Samstag, März 28, 2009

Der Lippstädter Bahnhof..

..ist alles andere als eine Zierde. Sehe ich auch so.

Meine geschätzte Mutter, die ja bekanntlich aus dem fernen Rheinland anzureisen pflegt, ist immer wieder schockiert über Lippstadts Begrüßungscentrum. Mal ganz abgesehen davon, dass es für Normalsterbliche, die nicht ständig Bahnfahren, nahezu unmöglich ist, den Fahrkartenautomaten zu bedienen, sieht es im und um den Bahnhof herum eher aus wie auf einer Mülldeponie. Und so riecht es meistens auch.

Löblich, dass nun Lippstädter Komunalpolitiker auf den Gedanken gekommen sind, dass hier mal dringend was passieren müsste.
Hoffentlich ist das nicht nur ein Wahlkampf-Strohfeuer.

Montag, März 23, 2009

Altbewährt und dennoch nix?

Wie ich heute meiner geschätzten Heimatzeitung entnehmen konnte, ändert sich nix - jedenfalls nix am Programm des Stadtmarketings.

Keine große Veranstaltung der besonderen Art in Sicht, alles "Friede-Freude-Einheitskuchen" wie schon seit gefühlten 20 Jahren, dolle Aktionen des Einzelhandels (sprich wir sollen Geld ausgeben), das super Entenrennen und Mucke für die ganze Familie - also Coverkram ohne Ende.

Essenz des vollmundigen Artikels: Es wird sich nix ändern. Wenn die Veranstaltungen nichts sind, ist entweder das Wetter schuld oder der böse Kunde/Zuschauer. Jedenfalls niemals einer der eigentlichen Veranstalter.

Und: Alles ist gut. Kein Grund, irgendwas zu ändern.

Ich frage mich nur, warum braucht man derart viele Zeilen um etwas zu verbreiten, was bekannt und damit keine neue Nachricht ist?

Was issen das fürn Mischling?

Ok, vielleicht hätten wir uns ja nen handelsüblichen Hund anschaffen sollen. Ich sehs ja ein. Jedenfalls sind Harzer Füchse angesichts der ganzen schrägen Hunderassen, die unsere Wohnzimmer bevölkern, doch eher die Exoten.

Als verantwortungsvoller Hundehalter, dem an der Sozialisation und Erziehung seines demnächstigen Riesenhundes gelegene ist, gehen wir natürlich auch in die Hundeschule. Am Sonntag hatten wir unseren ersten Tag und da unser Familienzuwachs die ersten Monate seines Lebens auf einem Bauernhof verbracht hat, fehlen ihm einfach noch die Basics - also ab in die Welpenschule.

Dort wieder der übliche Durchschnitt durch die Modehundewelt: Labradore, Retriever, Ein Babydobermann und so ein Wuschelhund. Dazu dann exotischerweise ein Baby-Bernhardiner...niedlich!!!!

Nach einer Zeit des Beschnupperns (Hund und Menschen sind da gleich) kamen auch die Fragen, die ich nun seit zwei Wochen beantworte:

Was issen das fürn Mischling? Der ist aber süß! - Ist da ein Collie drin? - Mischlinge sind ja immer so robust. Was ist denn der Vater?....usw.



Nee, das ist schon ne bestimmte Sorte Hund. Und wenn ich dann zu Erklärungen ansetzen, komme ich mir fast schon dämlich vor - aber egal, das Tier hat ja ein Recht auf seine Identität.

Schon merkwürdig, dass alte Rassen heute so von der Bildfläche verschwunden sind, dass keiner sie mehr kennt. Wann hat man den letzten toitsch trahthaar gesehen? oder gar einen Spitz? Auch Münsterländer oder simple Bracken sind nahezu vom Aussterben bedroht. Gibt es eigentlich noch diese Hushpuppy-Hunde? Also Bassets - oder nur noch Beagle.
Stattdessen erorbern diverse Bulldoggen, merkwürdige Malteser, zig Terriersorten und die unvermeidlichen Labbis und Retriever die Hundekörbchen dieser Republik. Letztere sehen ja noch auch wie Hunde - manche ihrer Artgenossen schon lange nicht mehr.
Wobei ich mich ja ernsthaft frage, wie Hunde es hinbekommen, auch die merkwürdigsten Zuchtprodukte noch als Artgenossen zu erkennen.

Harzer Fuchs - nie gehört


Den Parteien laufen die Mitglieder weg, wir bekommen neue. Das Wesen ist ein fünf Monate alter Harzer Fuchs und wirbelt alles durcheinander. Sie tötet mit Vorliebe kitschige Plastikhühner, nagt Knochen ab, rollt durch den Garten und will immer aufs Sofa.

Samstag, März 07, 2009

Oha, nun kommt der Frühling sicher erst im Juli...

