Mittwoch, November 25, 2009

Herbst

Der Herbst ist zu warm, fast schon heiß, die CDU steckt im Winterschlaf.Bei dem Wetter Plätzchen backen - nee, danke.
In Lippstadt gehen finanziell gesehen die Lichter aus - dafür gibt es bald einen neuen Pranger.
In Geseke passiert eigentlich wie immer nix - auch gut.
Wir gehen dann halt mal spazieren.....



Und dabei landen wir regelmäßig im oberen Teil der Pöppelschen, wo die ganzen Sonntagshundeausführer nicht mehr hinkommmen. Schade für sie, gut für uns.



Und da findet man dann auch so herrlich morbide Dinge, wie diese hier:

Samstag, November 21, 2009

Wo soll in Lippstadt der Pranger stehen?

Manchmal ist meine MHG ja echt Gold wert. Kaum wird es stiller um die heimische CVDU, werde ich aus dem beginnenden Winterschlaf geweckt. Fast dachte ich, ein neuer Zombiefilm würde beworben oder ein Serienmörder wäre gestellt: "Ich hoffe, dass ihnen das Blut in den Adern gefriert". Grandios, wirklich absolut umwerfend - das meine ich ernst.

Der Rest ist dann leider wenig erfreulich. Von Schmarotzertum und Ignoranz ist die Rede. Herr Ziems scheint ja mächtig auf Schaum gewesen zu sein wegen seinen Lämpchen. Angesichts der vielen Leerstände in der Stadt verstehe ich ja seine (wohl auch sehr persönliche) Sorge um das Weihnachtsgeschäft. Gestern abend nach dem Kino durfte ich ja die fortschreitende Dekonstruktion der Einkaufsmeile bewundern, doch wildes Umsichbeißen ist da sicher keine LÖsung.

Wenn von 100 Mitgliedern der Organisation über ein Drittel nicht mitmachen will, sollte das doch Herrn Ziems zu denken geben, oder nicht?
Warum wollen die denn nicht? Verdienen die nicht mehr genug? Sind die Mieten zu hoch? haben die keinen Bock mehr auf Werbegemeinschaft? Und wenn ja, warum? Bissi Selbstreflektion wäre manchmal ganz gut, aber es ist halt nicht jedem gegeben.

Am schlimmsten ist jedoch der Leserkommentar, der eine öffentliche Bloßstellung der "Verweigerer" fordert. Ohje, das kann auch mächtig nach hinten losgehen, mal ganz abgesehen davon, dass ich dabei ganz, ganz merkwürdige Gefühle bekomme.

"Kauft nicht bei Schmarotzern" - vielleicht noch kombiniert mit einem Grafitto am Schaufenster: Ein durchgestrichener Weihnachtssstern? Gruselig.

Jubeln erwünscht?

Ja, auch ich habe mir "My Fair Lady" angesehen - die Lippstädter Eigenproduktion mit immensen Vorschußlorbeeren. Und: Es war mein erstes Mal. Die vorhergehenden Inszenierungen kenne ich nicht, also keinerlei Vergleichsmöglichkeiten.Sorry, aber ich fand das alles recht bieder und ein wenig reizlos. Fast schon ein Deja-vu. Wenn schon "Eigenproduktion", dann wäre auch ein wenig "Eigenes" schön gewesen.

Ok, es ist eine Laienaufführung, bei der, so hörte ich, ca. 250 Menschen beteiligt sind. Stimmt das? Keine Ahnung.
Dafür war es ganz beachtlich, wenn auch nicht gerade umwerfend. Die Hauptdastellerin war wirklich gut, ebenso gefielen mir der Higgins und ein paar andere Figuren gut.

Von "Genial gelöst" kann aber wohl kaum die Rede sein. Die recht unmotiviert durcheinander storchenden Massenszenen im ersten Teil fand ich - mit Verlaub - eher überflüssig. Wobei ich ja nun gelesen habe, dass diese Szenen dazu dienen, die Beteiligten möglichst oft der Bühne stehen zu lassen. Hmmm, merkwürdiges Ansinnen. Und von Choreografie war gerade bei den Tanzeinlagen auch nicht wirklich immer was zu spüren. Meganervig fand ich die übertriebene Gestik mancher Darsteller. Das ist nun wirklich altbacken. Manche Gesangseinlagen (ich liebe dieses Wort) haben mich auch nicht vom Hocker gerissen. Andere waren wieder wirklich hörenswert. Aber Schwamm drüber, sind ja Laien und dafür ist es dann ok.

