auftauchen.
jene freundin erzählte mir gestern auch, dass viele eltern, angefixt durch dusselige ratgeber, der meinung sind, dass ihr kind nur weil es möglicherweise eine (nicht diagnostizierte) lrs hat auch automatisch hochbegabt sei, grusel.
dazu: etwa 6% aller kinder haben wirklich eine legasthenie/lrs. der rest hat einfach schwierigkeiten beim erwerb der schriftsprache, aber keine umschriebene störung im sinne der ICD-10 der WHO.
genausowenig, wie legasthenie etwas mit dummheit zu tun hat, hat sie etwas mit überdurchschnittlicher intelligenz zu tun.
liebe eltern, ihr tut euren kindern mit einer "stigmatisierung" keinen gefallen. wer unsicher ist, sollte sein kind testen lassen, entweder der K-ABC oder der HAWIK-test. danach weiß man bescheid. und wer dann noch möchte kann einen lese- rechtschreibtest machen lassen. aber bitte einen normierten mit einer großen testgruppe.
und liebe eltern, wenn das kind dann eben nicht hochbegabt ist, seid nicht sauer - freut euch.

Montag, August 13, 2007

Sonntag, August 12, 2007

fischen an der nethe

ok, endlich mal bilder vom fischen, die vom wetter her stimmen.



Samstag, August 11, 2007

klüngeln

nun hab ich ja blut geleckt, ich geb es zu. mich läßt diese thematik nicht los. vor allem getrieben durch den aufklärungsbedarf des westfälischen liebsten google ich mich so durchs netz.

sehr logisch erscheint mir die ableitung des rheinischen wortes klüngel aus einem althochdeutschen wort für "knäuel". das kommt sicher hin. aber ich werde das noch genau recherchieren.

sehr interessant finde ich die betrachtungen vieler web-nutzer zum thema klüngeln in der nachkriegszeit. nun ja, es ist halt wie mit dem "fringsen", also dem kirchlich erlaubten organisieren von gütern nach dem krieg.

das rheinland, vor allem köln, war ja vom krieg, sprich von den bombardements, recht stark betroffen. fotos von der völlig zerstörten kölner innenstadt kann man sich überall in köln angucken.
das ist auch so ein unterschied zum westfälischen landstrich. die westfalen haben ihre innenstädte erst danach verhunzt.

mag sein, dass das klüngeln in dieser zeit einfach eine notwendigkeit des überlebens war. frei nch adenauer: man kennt sich, man hilft sich.
ich werde dran bleiben.

lippstädter powerfrauenstammtisch

seit donnerstag gibt es ihn nun, den lippstädter powerfrauenstammtisch.
zugegeben, eine recht provokante formulierung, die bei der männerwelt sicherlich zu einigen reaktionen führt, was aber durchaus beabsichtigt ist.

entstanden ist diese gruppe aus einer veranstaltung im cartec, bei der es um klüngeln ging.
meine erste reaktion: komisch, warum macht man dazu eine offizielle veranstaltung? ist doch völlig normal. dazu muß der geneigte westfale wissen: im rheinland ist klüngeln absolut nichts negatives. keinesfalls ist das mit vetternwirtschaft oder filz zu übersetzen.

so schreibt der kölner stadtanzeiger:
"„Klüngel“, so übersetzt er, ist die Umsetzung des Prinzips: „Wir kennen uns, wir helfen uns.“ Und das ist gut so. „Der Klüngel“, und da zitiert er seinen Böll mal ganz gerne „ist die Form des Seid-nett-zueinanders“. Eine Forderung, die kölschem Selbstverständnis entspricht und folglich gerne in Kneipen umgesetzt wird: Drink doch eine mit.

Soweit kommt man im Schatten des Domes mit dem Klüngel klar - übrigens seit 1782, denn seit dem gibt es dieses Wort, das andernorts fälschlicherweise mit Filz, Seilschaft, Kumpanei und Amigo übersetzt wird. Dabei ist Klüngel doch vielmehr, Klüngel ist all dies zusammen - so es dem guten Zwecke dient. Sagt der gute Kölner."