Da wird der Frühling sich aber nun schütteln, ob aus Angst oder vor Lachen ist unklar. Nach der diessamstäglichen Kolumne in meiner geschätzten Heimatzeitung macht der Frühling eher einen großen Bogen um Lippstadt. Wer möchte als Frühling schon hören: "Das muss anders werden, und zwar bald - und nicht erst zum kalendarischen Frühlingsanfang."
Eine freundliche Bitte à la "Komm, lieber Mai.." wäre sicher netter gewesen. Wie es in das Wetter hineinruft, so schallt es heraus.
Anders als eine Fachhochschule, die mit (man staune) 30!!! Studenten startet, lässt sich der Frühling eben nicht mal neben kurz installieren oder sollte man ihm nicht besser einen Relaunch verpassen?

Leute, verprasst alles...

In Zeiten insolventer Unternehmen, leerstehender Geschäfte, dauernder Kurzarbeit macht so mancher sich Gedanken, wo er denn nun noch sparen kann.
Da wird geduscht statt gebadet, öfter mal zu Fuß gegangen, billig beim Discounter eingekauft und der Cent eher zehnmal rumgedreht. Logisch, die Fixkosten sind heute enorm, das normale Leben ist teuer und die versprochenen blühenden Landschaften sind eher öde und leer. (Liegt auch am Wetter, ich weiß.)

Da lese ich heute recht irritiert, dass wir alles falsch machen. Wassersparen spart nicht etwa Geld, nein, es kostet und zwar mehr, als Wasser verbrauchen. Eine merkwürdige Logik. Geht man jedoch von der Kostendeckung der Stadtwerke aus, wieder eine recht eingängige Logik. Wird weniger verbraucht, dann steigen die Preise. Hatten wir ja schon beim Thema Müll. Wer spart, zahlt also drauf.

Abgesehen von dem offensichtlichen Widersinn und dem kaum zu lösenden Dilemma zwischen Ökologie und Ökonomie stößt mir das Ganze auch noch in anderer Form übel auf.

Was im Kleinen läuft, ist meist nur ein Abbild dessen, was im Großen Alltag ist. Siehe Opel, die Banken, Schiesser und Co. Was folgern wir? Richtig! Leute, hzört auf zu sparen, schmeißt das Geld mit vollen Händen in die sterbende Marktwirtschaft. Am besten kauft ihr schon mal Vorräte für die kommenden teuren Zeiten - die Lebensmittelindustrie ist dankbar. Wenigstens habt ihr dann was für euer Geld.

Und wohl dem, der einen Garten sein eigen nennt. Sämereien sind noch günstig zu haben. Demnächst sind Kartoffeln wieder das Gold der kleinen Leute.
Ich überlege dann schon mal, wo ich auf unseren 1.500 qm den Hühnerstall anlege, wo die Kartoffeln hinkommen und wo noch Platz fürs Gemüse bleibt. Wasser zu Gießen habe ich dann ja genug.

Eine Frage der Ehre

Ausnahmsweise bin ich nicht schuld, nein, ich habe wirklich nicht meine Finger in der Sache, auch wenn es mir wieder keiner glauben wird.Ich schwöre...außerdem habe ich ein wasserdichtes Alibi...

Die Ehre gebührt einem offenbar sehr kritischen Leser der von mir geschätzten, nun leider deutlich angekratzen, Heimatzeitung. Es geht um den aktuellen Fall dreisten Abschreibens von Textteilen aus einer Online-Enzyklopädie.Dank an Herrn Pisi für seine gute Recherche. Und da der Fall doch recht deutlich zeigt, wie manchesmal recherchiert, geprüft und freigegeben wird, möchte ich die Ergebnisse des Herrn Pisi hier gerne kolportieren.

Da erschien gestern dieser Artikel, der sich mit der Biografie Pastor Niemöllers beschäftigte. Wie wir bei "Dreist bedient" nachlesen können, wurden Teile des Artikels wortwörtlich abgeschrieben. Pfui..Bah...igitt.
Damit nicht genug .....der Autor des Artikels befand es nicht für nötig, die Informationen quer zu checken. So finden sich in dem Artikel sachliche Fehler. Wie peinlich ist das denn?

Was mich nun umtreibt ist die Frage, wie das passieren konnte. Anhand des Kürzels ("rück") unter dem Artikel komme ich zu der Annahme, dass eben selbiger nicht von einem Redakteur unserer geschätzten Heimatzeitung stammt. Vielleicht ein Volo, vielleicht ein Freier?
Nur: Eigentlich sollten doch Artikel, noch dazu solche über einen recht herausragenden Bürger der Stadt, geprüft werden, bevor sie im Blatte erscheinen. Ich rede ja nicht davon, dass jeder Artikel über einen Karnickelzüchterverein oder eine Gruppe für kritisches Makramee genauestens redigiert werden muss - aber Herr Niemöller hat ja wohl ein bisschen mehr Wertschätzung verdient.