Und dann erscheint in MGH ein sehr wohlwollender, lobender Artikel und was passiert? Nicht etwa freuen sich die Menschen darüber, nein, es wird darüber gemeckert, dass eine winzig kleine Kritik angebracht wird.

Warum habe ich dabei nur ein schales Gefühl? Wahrscheinlich weil dabei Schein und Sein nicht passen wollen. Weil es offenbar nur um frenetisches Durchloben geht. Weil Kritik in keinster Weise erwünscht ist, ja sogar als Angriff gewertet wird.

OK, demnächst sollte wohl einfach auf eine Kritik verzichtet werden. Stattdessen einfach die Namen der Mitmacher auflisten, Bildchen dazu und irgendeine Jubelüberschrift. Gut isses....

Montag, November 09, 2009

Mauerfall als "wetten dass?"-Wette?

Ja, wir zerstreuen uns zu Tode. Und das letzte Zucken wird sicher noch mit dem gelifteten Grinsen des Herrn Gottschalk begleitet...."Wetten, dass sie nun stirbt? Topp, die Wette gilt!" (Kann den nicht mal wer entsorgen?)
"Spielerisch" will diese Inkarnation der klebrig-weichen Volksverdummung den Fall der mauer vor 20 Jahren darstellen, ach, was sage ich: nachempfinden.
Klar, das war ein großer Spaß damals, Haribo war auch dabei und fertigt seitdem Mauerklötzchen, die Heidi Klum sich zwischen die Zehen steckt um selbige in bekannter Art zu lackieren, rein spielerisch.
Dazu vielleicht noch Gitarren-Krampf nach Art der unsäglichen Spielekonsole.
Nee, viel besser, irgendwelche geldgeilen Tenöre intonieren "Freiheit" - ich schalte um.

Mittwoch, November 04, 2009

Vom angeblichen Wählerwillen und möglichen Koalitionen

Ok, gesetzt den Fall ich hätte einen der bösen CDU-Abweichler aus Lippstadt bei der Kommunalwahl gewählt und wäre außerdem nicht über die Abweichabsicht desjenigen informiert gewesen (was insgesamt sehr unwahrscheinlich ist), dann würde ich mich nun auch mächtig verschaukelt fühlen. Sehe ich ein, finde ich auch völlig daneben, was die Jungs da gemacht haben.

Aber aufgrund der neuen politischen Machtverhältnisse nun davon zu reden, dass die Listenverbindung von SPD, FDP und Grünen nicht dem Wählerwillen entspricht, finde ich höchst merkwürdig und undemokratisch.
Ein Blick ins Internet zeigt mir, dass es in Erwitte die CDU auf recht erklecklichen 34,6 % hockt. Die FDP holte 26,4 %. Wenn man das als "gesittete Verhältnisse" beschreiben möchte, gut, ist halt Ansichtssache, aber eben Wählerentscheidung. Normalerweise wählt man ja auch nicht von vorneherein eine Koalition, sondern eine Partei.

Politik braucht Mehrheiten und wenn man diese als Partei nicht alleine beschaffen kann, muss man sich eben nach möglichen Partnern umsehen. ist halt wie im richtigen Leben. Wenn ich das richtig sehe, hätten CDU und FDP es im Lippstädter Rat gemeinsam auf 25 Sitze gebracht - also hätten sie auf jeden Fall die BG gebraucht. Nach der Abspaltung fehlen dann ja wohl 4 Stimmen/Sitze bei der CDU, also sieht die Sache noch böser aus. Klar, 2004 war das noch eine anders, aber so ist es eben mit den Wahlen - wäre ja auch alles einfacher, wenn da nicht der Wähler wäre. Defacto haben im Moment CDU und SPD dieselbe Anzahl Sitze. Hmmm.....

