Mittwoch, Juli 15, 2009

Irrungen und Wirrungen in Lippstadts Baulandschaft

Ok, normalerweise lese ich das kostenlose Anzeigenblättchen ja nicht - zuviel pseudoreißerisches Geschreibsel, Hausfrauenthemen, getürkte Umfragen (wer trifft bitte schön völlig zufällig einen ehemaligen Wasserballtrainer auf der Straße, wenn es um das Kombibad geht?), überflüssige Kolumnen, Schützenfestbilder und überhaupt eigentlich nur Ausschlagmaterial für die Biotonne.

Aber bei der letzten Ausgabe stockte ich beim "Tütenbauen" (Nein, nicht solche Tüten!) und las dann doch den Artikel.

"Südertorcarree in neuer Hand - Rätselraten um Hellenthal" - was ist los? Leider konnte ich im Netz bisher keine näheren Infos finden.

Nach Recherchen des "Wochentip" liegen gegen Herrn Hellenthal diverse Anschuldigungen bis hin zu Haftanordnungen vor. Die Stadt Lippstadt wußte offenbar nichts von diesen Dingen. Wann wissen die eigentlich was? Oder besser: Was wollen sie wann und warum wissen?

Dieses ganze Geschmuddel in der Investorenwelt - offenbar das reinste Raubrittertum - juckt mich nur mäßig, was ich spannend finde, ist die Tatsache, das eben jener Hellenthal das Mattenklodt-Haus gekauft hat. Und genau auf jenem Grundstück soll ja (wir erinnern uns) die berühmte Ellipse, das Showobjekt des Güterbahnhof-Projektes, errichtet werden. Und wir erinnern uns auch, dass eigentlich diese Ellipse das einzig optisch ansprechende Objekt des Betonklotzes ist und dass nur diese Ellipse die Anbindung an die Innenstadt gewährleistet.

Und dabei fällt mir dann auch wieder ein, dass letztens noch meine geschätze Heimatzeitung einen großen euphemistischen Artikel über eben jenes Projekt veröffentlichte, in dem u.a. zu lesen stand, dass der Kauf genau dieses Grundstücks noch sehr in der Schwebe sei. Hingegen berichtet der "Wochentip" unter Angabe einer "sicheren Quelle", dass dieses Haus/Grundstück wieder zum Verkauf stünde.

Sorry, aber nun bin ich doch ein wenig verwirrt.
Wenn ich das richtig verstehe, dann bedeutet die Haftanordnung ja, dass der gute Herr Hellenthal (oder eben seine Firma) irgendwelchen Gläubigern noch ordentlich was schuldet und diese nun gewillt sind, ihre Forderungen notfalls durch Haft durchzusetzen. Und offensichtlich handelt es sich da nicht gerade um Summen in Höhe einer Portokasse.

Was mich auch erstaunt, ist mal wieder das "große Schweigen". Nichts, aber auch gar nichts passiert. Wenn die Stadt schon so mega-engagiert hinter den ganzen Projekten steht, warum erfahren wir nichts? Wo bleibt die Hintergrundrecherche?
Große Jubelartikel, in denen nur irgendwelche Aktenordner präsentiert werden, tragen wenig zur Erhellung der Situation bei.

Sonst heißt es nachher noch: "Patsch, Patsch - ins Wasser gefallen. So haben wir nicht gewettet. Das muss sich ändern." Ich weiß auch schon, an welcher Stelle im Blatt wir das goutieren dürfen.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

ich glaube, die autorin hat sehr wohl die original tüte geraucht. sie liest das blatt nicht und dann würgt sie sich selbst durch die umfragen? hä?
und wenn das blättchen nicht seriös ist, wieso glaubt sie dann in diesem fall das reißerische geschreibsel? ach ja, jetzt hab ichs sie bastelt ja tüten... scheinbar in der psychiatrie, in eickelborn...

Anonym hat gesagt…

Es ist schon eine ziemliche Frechheit, psychisch kranke Menschen automatisch mit einer interessierten und noch dazu kritischen Autorin in einen Topf zu werfen!