Montag, Oktober 27, 2008

lippstadts magneten

bei diesem blog stieß ich netterweise auf die pdf-version eines artikels, der letzthin im "kulturspiegel" erschienen ist. nun, in lippstadt geht es ja gar nicht um ein shoppingcenter, wie hier vorgestellt. einzige mieter werden ja kaufland und mediamarkt sein....die üblichen bäcker, metzger, schlüsseldienste, floristen zählen kaum. aber viele argumente, die von betreibern großer center benutzt werden, führen auch unsere kommunalpolitiker im munde. so auch die litaneimäßig wiederholte vernetzung mit dem umfeld - konkret mit der lange straße. dazu ein zitat aus dem text:

„Die oft geforderte
Vernetzung mit dem Umfeld widerspricht dem Prinzip
Mall“, sagt Dörhöfer. Und selbst Thomas Binder von Sonae
Sierra gesteht: „Es gleicht der Quadratur des Kreises, ein Shopping-
Center nach außen zu öffnen, etwa mit großen Fenstern
oder Schaufenstern.“
Sind die Kunden einmal drin, halten die Center sie mit allerlei
Klimbim bei Laune: mit den unvermeidlichen Springbrunnen
und Immergrün-Pflanzen, mit Zeichnungen von Wahrzeichen
wie am Limbecker Platz in Essen, mit buntgemusterten Epoxidharzböden
und goldenen Zickezacke-Skulpturen wie im Berliner
Alexa. Es sind Ornamente für die Massen."

upppppps....oha.....von öffnungen nach außen ist bei dem betonklotz nie die rede gewesen. auch nie die rede in den öffentlichen werbeveranstaltungen zum neuen center (die übrigens von den bürgern via steuern gezahlt werden, mal nebenbei) ist von möglichen grundlegenden fehlern in der planung:

"Die Verkaufsklötze, sagt Pump-
Uhlmann, sollten möglichst nicht über
das größte Parkhaus der Innenstadt verfügen,
sie sollten sich in die Blockstrukturen
einfügen und sich dem
öffentlichen Raum öffnen, sie sollten
möglichst zentral statt nur am Rand des
Zentrums liegen, sie sollten nicht mehr
als 15 Prozent der innerstädtischen Einkaufsfläche
umfassen und auch in
Großstädten nicht über mehr als 18 000
Quadratmeter verfügen, sie sollten den
vorhandenen Branchenmix ergänzen
statt duplizieren und außerdem multifunktional
sein, das heißt neben Läden
auch Wohnungen, Büros und Kultureinrichtungen
aufnehmen."

hmmm, das klingt bei dem menschen von der BEG immer ganz anders.
schauen wir mal genau hier: zentral liegt das neue monster sicher nicht. die verkaufsfläche ist ziemlich riesig, wenn ich das recht sehe, von 10.000 qm ist da in den planungen die rede. recht viel angesichts der qm-zahl des einzelhandels in lippstadt. eine ergänzung ist es kaum, gibt es doch genug möglichkeiten zum lebensmitteleinkauf. und multifunktional ist das ding mit sicherheit auch nicht.
mir gruselt es.

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