Die Wahlbeteiligung lag bei mageren 42 % - nicht grade der Brüller. Und insgesamt haben nun die bösen Oppositionsparteien auch ein ansehnliches Sümmchen an Stimmen erhalten. Da die FDP aus völlig verständlichen Gründen keinen Bock auf die Zusammenarbeit mit der CDU hatte, suchte sie sich frei nach dem Motto "Andere Mütter haben auch schöne Kinder" halt was Besseres.
Und das ist nach unserem Wahlrecht auch völlig legitim, ja sogar gewollt.Ob es nun so wunderbar ist, dass die gerade die Abweichler und letztlich die Vertreter der "Linken" Zünglein an der Waage spielen dürfen, ist eine andere Frage.

Think positive - die Zeiten gähnend langweiler Durchwinkerei von Entscheidungen im Stadtrat sind vorbei. Und der Wähler kann die nächsten vier Jahre ganz genau hinschauen, wer von den Kommunalpolitikern nun sein Wort hält und wer nur in der letzten Reihe das Sitzungsgeld kassiert. Konkurrenz belebt das Geschäft.

Montag, November 02, 2009

CDU-Lippstadt - nun wird zurückgeschossen.......

Die Kriegsberichterstattung ist für mich ein neues, jedoch sehr faszinierendes Metier. Der angebliche Neuanfang der CDU nahm am Wochenende fast die gesamte dritte Seite des Lokalsteils meiner geschätzten Heimatzeitung ein. Der Bürger sprach hingegen auf Seite 2. Und auf eben dieser Seite konnte auch der Leserbrief eines CDU-Ortsteil-Politikers zur Kenntnis genommen werden. Jener Herr Luig startete hier eine Offensive über die Flanke. Nur zur Klarheit: Der Mann gehört zum Heer von Herrn Hammer - schließe ich aus seinem Brief.

Nun, der Leserbriefschreiber hat durchaus Recht, wenn er den greisen CDU-"Granden" (wobei ich das ja sehr euphemistisch finde) ein gebetsmühlenartiges Wiederholen der unklaren Kritik an General Hammer vorwirft. Was hat der Mann eigentlich getan? Könnte mir das mal jemand erklären?

Der Hinweis, dass die Abweichler ja unter dem Deckmäntelchen der CDU ihr Mandat erhalten haben, ist auch korrekt. Kommt beim Wähler möglicherweise auch nicht gut an. Aber um den Wähler geht es ja bei diesem Krieg schon lange nicht mehr. Und mit Sicherheit auch nicht mehr um politische Inhalte oder gar um Lippstädter Themen.

Mich beschleicht immer mehr der Verdacht, dass es bei der ganzen Auseinandersetzung niemals um Inhalte oder um politische Fragen ging.
Das Stimmvieh hat seine Schuldigkeit getan. Leider sehr zum Entsetzen der CDU, wie ja auch Hajo Kaiser anmerkte, nicht in der Form, die eigentlich traditionell erwartet wird, aber immerhin. Nun ist der Wähler raus aus der Sache und kann es sich mit Kaffee und Kuchen, zu fortgeschrittener Stunde auch bei dem einen oder anderen Glas Wein, am Schlachtfeldrand gemütlich machen. Feuerschalen und warme Decken sind mitzubringen.
Das erinnert mich nun wieder an "Asterix auf Korsika" wo die sehr sympathischen korsischen Senioren die unvermeidliche Schlacht höchst erhellend kommentieren. In Lippstadt wären dann folgende Dialoge denkbar:

"Ach, guck mal, ist das nicht der kleine Kaster, der Sohn von dem alten Kaster, der da vorbeifliegt?"
"Genau, und da boxt die Hannelore. Die war in der Schule schon so durchsetzungsfähig. Wem haut sie denn auf den Kopf?"
"Das ist doch der kleine Jan vom Dorf. Schon sein Onkel wollte unbedingt nach Lippstadt......Ui, nun hat sie ihn an den Hammerbeinen."
.......

Irgendwer wird schon bei dem ganzen Gekeile übrigbleiben und im Zweifelsfall das CDU-Paddelboot (von einem stolzen Segler kann ja nicht mehr die Rede sein) wieder auf Kurs bringen wollen. Im Moment gibt es zuviele Kapitäne und kaum noch Matrosen.