(http://www.ksta.de/html/artikel/1015442771859.shtml)

klüngeln ist teil der rheinischen mentalität und dient allen. sozusagen der ursprung des neudeutschen "netzwerkens".
ich wurde dann aufgeklärt, dass der begriff des klüngelns in westfalen einen sehr negativen beigeschmack hat. hmmm, verwunderlich. nun gut, ich bin ja tolerant.

nur: welche chancen entgehen den menschen im alltag, wenn sie nicht klüngeln? massig, wie der kölner sagen würde.
nun gut, auch in lippstadt wird nun geklüngelt, das ist gut so, da bin ich dabei, auch ohne kölsch und pinte.

12 frauen bekennen sich nun zum klüngeln und treffen sich dazu viermal im jahr. neue mitglieder sind gerne gesehen, schließlich soll ein netzwerk unterschiedlicher interessen und berufe entstehen. unter den teilnehmerinnen sind frauen aus der wirtschaft, aus freien berufen, soziales oder auch ehrenamt sind vertreten.
gerade die bunte mischung macht den klüngel ja aus.

an den klassischen orten des rheinischen klüngels - der theke oder dem küchentisch - sind ja auch alle versammelt. da ist der rheinländer sehr demokratisch.
drink doch eene mit oder eben: verzäll mal, wat maachste so. wer lust dazu hat, melde sich bei mir.

und die lippe steigt und steigt...

die lippe und ihr sogenanntes hochwasser gehören ja zu meinen lieblingsthemen in dieser stadt. vorweg: ich ernte immmer wieder eigenartige blicke, wenn ich äußere, dass man angeichts der lippe wohl kaum von einem fluss sprechen kann und das hochwasser hier ist für mich auch eher ein kurzes aufbegehren des wassers.

nunja, ich komme eben aus dem schönen rheinland - da ist der mensch in sachen hochwasser einiges gewöhnt. ich erinnere mich an nächtelange kellerausräumaktionen, an venezianische nächte auf meinem balkon in beuel (ja, so heißt dieser stadtteil wirklich - nicht lachen)...und unter uns tuckerte romantisch das schlauchboot des thw (ich liebe diese organisation) vorbei...wohlgemerkt, dort, wo eigentlich eine straße ist. sehr schön auch meine erinnerung an zahlreiche schulstunden in denen bücher getrocknet wurden (mit dem föhn der hausmutter) oder ruderboote durch die gegend geschleppt wurden...hach.

aber zurück zur lippe. ok, ich gebe zu ....nun ist wirklich viel wasser drin. dieses bild habe ich gestern in der nähe der friedrichschule gemacht. dort, wo eigentlich ein wehr ca. 2 meter wasserstand ausgleicht, ist nun eine ebene fläche.



und so sah es flussabwärts aus. auch nicht schlecht. das entspricht dann schon eher meinen vorstellungen von viel wasser.



bedrohlich ist das alles dank des hochwasserschutzes nicht. außer ein paar nassen kellern und gärten passiert ja nichts.

Samstag, August 04, 2007

ein positives beispiel

letzthin habe ich mal wieder meine heimat, die nördlichste stadt italiens besucht. also bonn, das kleinod am rhein.
und dort speziell natürlich das viertel, rheinisch veedel (ich hasse den ausdruck quartier), in dem ich aufgewachsen bin - bad godesberg.

da gibt es seit den siebzigern eine füßgängerzone, die in den letzten jahren acuh durchaus ihre probleme hatte. wir erinnern uns: bärlin (wer will da schon hin?) ist wieder hauptstadt - bonn nicht mehr. nun gut, es zogen viele leute weg, besonders die finaziell potenten politiker und diplomaten. die pleitewelle rollte, hertie machte dicht.

aber die godesberger haben es geschafft, die innenstadt zu beleben. als erstes wurde mal an der optik gearbeitet: zahlreiche bänke für die älter werdenden bürger, bäume, beete - das sieht einfach netter aus.
ein obststand, ein blumenstand, mal ein fliegender händler.
die einzelhändler haben mit angepackt und dekorieren ihre eingangsbereiche mit blumen.
hertie wurde saniert und es entstand eine kleine mall mit h&m, schuhläden, dm usw. das ganze aber nicht als klotz, sondern mit einem geschwungenen vorbau in blau.

