Samstag, November 21, 2009

Jubeln erwünscht?

Ja, auch ich habe mir "My Fair Lady" angesehen - die Lippstädter Eigenproduktion mit immensen Vorschußlorbeeren. Und: Es war mein erstes Mal. Die vorhergehenden Inszenierungen kenne ich nicht, also keinerlei Vergleichsmöglichkeiten.Sorry, aber ich fand das alles recht bieder und ein wenig reizlos. Fast schon ein Deja-vu. Wenn schon "Eigenproduktion", dann wäre auch ein wenig "Eigenes" schön gewesen.

Ok, es ist eine Laienaufführung, bei der, so hörte ich, ca. 250 Menschen beteiligt sind. Stimmt das? Keine Ahnung.
Dafür war es ganz beachtlich, wenn auch nicht gerade umwerfend. Die Hauptdastellerin war wirklich gut, ebenso gefielen mir der Higgins und ein paar andere Figuren gut.

Von "Genial gelöst" kann aber wohl kaum die Rede sein. Die recht unmotiviert durcheinander storchenden Massenszenen im ersten Teil fand ich - mit Verlaub - eher überflüssig. Wobei ich ja nun gelesen habe, dass diese Szenen dazu dienen, die Beteiligten möglichst oft der Bühne stehen zu lassen. Hmmm, merkwürdiges Ansinnen. Und von Choreografie war gerade bei den Tanzeinlagen auch nicht wirklich immer was zu spüren. Meganervig fand ich die übertriebene Gestik mancher Darsteller. Das ist nun wirklich altbacken. Manche Gesangseinlagen (ich liebe dieses Wort) haben mich auch nicht vom Hocker gerissen. Andere waren wieder wirklich hörenswert. Aber Schwamm drüber, sind ja Laien und dafür ist es dann ok.

Und dann erscheint in MGH ein sehr wohlwollender, lobender Artikel und was passiert? Nicht etwa freuen sich die Menschen darüber, nein, es wird darüber gemeckert, dass eine winzig kleine Kritik angebracht wird.

Warum habe ich dabei nur ein schales Gefühl? Wahrscheinlich weil dabei Schein und Sein nicht passen wollen. Weil es offenbar nur um frenetisches Durchloben geht. Weil Kritik in keinster Weise erwünscht ist, ja sogar als Angriff gewertet wird.

OK, demnächst sollte wohl einfach auf eine Kritik verzichtet werden. Stattdessen einfach die Namen der Mitmacher auflisten, Bildchen dazu und irgendeine Jubelüberschrift. Gut isses....

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