CDU - nun greift die Infanterie an....

Vollmundig verkündete am Wochenende meine geschätzte Heimatzeitung: "Wolf setzt Zeichen für CDU-Neuanfang".Mal abgesehen von der netten Anspielung an die Gebrüder Grimm (Wer ist der Wolf und wer sind die sieben Geißlein?), ist es ja nun de facto so, dass nicht der böse Wolf für den Neuanfang steht, sondern ein gewisser Herr Kaster. Denn der gute Wolf verzieht sich ja " ratlos und traurig" in den Wald und jammert "wie erbärmlich die einst stolze CDU dastehe". Ohje, klingt schon fast nach Depression.

Was ist passiert? Die Ortsunion Lippstadt, die offensichtlich dem guten Herrn Hammer alles andere als wohlgesonnen ist, wählte einen neuen Vorsitzenden, eben jenen Herrn Kaster. Und dieser neue Vorsitzende haut als erstes mal richtig drauf, verbal, versteht sich. Da ist von persönlichen Eitelkeiten die Rede, denen er die Grundlage entziehen will. Soso....das wäre bei der CDU ja mal was ganz neues....Fehlen dürfen auch nicht die markigen Sprüche, mit denen die Mitglieder auf Linie gebracht werden sollen. "Präsenz und Aktivität" werden gefordert. Sehr nett folgender Satz:

"Ein `Weiter so`wird es mit mir nicht geben."

Huch, sollen die Mitglieder nun Angst bekommen oder was meint der Mann?

Andererseits: Wenn es mit der CDU denn nun wirklich so weiterginge, wie im Moment, wäre das sehr amüsant. Mal gucken, wie weit diese Partei sich noch dekonstruieren kann. Schade eigentlich, dass Herr Kaster mir diesen Spaß nehmen will, wobei ich mal vermute, dass seine Kampfansage eher für noch mehr Spaß sorgt.

Faszinierend ist ja die Tatsache, dass nicht Herr Kaster mit dem bösen Herrn Hammer ins Gericht geht, sondern der scheidende Wolf. Sehr geschickt gedacht, liebe CDUler, aber sehr durchsichtig. Denn dieser Herr Wolf, der ja vorher schon "mea culpa" genuschelt hat, haut nun richtig drauf:

"Der Stadtverbandsvorstand (damit ist Herr Hammer gemeint) sollte erkennen, dass er nicht fähig ist, die Gesamtheit der Union zu führen."

Aha....das haben wir nun schon öfter gehört oder gelesen, wobei wir immer noch nicht wissen, was damit konkret gemeint ist. Ich fasse kurz zusammen: Es war von "Pöstchengeilheit" die Rede, von "erwiesener Unfähigkeit" und von bösen Mächten hinter Herrn Hammer.....dazu bemühte man sogar irgendwelche schon recht greise CDU-Gesteine, die kraft ihrer gemutmaßten Autorität solche wirren Anschuldigungen äußerten.

Aber ernsthaft: Haben wir irgendwas Gehaltvolles zum Thema "erwiesene Unfähigkeit" erfahren? Nöö, haben wir nicht.
Wir ahnen nur, dass es offenbar um persönliche Eitelkeiten geht, da hat Herr Kaster wohl recht, und dass bisher nur das Heer um die Generäle Laumanns und Bartmann-Salmen (wobei die Vorstellung von Frau Bartmann-Salmen in Uniform mich mehr als verzaubert) angreift. Momentan wieder über die Flanken, da der gegenerische General sich mit seinem Stab hinter die Linien zurückgezogen hat.

Von einem Neuanfang, wie es uns meine MGH so vollmundig ans Herz legt, kann also nicht die Rede sein. Eher vom Beginn einer neuen Schlacht. Klingt nach "Getrennt marschieren, vereint schlagen".

Da paßt dann auch der recht einseitige Kommentar in MGH ins Bild, der nach dem gebetsmühlenartigen Wiederholen der angeblichen öffentlichen Kritik an Herrn Hammer höchst philosophisch Selbsterkenntnis einfordert.