Freitag, August 28, 2009

Hilfe, die Äpfel kommen



Große Gärten sind ja was Feines - Obst aus eigenem Anbau auch. Aber warum wird alles nur gleichzeitig, also simultan reif?
Meine Küche gleicht einem Bioladen: Äpfel, Äpfel, Gurken, Tomaten, Äpfel.....
Und erschreckenderweise hängt noch genug an den Bäumen. U.a. auch Äpfel....
Was mach ich bloß damit?
Apfelmus - schon kiloweise eingefroren.Apfelkuchen - alle Varianten durch. Apfelgelee - kann ich noch machen.
Vielleicht mal was Pikantes mit Apfel? Schweinefilet mit Äpfeln in Calvados?
Kann man aus Äpfeln eigentlich auch Schnaps machen?
Ich suche dringendst Rezepte - vor allem irgendwas, was länger haltbar ist, sonst haue ich die Bäume alle um.

Und ich mag gar nicht an den Oktober denken: Da drohen die Quitten mit Reife. Tonnenweise Quitten.
Möchte jemand ein paar Schubkarren haben?

Montag, August 17, 2009

Wählen nach Nasenfaktor?



Ein wenig verwundert mich doch die Präsentation der lokalen Kandidaten in meiner heimischen Presse. Die Fotos, wenn sie denn vorhanden, sind hübsch anzusehen: Schön groß, für 40-irgendwas wie mich auch ohne Brille erkennbar (also seniorengerecht) auch nett vierfarbig, aber etwas Entscheidendes fehlt: Was wollen die einzelnen Kanidaten eigtentlich? Warum machen sie Politik? Was sind ihre Ziele, wenn sie welche haben.
Viel Bild - wenig Inhalt.

Warum sollte ich Frau XY wahlen und nicht Herrn 08/15? Weil mit ihre Nse besser gefällt? Weil sie nen tollen Haarschnitt hat? Oder weil der Kandidat aussieht wie der berühmte Mann von der Versicherung? Oder vielleicht eher wie der Persil-Heini aus meiner Kindheit? So ganz eigentlich hätte ich ja gerne in kompakter Form ein bisschen mehr über die Kandidaten erfahren.

Naja, vielleicht geht das alles im Verbreitungsgebiet ja auch einfach nur nach Nasenfaktor und nicht nach Inhalt. Oder es wird nach Erbfolge gewählt....oder nach Konfession....oder nach Straßenzügen....oder nach Beruf....oder einfach nach Partei, egal, wer da seine Nase hinhält......(Wobei: Dann könnte man sich konsequenterweise die Bildchen sparen.)

Aber machen wir das Beste aus diesem Informations-Ungemach:
Wir haben jedenfalls eine neue Samstagsbeschäftigung beim gemeinsamen Frühstück gefunden:
"Kandidaten kreuzen" - funktioniert ähnlich wie Schiffe versenken:
Jeder darf ein Kreuzchen bei dem Kandidaten machen, denn er kennt oder zu kennen glaubt (Manche sehen sich ja unglaublich ähnlich). Wer die meisten Kreuzchen hat, ist Kanzler. (Wird natürlich von einer Kommission geprüft, dennoch kommt es schon mal zum Wahlbetrug) Danach verteilen wir dann noch die Sitze nach Parteizugehörigkeit. Die folgenden Abstimmungen über die Wochenendgestaltung haben so eine ganz neue demokratische Qualität erhalten.

Donnerstag, August 13, 2009

Vorsicht, liebestolle Hündin!

Es ist soweit - aus unserem (manchmal) niedlichen Junghund wird eine (mehr oder minder) ernstzunehmende Hündin mit Hormonschwankungen.



Und wirklich: Es ist grauenvoll.
Ein Bild des Leidens, die personifizierte Anklage - Ohren so weit zurück, wie es eben geht, kummervoller Blick, stundenlanges Sitzen am Fenster, sehnsüchtige Blicke suchen nach begehrenswerten Rüden, hin und wieder ein herzzerreißendes Fiepen - ich könnte sie erwürgen.
Fressen will sie nicht so recht, dafür am liebsten 24 h auf den Schoß, was bei 30 kg Lebendgewicht keine sonderlich gute Idee ist.