und was passierte`? es gibt viele, kleine geschäfte mit unterschiedlichstem angebot - nicht nut ketten, wie in lippstadt. minilädchen neben schreibwarengeschäften, ansprechende buchläden, kleine fachgeschäfte - ohja, in godesberg kann man noch regenschirme, hüte und eisenwaren kaufen. es gibt bioläden und reformhäuser, sportartikel in großer auswahl. und immer wieder dazwischen cafes, ein nordseerestaurant mit strandkorb, einen kleinen weinhändler mit verkostung. warum schauen sich die lippstädter da nicht mal was ab?

chance für neue gedanken zur stadtentwicklung

wie heute morgen in unserer sehr geschätzten heimatzeitung zu lesen stand, sieht es mit dem geplanten großprojekt am güterbahnhof aus sicht der befürworter nicht so rosig aus. ein teil der grundstückseigentümer ist offensichtlich nicht bereit, für nen appel und nen ei zu verkaufen. nun, ich erinnere mich, dass dieser punkt von der initiative lebendiges lippstadt bereits im januar als kritisch bezeichnet wurde. mag auch sein, dass manche eigentümer sich schlichtweg übergangen fühlten durch die flotte planung der stadt, die dann mal eben so als gegeben dahingestellt wurde.
viele menschen sind offenbar nicht mehr bereit, den politikern alles durchgehen zu lassen.

weiter lese ich in dem artikel, dass nun über ein "alternativmodell" nachgedacht werde, bei dem die beiden ankermieter in einem "möglichst kompakten gebäude" untergebracht werden sollen.

na, da bestätigen sich doch alle meine befürchtungen: ein neuer bunker a la cineplex mitten in der südlichen altstadt? nein danke, ich finde einer dieser bauten reicht völlig.
vom "leuchtturmgebäude" auf dem alten mattenklodtgrundstück ist überhaupt nicht mehr die rede. wie soll dann bitte die fußläufige, attraktive anbindung an die innenstadt erreicht werden? was ist mit den tollen geschäften wie mango und h&m, die vom chef der werbegemeinschaft immer als argument für den neubau angeführt werden? gar nix mehr, fürchte ich. aber vielleicht finden sich für diese unternhemen ja andere standorte in der city. platz ist da genug.
ohne diese anbindung wird es auch keine belebung der lange straße geben, keine synergie-effekte für den traditionellen einzelhandel. tja, damit dürfte sich dieses argument wohl erledigt haben.

denken wir doch mal die idee mit dem solitärgebäude zu ende: recht zentral in unserer schönen stadt steht dann ein betonbunker mit kaufland und mediamarkt, drumherum parkplätze. sonst nix. wer will das denn?
warum setzt man diesen neuen komplex nicht auf die östliche seite vom cineplex? die parkplätze dort mit offroad-feeling sind kein hingucker und könnten so endlich verschwinden, bzw. verbessert werden. möglicherweise würde dann auch die grausige verkehrssituation dort geändert. schon mal versucht mit einer horde kinder auf dem weg zum kino die straße zu überqueren? das grenzt an abenteuerurlaub.

müssen wir denn wirklich die altstadt verschandeln?
sehen wir doch die neusten entwicklungen positiv. es gibt eine menge zu tun in unserer stadt. wir haben da noch einige hausaufgaben zu machen. was ist mit den lehrständen in der innenstadt? wie beleben wir die fußgängerzone? was ist mit der aufbaurealschule? der stadtbücherei? dem rathausplatz?
und was ist endlich mit einem kulturzentrum? bürgernah - generationenübergreifend - lebendig. lippstadt hat nun die chance, all das anzupacken. und nicht in einem übereilten tempo, sondern besonnen und durchdacht. mal nebenbei: dann könnten endlich auch alle bevölkerungsgruppen in die entscheidungen eingebunden werden. ist nicht bald auch wieder wahl?
warum nicht mal über wohnen in der innenstadt nachdenken? darüber, wie wir wieder familien in die stadt bekommen? und mit kindern und ihren eltern wächst auch wieder mehr leben in der stadt. vielleicht sollten einige händler und politiker auch mal begreifen, dass es nicht immer nur um kaufen, kaufen, kaufen geht.
stellt euch doch mal vor, lippstadt besteht nur noch aus geschäften und betonklötzen. will man da echt zum flanieren und gucken, zum kaufen und genießen hin? mit sicherheit nicht.
die bürger zahlen fleissig und brav ihre steuern in dieser stadt. also haben sie auch das anrecht auf ein gutes wohnumfeld.

eigentlich können wir doch froh sein. nun haben wir alle, bürger und politiker, die chance mal grundsätzlich über die entwicklung lippstadts nachzudenken. wunderbar. das sehen ja offensichtlich einige kommunalpolitiker auch so. noch besser. ich hoffe, dass wir spannende und fruchtbare wochen erleben.

