Montag, November 02, 2009

CDU - nun greift die Infanterie an....

Vollmundig verkündete am Wochenende meine geschätzte Heimatzeitung: "Wolf setzt Zeichen für CDU-Neuanfang".Mal abgesehen von der netten Anspielung an die Gebrüder Grimm (Wer ist der Wolf und wer sind die sieben Geißlein?), ist es ja nun de facto so, dass nicht der böse Wolf für den Neuanfang steht, sondern ein gewisser Herr Kaster. Denn der gute Wolf verzieht sich ja " ratlos und traurig" in den Wald und jammert "wie erbärmlich die einst stolze CDU dastehe". Ohje, klingt schon fast nach Depression.

Was ist passiert? Die Ortsunion Lippstadt, die offensichtlich dem guten Herrn Hammer alles andere als wohlgesonnen ist, wählte einen neuen Vorsitzenden, eben jenen Herrn Kaster. Und dieser neue Vorsitzende haut als erstes mal richtig drauf, verbal, versteht sich. Da ist von persönlichen Eitelkeiten die Rede, denen er die Grundlage entziehen will. Soso....das wäre bei der CDU ja mal was ganz neues....Fehlen dürfen auch nicht die markigen Sprüche, mit denen die Mitglieder auf Linie gebracht werden sollen. "Präsenz und Aktivität" werden gefordert. Sehr nett folgender Satz:

"Ein `Weiter so`wird es mit mir nicht geben."

Huch, sollen die Mitglieder nun Angst bekommen oder was meint der Mann?

Andererseits: Wenn es mit der CDU denn nun wirklich so weiterginge, wie im Moment, wäre das sehr amüsant. Mal gucken, wie weit diese Partei sich noch dekonstruieren kann. Schade eigentlich, dass Herr Kaster mir diesen Spaß nehmen will, wobei ich mal vermute, dass seine Kampfansage eher für noch mehr Spaß sorgt.

Faszinierend ist ja die Tatsache, dass nicht Herr Kaster mit dem bösen Herrn Hammer ins Gericht geht, sondern der scheidende Wolf. Sehr geschickt gedacht, liebe CDUler, aber sehr durchsichtig. Denn dieser Herr Wolf, der ja vorher schon "mea culpa" genuschelt hat, haut nun richtig drauf:

"Der Stadtverbandsvorstand (damit ist Herr Hammer gemeint) sollte erkennen, dass er nicht fähig ist, die Gesamtheit der Union zu führen."

Aha....das haben wir nun schon öfter gehört oder gelesen, wobei wir immer noch nicht wissen, was damit konkret gemeint ist. Ich fasse kurz zusammen: Es war von "Pöstchengeilheit" die Rede, von "erwiesener Unfähigkeit" und von bösen Mächten hinter Herrn Hammer.....dazu bemühte man sogar irgendwelche schon recht greise CDU-Gesteine, die kraft ihrer gemutmaßten Autorität solche wirren Anschuldigungen äußerten.

Aber ernsthaft: Haben wir irgendwas Gehaltvolles zum Thema "erwiesene Unfähigkeit" erfahren? Nöö, haben wir nicht.
Wir ahnen nur, dass es offenbar um persönliche Eitelkeiten geht, da hat Herr Kaster wohl recht, und dass bisher nur das Heer um die Generäle Laumanns und Bartmann-Salmen (wobei die Vorstellung von Frau Bartmann-Salmen in Uniform mich mehr als verzaubert) angreift. Momentan wieder über die Flanken, da der gegenerische General sich mit seinem Stab hinter die Linien zurückgezogen hat.

Von einem Neuanfang, wie es uns meine MGH so vollmundig ans Herz legt, kann also nicht die Rede sein. Eher vom Beginn einer neuen Schlacht. Klingt nach "Getrennt marschieren, vereint schlagen".

Da paßt dann auch der recht einseitige Kommentar in MGH ins Bild, der nach dem gebetsmühlenartigen Wiederholen der angeblichen öffentlichen Kritik an Herrn Hammer höchst philosophisch Selbsterkenntnis einfordert.

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