Jeder Spaziergang ein Höllenritt, ein Hindernislauf mit einem "Hot Dog" (ich klaue diesen sensationellen Ausdruck mal eben) an einer Laufleine. Jeden Rüden, egal wie groß oder klein, gilt es weiträumig zu umschiffen. Navigation auf höchstem Niveau.

Gestern nutzte ich den beständigen Regen zum Ausgang. Die liebestolle Hündin seufzend und quiekend an der Leine, eilte ich durch Gesekes verwaiste Gassen. Alle fünf Meter eine Pinkelpause, damit nur ja jeder Rüde im Umkreis von 5 Kilometern informiert ist. Und es kam, was kommen musste: Ein recht zwergiger und zerrupfter Rüde taperte in unseren Weg. Leider befand sich am anderen Ende der Leine ein eher uninformierter Halter. "Beißt der etwa?", äußerte der Zweibeiner entrüstet angesichts der merkwürdigen Verrenkungen, die unser wandelndes Hormonpaket vollzog. "Nein, guter Mann, die will ihrem Fiffi an sein Edelteil! Wäre nett, wenn Sie ihren Hund mal beiseite nehmen; wir wollen keine minderjährige Mutter." - Völliges Unverständnis war aus dem Gesicht des Hundehalters zu lesen. Tja, Hundedamen sind nicht sonderlich wählerisch, wenn die Natur ruft. Aber in diesem Falle konnte die Natur brüllen, wie sie wollte. Die Folgen wären katastrophal gewesen. Schon rein optisch.

Das kann man so oder so sehen.....

Es ist erstaunlich, welche Auswirkungen bevorstehende Wahlen auf die Wahrnehmung haben.
So berichtet Stadt TV über die erkleckliche Anzahl von Leerständen in Lippstadt. Leider trifft es nicht mehr nur die Läden in den 1b-Lagen, sondern eben auch eingesessene Geschäfte in der 1a-Lage. Erstaunlich ist auch, wie lange manche Läden schon leerstehen.
Wer nun denkt, dass unsere Kommunalpolitiker nun den Stier bei den Hörnern packen (das wollte ich immer schon mal so formulieren können - hier paßt es), irrt sich. Vielmehr läd die CDU sich einen Jubilator ein, der wunschgemäß vollkommen unzutreffende Lobeshymnen abgibt.

So formuliert dieser Mensch (immerhin Minister) unglaublicherweise:

"Ziel der Stadtentwicklung müsse es sein, insbesondere die City ansehnlicher und wirkungsvoller zu gestalten. „Die Chancen werden in Lippstadt gut genutzt“, stellte der Minister heraus. Zunehmend wichtiger sei es auch, den Zustand der Gebäude zu verbessern, um die Nebenkosten für Energie so niedrig wie möglich zu halten. Wenn man die Flächen zum Verweilen in der Innenstadt verbessere, dann helfe das letztendlich auch dem Einzelhandel. „Das hat man in Lippstadt hervorragend erkannt“, so Lienenkämper."

Welche Chancen werden genutzt? Die zur Verschönerung der Stadt mit Sicherheit nicht.
Ähm, mag ja sein, dass man (wer eigentlich?) in Lippstadt erkannt hat, dass die Innenstadt attraktiver zu gestalten ist, aber wann folgen die notwendigen Handlungen aus dieser Erkenntnis?
Das Folgende macht mich schier sprachlos:

"Der Güterbahnhof sei aktuell eine unansehnliche Brache mit hässlichen Gebäuden. Diesen Bereich städtebaulich aufzuwerten, sei hochintelligent. Deshalb werde das Vorhaben von seinem Ministerium ausdrücklich unterstützt. Aber es sei durchaus schwierig, bei dem Projekt „alles auf die Kette zu kriegen“, räumte Lienenkämper ein. Gute Stadtentwicklung sei auch die Voraussetzung dafür, Arbeitsplätze zu schaffen. „Wir schaffen Infrastruktur für die Menschen“, skizzierte der Minister seine politische Zielsetzung. Deshalb gelte es, die Angebote in der Infrastruktur in Zukunft zu verbessern, sowohl auf der Straße wie auch auf der Schiene und auf dem Wasser."