Donnerstag, August 02, 2007

trauerspiel alme - nix mehr mit fischen

als jahreskarteninhaberin der oberen almstrecke bin ich nun langsam recht angesäuert.
bei saisonbeginn waren noch einige fische vorhanden, nicht viele, aber immerhin. es werde eingesetzt, hieß es. komisch, den termin muß ich wohl verpaßt haben oder es haben innerhalb von zwei tagen alle eingesetzten fische den weg in die bratpfanne gefunden.
in ein- bis zweiwöchigem abstand warern wir am fluss - nix.

und am letzten wochenende ist mir dann endgültig die hutschnur geplatzt. irgendwelche leute haben dorch ernsthaft die alme "ausgebaggert". keinkraut mehr, kein vernünftiges flussbett! ja gehts denn noch? schon mal an die brutplätze gedacht? schon mal an die babyforellen gedacht? neben der alme liegt kniehoch der aushub und damit natürlich auch alle insektenlarven, puppen - eben einfach alles, was forellen so fressen.

es reicht.

Donnerstag, Juli 26, 2007

fliegenfischen - zwickauer mulde und co.

gefischt haben wir im urlaub an der zwickauer mulde, der zschopau und dem schwarzwasser.
mein favorit ist dabei eindeutig die zwickauer mulde. rieselstrecken, gumpen, viele steine, ruhige strecken - alles, was das fliegenfischer herz begehrt ist vorhanden. gut, will man die wirklich interessanten stellen erreichen, muss man schon recht gut zu fuß sein und auch mal ein bisschen klettern. es geht kein weg am fluß entlang und oft kommt man nur durch waten ans ziel. das waten ist aber generell kein problem, da die mulde nicht tief ist und steinigen grund hat. und wer die viel befischten stellen verläßt, hat die chance auf reichlich fisch. gefangen haben wir hier bach- und regenbogenforellen in allen größen, was für die substanz der mulde spricht. die bachsaiblinge, von denen man uns sagte, sie seien eingesetzt, vermehren sich offensichtlich auch munter, denn wir fingen auch viele kleinere exemplare.



im hotel trafen wir drei andere fliegenfischer, die sich über zu kleine und zu wenige fische beklagt haben. diesen eindruck können wir nicht bestätigen. klar, es kommt auf den zeitpunkt, den ort, die fliege und die präsentation an, doch wir haben sehr schöne stunden mit auch sehr willigen forellen erlebt. streamer gingen gar nicht, aber emerger und nymphen führten zum erfolg.
helle loop-wing-emerger mit crystal hair (in Anlehnung an das Muster von Thomas Wölfle) erwiesen sich als äußerst fängig.
gefischt haben an der zwickauer mulde ab neidhardtstal (direkt unterhalb der talsperre) bis einige kilometer unterhalb von bockau.



solche stellen waren immer für größere fische gut. hinter jedem stein standen forellen.

auf der suche nach den angeblich existenten äschen fuhren wir an die zschopau, doch hier waren wir wenig erfolgreich. leider. ein schöner fluss, wunderbare augenblicke, doch äußerst zickige äschen. an dieser stelle wimmelte es nur so von äschen, die auch stiegen - teilweise direkt neben uns. bis zum gewitter fischten wir unverdrossen mit der trockenfliege, doch die äschen erwisen sich als äußerst selektiv. was sie wirklich gefressen haben, konnten wir bis zum abend nicht herausbekommen.



das schwarzwasser war nicht so mein ding. besonders im städtischen bereich ist der fluss recht verschmutzt, da offenbar viele anwohner ihn als müllkippe benutzen. schade, denn auch hier könnte ein tolles gewässer entstehen. äschen haben wir hier keine gefangen - nur bachsaiblinge. den tipp direkt im stadtgebiet von aue, wo schwarzwasser und mulde zusammen fließen, zu fischen, haben wir nicht befolgt. es war uns dann doch zu nervig direkt neben einer der hochwasserschutz-baustellen zu stehen.
der hochwasserschutz ist überhaupt ein thema im erzgebirge. wie uns einheimische fischer erzählten, sind die folgen nicht unbedingt positiv: direkt nach dem hochwasser wurde der fluss von den baggern wie eine straße benutzt. viele laichhabitate und gumpen wurden zerstört, was zu einem zusammenbruch des fischbestandes führte. auch heute noch sind baustellen häufig, meist am schwarzwasser, wo zur zeit eine fischtreppe gebaut wird.
es wird wohl noch eine zeit dauern, bis der fluss sich regeneriert hat.

