Sonntag, Juli 16, 2006

freibadunkultur

vorweg; ich bin kein freund öffentlichen badens und besuche freibäder entweder zum reinen schwimmen oder auf wunsch meines sohnes. letzte woche trieb uns dann die hitze in besagte anstalt. bewaffnet mit einem schmöker, diversen comics, getränken und den üblichen snacks betraten wir diesen ort unsäglicher geschmacklosigkeiten und ästhetischer prüfungen.
wir hatten einen strategisch sehr günstigen platz ergattert, so dachte ich, aber weit gefehlt. "Kääävihn, laß dein bruder wech. ich scheuer dich eine." welch anmutige sprache, welch pädagogische sensibilität. der sender dieser nachricht war anscheinend weiblichen geschlechts - oder es zumindest mal gewesen. ein sehr ungeliebter, überdimensionaler körper steckte in einem unterdimensionierten bikini der rio-fraktion, quer über dem dekollté prangte ein tatoo der übelsten sorte. toll, dachte ich, und wandte mich schaudernd ab. also besser direkt ins wasser. da wurde es noch schlimmer. anscheinend hatten alle dicken kinder der stadt ausgang. ein wunder, dass noch wasser im becken war. aber alle diese dicken kinder hatten auch mütter, teilweise sogar väter.
eine ansammlung von arschgeweihen, billigsten piercings, grauenerrengenden badebekleidungen stürzte auf mich ein. bei den pseudosprachlichen äußerungen der badegäste dachte ich spontan an diesen sauerländischen cdu-politiker und seine leitkulturdebatte. wäre schön, wenn man da bei den deutschen anfangen würde.
"hasse der ihre dinger gesehen" grunzte es am beckenrand. menschen männlichen geschlechts krazten sich ungeniert an selbigem. es gibt einfach dinge, die ich bei bestimmten menschen nicht sehen möchte.
später auf der liegewiese bekam ich dann den finalen optischen und akkustischen fangschuß. bitte, liebe göttin, laß winter werden, damit ich all das nicht mehr sehen muß. herrin, der sommer war groß...aber mach nun ein ende.

1 Kommentar:

Kirsten hat gesagt…

Blärg! Das ist so geil geschrieben, dass ich sie alle vor mir sehe. Viel plastischer, als ich wollte... *schüttel*