Oha, wie schon auf Lippstadt-Blog bemerkt, stehen die Chancen für einen Binnenhafen in Lippstadt schlecht. Wir haben ja noch nicht mal eine Kanustation.
Und die Formulierung mit dem "hochintelligent" läßt mich doch schmunzeln. So, wie es in meiner werten Heimatzeitung berichtet wird, hat es fast den Anschein, als wisse der gute Minister gar nicht, was da geplant ist. Fensterlose Megakästen in lebensbejahendem Betongrau sind wohl kaum ein städtebauliche Aufwertung und hier das Wort "Infrastuktur" zu verwenden ist purer Wahlkampfeuphemismus.
Aber es ist halt Wahlkampf und der Mann macht nur seinen Job. Wobei, seinem vollmundigen Wunsch, "dass es in Lippstadt so weitergeht wie bisher", werden sich wohl nicht mehr viele Lippstädter Bürger anschließen.
Hoffen wir mal, dass es eben nicht so weitergeht.

Angriff der Rote Horde

Nein, das war kein guter Sommer, irgendwie. Letzte Woche mutierte mein linker Fuß (für Cineasten) zu einem beachtenswerten Detail eines Zombiefilmes. Alles begann nach einem Ministich von Irgendwas mit einem schrecklichen Juckreiz und endete mit einem erstaunlichen Größenwachstum, roten Flecken, einem Klopfen im Fuß und reichlichen Schmerzen. Natürlich war der Hausarzt meines Vertrauens im Urlaub - klar, wenn ich mal dahin will, ist er nicht da. Also ab zur Vertretung.

Der gute Mediziner war sofort meiner Meinung: Nein, das ist nicht normal. Weder für einen Mücken- oder Bremsenstich, noch für Wespe, Biene und Co. Außerdem wäre mir ein solch großes Vieh an meinem Fuß ja aufgefallen. Als geübter Allergiker kenne ich ja meine Pappenheimer.
Nach gründlicher Begutachtung schrieb er mir flugs ein Rezept für ein Antibiotikum aus ("Da sind Bakterien drin. Die Viecher waschen sich halt nicht die Hände!"), packte noch was gegen die Entzündung, die Schmerzen und für den Kreislauf dazu (mir war schon ganz schwummerig) und begann hingebungsvoll meinen Fuß in einen Verband zu packen.
Ein gemeinsamer Blick in sein Lexikon der Toxikologie gab leider keine erhellende Auskunft.

Zwei Tage (und 8 Tabletten) später konnte ich den Feind enttarnen. Irgendwas stach mich plötzlich in die linke Hand (was haben die bloß mit linken Extremitäten?). Ein Selbstmordkommando, denn Flucht war für den Übeltäter unmöglich - er befand sich in meinem Handschuh.
Nein, es war kein fieses aus Asien importiertes Spinnentier, wie der Arzt schon vermutet hatte, es war eine ganz gewöhnliche rote Gartenameise. Und Massen dieser Viecher haben meinen Garten besetzt.
Oma Wilhelmine hatte doch recht: "Die Roten kommen!" - wenn auch ein wenig spät, aber egal.
Dabei sind meine roten Soldaten ansich wenig furchteinflößend, dafür in der Masse um so hinterhältiger und effektiver.

Es handelt sich um die rote Gartenmeise.:




Lese ich doch bei Wikipedia folgenden erschreckenden Hinweis:

"Wie alle Mitglieder der Knotenameisen (Myrmicinae) sind Arbeiterinnen und Königinnen mit einem Giftstachel ausgestattet, dessen Stich unangenehme Schmerzen verursacht, jedoch normalerweise ungefährlich ist. Eventuell besteht ein Allergierisiko."

Eventuell? Normalerweise ungefährlich? So ein Humbug.
Das ist ein gar garstiges und gefährliches Tier. Ich werde mal Oma Wilhelmine fragen, wie man den Iwan wieder los wird.