Mittwoch, Juli 25, 2007

dyslexietherapeut? den beruf gibts nicht....

das arbeitsamt, meine weiterbildung und ich..eine neverending-story.
mal wieder erhielt ich eine aufforderung des amtes mich zu melden. mal wieder war es eine völlig andere sachbearbeiterin als vorher. nun gut, ich packte meine unterlagen und machte mich auf den weg.

die dame erschien zunächst recht nett, wenn auch distanziert. die erste frage: "also sie sind da in dieser maßnahme - was ist das genau?" "dyslexietherapeutin" "ahja...." angestrengt blickte sie auf ihren monitor und verstummte.

nur nebenbei, ich mache das nun schon seit einem halben jahr. also nicht erst seit gestern. und bewillgt ist das alles schon seit einem jahr.

"hm, dyslexiethrapeutin...was issen das?" ich hub mal wieder an, das berufsbild, die ausbildungsinhalte usw. zu beschreiben, zog gewand meine aufstellung der seminare und ihrer inhalte hervor und überreichte sie freundlich lächelnd der guten frau. natürlich auch die kopie des zertifikates, das ich nicht abschluß erhalten werde.
völlige irritation zeigte sich auf ihrem gesicht, hektisches tippen auf der tastatur.

"also, sie werden logopädin?" "Neiiiiiin." panik ergriff mich langsam. "also kann man sagen, das ist ne art ergotherapie?" "Neiiiiiin". "na, dann ist das kein beruf. das hab ich hier nicht."
wie bitte? seit einem jahr ist die weiterbildung bewilligt und der beruf ist nicht erfaßt?

schlagartig wurde mir alles klar: die ewigen briefe vom amt, die termine, das wirrwarr.
im klartext. der beruf des dyslexietherapeuten ist neu und offensichtlich noch nicht zentral erfaßt. das sollte aber irgendeinem mitarbeiter im letzten jahr mal aufgefallen sein. aber anscheinend hat sich keiner bemüßigt gefühlt, das zentral zu melden. nein, stattdessen landete mein vorgang auf wiedervorlage und ich damit bei der nächsten sachbearbeiterin. ja kann das denn sein?

nun, da auch noch andere daten fehlerhaft erfaßt waren, habe ich der dame dann vorgeschlagen, doch erstmal ordung in das ganze zu bringen, habe ihr meine kompletten unterlagen in kopie dagelassen und bin gegangen.

schallend lachend verließ ich das arbeitsamt. sieht man wohl auch selten....

Samstag, Juli 21, 2007

fliegenfischen an der zwickauer mulde



zunächst waren wir wir verwirrt durch die höchst widersprüchlichen infos, die man über die pachtverhältnisse erfährt. aktueller stand der dinge: der angelverein sachsen süd vergibt tageskarten, völlig unkompliziert und sehr flexibel. ein lob an herrn just, dem betreiber des angelshops in aue, der trotz unserer pannebedingten verspätung noch um 17h in seinen laden kam um uns die karten auszustellen.

die preise sind sehr angenehm. wir haben 70 euro für eine woche bezahlt. betrachtet man die länge der strecken, die man damit befischen kann, wirklich ein preiswertes vergnügen: zwickauer mulde, schwarzwasser, preßnitz, flöha und zschopau...das schafft keiner in einer woche. ein eldorado für fliegenfischer.



und die flüsse sind einfach wunderschön. wer bereit ist, ein wenig zu klettern und sich auch mal durch wirklich hohe uferbewucherung schlagen will, ist hier gut aufgehoben. auch wenn man oft gegenteilige meinungen hört.

an unserem hotel, das nur für wirklich humorvolle menschen mit einem hang zum urigen zum empfehlen ist (hotel forelle in blauental) trafen wir drei fliegenfischer aus bonn, die ein wenig den kopf hängen ließen. zu kleine fische, zu wenig...und überhaupt.
dieses urteil können wir nicht bestätigen. ok, klar, dass es in solchen flüssen nicht die riesen fische hagelt.. woher auch? ab er wir haben viele fische gefangen, die durch die bank gesund und extrem schön waren. auch einige größere waren dabei, der größte hatte 37 cm. das ist doch schon mal was.

"entschuldigung, wie kommen wir hier nach....?" - ein hoch auf die sachsen

ungelogen, das war DER satz unseres urlaubs. wir waren für eine woche zum fliegenfischen ins erzgebirge gefahren, natürlich versorgt mit einer entsprechenden karte. (leider war die von 1993, wie sich später bei genauer prüfung zeigte.)

das erzgebirge ist schön, wirklich. wir haben viel gesehen, wenn auch meistens unfreiwillig, was nicht an den freundlichen sachsen lag, nein, sondern möglicherweise an ihrem äußerst sadistisch veranlagtem verkehrsplaner in dresden.

wer glaubt, die beschilderung an den straßen würde nach gut bekanner westdeutscher gründlichkeit ablaufen, wird schnell eines besseren belehrt. so fuhren wir durch elterlein und suchten die straße nach geyer. an sich nicht so besonders abenteuerlich, liegen die beiden netten orte doch fast nebeneinander. nun, es gab auch ein hinweisschild - irgendwo an anfang des ortes -, doch kein hinweis, wann denn nun abzubiegen sei. es gab einfach überhaupt keine beschilderung, nirgendswohin. es gab dann am ortsende ein schild, das den weg nach chemnitz wies, aber das ist 1. irre weit weg und lag 2. nun so gar nicht in unserer anvisierten richtung. wir bogen irgendwann recht fassungs- und orientierungslos ab. nach mehreren kilometern erreichten wir eine neue, sehr komfortable umgehungsstraße, natürlich auch ohne ausreichende beschilderung und noch dazu mit einem weiteren phänomen der erzgebirgischen straßenmeisterei: ein kryptisches schild mit dem hinweis auf eine kommende komplettsperrung eben dieser straße. diese schilder sind wohl der renner im freistaat. man findet sie überall, immer an unmöglichen straßenstellen, wo man nicht halten kann. sie sind immer für ortunkundige unverständlich. und meistens kombiniert mit einem sackgassenschild und dem hinweis "keine wendemöglichkeit".

also wieder zurück nach elterlein. dort haben wir dann das gemacht, was wir eigentlich schon vorher hätten tun sollen: neben zwei passanten angehalten und gefragt. sehr nette menschen, diese sachsen: kontaktfreudig, freundlich, witzig, gut gelaunt, sprachlich gewandt. man erhält nicht nur detaillierte auskunft, nebenbei erfährt man eine menge über land und leute, sichtweisen auf dinge, wird auf veränderungen hingewiesen: "wo kommen sie denn her? achsooo. ja, also damals, vor der wende....aber nun...fahren se mal..."


auf dem nachhauseweg kam mir ein gedanke: was, wenn hinter diesem schildermangel nicht die straßenmeisterei steckt? könnte es nicht sein, dass die sachsen einfach lieber persönlich auskunft geben? offensichtlich sind diese menschen so begeisterte kommunizierer, dass sie sich diese gute alte sitte (womöglich noch aus ddr-zeiten stammend) nicht nehmen lassen wollten. jedenfalls halten wir jetzt einfach direkt an, fragen und erzählen dabei ein bisschen.

Freitag, Juli 13, 2007

ich bin dann mal weg....

und widme mich der schönsten nebensache der welt - dem fliegenfischen. es geht ins westliche erzgebirge: zwickauer mulde, flöha usw. keine sorge, ich werde dann die fliegenfischerwelt mit fotos und berichten beglücken. der rest liest es ja gott sei dank dann eh nicht.

Dienstag, Juni 19, 2007

unser schönes, historisches lippstadt

die kinder sollen ja was lernen, auch wenn es um einen ausflug geht. also buchten wir bei sonja gellrich - "historicum" eine stadtführung für kinder. treffen war am metzgeramtshaus. auch wir erwachsenen haben im laufe des vormittags eine menge über unsere schöne lippestadt gelernt. was es mit der dunklen halle auf sich hat und mit der hellen. warum die helle halle so krumm ist, wo lippstadts kleinstes haus steht, was die pilger mit dem grafen bernhard zu tun hatten.....und...und...und



los gings mit den historischen kostümen. vom bürgermeister über die patriziern bis hin zu den verschiedenen zünften fehlte nichts. nach kurzen erklärungen zu den zünften, den kleidersitten, dem mausikantenboden im metzgeramtshaus, dem schlachten in der fleischhauerstraße gings dann ab nach draußen.



sowas, da staunten die kiddies nicht schlecht. die helle halle ist ja total schief und krumm. warum? damit man sich hinter den ecken verstecken konnte. waren ja unsichere zeiten damals.
und das hier ist lippstadts kleinstes haus. wie soll da eine mittelalterliche familie mit ihren 12 kindern bloß gewohnt haben? und wo haben die alle geschlafen?



und abergläubisch waren die leute im mittelalter auch noch. die schlangen sollten die häuser und ihre bewohner schützen. impfungen gab es noch nicht und die naturwissenschaft stand noch in den kinderschuhen. naja, heute versuchen manche menschen das mit feng-shui oder mit anderen dingen.






an der marienkirche wurde auch klar, was der graf bernhard nun mit den pilgern des jakobsweges zu tun hatte. er war nämlich selbst mal einer, wie das relief über der tür zeigt. links ist der graf noch recht fußlahm auf dem pilgerweg, rechts ist er dann glücklich geheilt. viele konnte eben im mittelalter nicht lesen, da war ein solcher "comic" leichter nachzuvollziehen.



früher war der friedhof halt an der kirche. viel platz war innerhalb der stadtmauern nicht und die toten ruhten so in geweihtem boden. wer weiß schon, über wessen gebeine man da grade so läuft? und hier steht auch die lippstädter fríedenseiche. hoffentlich auch noch lange.



das knochenkonzept

da schreibt andreas im lippstadt blog (http://lippstadt-blog.de/) zum thema knochenkonzept:

"Jetzt sagten einige Besucher gestern, dass Leute von Außerhalb wegen der tollen Innenstadt nach Lippstadt kämen, und wegen des Einkaufsflairs, das die vielen kleinen Läden hier verström(t)en. Andere sagten, dass Lippstädter sich aufmachen, Geld für Sprit oder Bahn ausgeben und nach Paderborn oder Soest düsen, um sich ihre Klamotten dort bei H&M, Zara oder im Mediamarkt zu holen.

So getz’ ma aufgepasst, da kommt die janz schlaue Frage:
Wenn die Einen kommen wegen der Innenstadt, die anderen bleiben weil “coole” Läden an der Bahn angesiedelt sind, und keiner das jeweils andere sieht … wegen der großen Entfernung und fehlender Magnetwirkung und so… wo genau ist das Problem? (und wie wär´s zur Abwechslung bitte mit einer unaufgeregten und sachlichen Antwort?)"

so, ich war ja auch bei der veranstaltung in der galerie orru und verstehe die verwirrung, die sich bei andreas breit machte.

1. es ist bisher weder von h&m, noch von zara oder mango die rede. die rede ist definitiv vom neubau eines supermarktes und eines mediamarktes mit insges. um 13.000 qm verkaufsfläche. die modeläden und ihre angeblichen niederlassungen in lippstadt sind lediglich eine erfindung des geschäftsführers eines lippstädter filialisten. in den plänen steht davon gar nix.
meiner meinung nach will der gute herr damit nur eine positive stimmung für den neubau am güterbahnhof evozieren.

2. h&m, zara und mango bevorzugen 1a-lagen, keine randlagen. diese firmen gehen wenn dann mitten in die fußgängerzone.

3. wir diskutieren also immer noch über die frage, ob da son ein klotz hin soll mit einem kaufland und einem mediamarkt, oder nicht. über nix anderes.der sogenannte leuchtturm, mit dem immer fein geworben wird, gegenüber von beumer & wicker wird wenn überhaupt erst ganz am schluß realisiert. und - wenn überhaupt - wäre da platz für einen laden marke h&m.

4. nun ergibt sich die frage, ob ein mediamarkt und ein kaufland (das ist sicher kein gourmettempel) das gewünschte zahlungskräftige und- willige publikum nach lippstadt bringt. und eben da scheiden sich die geister.

5. und es entsteht die frage, wie die innenstadt den verkehr bewältigen soll/kann oder auch will, denn laufkundschaft wird da ja wohl kaum den großteil ausmachen.

6. und es ist ebenfalls fraglich, ob menschen gewillt sein werden, erst eine shoppingtour durch lippstadt zu machen und dann noch den wochenendeinkauf im kaufland.

Donnerstag, Juni 14, 2007

vorstellung des "knochenkonzeptes"

ohje, ich bin spät dran.

heute, um 19.30h findet in der galerie orrú eine veranstaltung der initiative "lebendiges Lippstadt" statt. thema ist das "knochenkonzept", das eien sinnvolle alternative/ergänzung zum bisherigen gedankengut in sachen belebung der innenstadt bietet.

mal ganz grob vorneweg:
was ein knochen ist, wissen wir alle (hoffe ich): oben ein dicker gelenkknubbel, unten auch, dazwischen eine mehr oder minder lange strecke. schon das bild legt nahe, worum es geht: denken wir uns die lange straße als mittleren teil des knochens und z.b. den bernhardbbrunnen als unteren knubbel und den rathausplatz als oberen.

alles klar? nur wenn es attraktiv ist, beide knubbel, also plätze aufzusuchen, findet auch eine völkerwanderung/käuferwanderung auf dem mittleren teil statt.

weiteres dazu heute abend. kommt zahlreich, stellt fragen - es ist unsere stadt!

Mittwoch, Juni 13, 2007

fragile - ein kunstwerk für jedermann



der hansetag ist schon lange vorbei, aber die kunstkisten sind wunderbarer weise noch da.leider nur noch bis mitte juni.

als die berüchtigten holztore aufgestellt wurden, war ich auch zunächst irritiert. wird das noch enthüllt? ist da was drin?
erst in zusammenhang mit den kunstkisten wurde mir der zugrundeliegende gedankengang klar.
Ein kurzes kaffeetrinken mit manfred feith-umbehr, dem organisator und kreativem kopf hinter den kisten, brachte dann endgültig licht in die angelegenheit.

kunst für jedermann - kunst, die im weg steht, am wegesrand lauert. gute idee. 14 kleine "musentempel" mit teilweise wirklich erstaunlichen und faszinierenden arbeiten. das paßt doch gut zur lichtpromenade, zur entdeckungstour durch unsere stadt. und endlich ist es mal nicht eine "schöne", also ordentliche, und totsubventionierte kunst, die keinen mehr stört und schon fein dokumentiert ist.

die kisten sind eine lebendige sache. sie stören, sie stehen im weg. sie machen keinen platz.
wer möchte, kann hineinsehen. und da gibts wirklich gute sachen zu sehen.
meine persönlichen favoriten:
die voluminösen plastiken von marga bles, das schräge abendmahl von hans molzberger und die zwerge von iwona liegmann. Zum projekt ist ein katalog erschienen, den es in der kulturinformation gibt.

wäre schön, wenn wir sowas öfter in unserer stadt hätten. jedenfalls ist es direkter, öffentlicher, lebendiger und reizender als die ewigen ausstellungen von "schon-gesehenem" im kunstverein (ich kann farbmmalerei nicht mehr ab) oder die teilweise links-dilletantischen versuche im alten flagturm im lippstädter süden.
und gut ist auch, dass sich an dem ganzen projekt die gemüter so erhitzt haben. diskussion fördert den ausstausch, mindert die agonie und bringt leben in die bude.

apropos: geförderte kunst in lippstadt.
das nervt mich ja schon lange. der kunstverein zeigt meist museale kunst. das kann ich mir auch alles in berlin, hamburg oder bonn ansehen. mal ganz abgesehen von den endlos langweiliigen einführungen des dr.franz. (der raum, die leere, der dialog....recht abgedroschen)
die leute von "kunst im turm" zeigen nur das, was ihnen gefällt, und das sind meist ihre eigenen arbeiten. naja, dazu kann man nun stehen wie man will.
die rathausgalerie, kastriert wie sie nun ist, hängt an den vorgaben der stadt. auch wenn hier noch manchmal wirklich gute schauen zu sehen sind. dank sei den engagierten machern.
und sonst? wo ist die junge regionale kunst? wo sind die lippstädter künnstler, die frei arbeiten? wo sind die wilden der region?
wenn überhaupt, kann man die in liesborn sehen. schade.