Donnerstag, August 13, 2009

Angriff der Rote Horde

Nein, das war kein guter Sommer, irgendwie. Letzte Woche mutierte mein linker Fuß (für Cineasten) zu einem beachtenswerten Detail eines Zombiefilmes. Alles begann nach einem Ministich von Irgendwas mit einem schrecklichen Juckreiz und endete mit einem erstaunlichen Größenwachstum, roten Flecken, einem Klopfen im Fuß und reichlichen Schmerzen. Natürlich war der Hausarzt meines Vertrauens im Urlaub - klar, wenn ich mal dahin will, ist er nicht da. Also ab zur Vertretung.

Der gute Mediziner war sofort meiner Meinung: Nein, das ist nicht normal. Weder für einen Mücken- oder Bremsenstich, noch für Wespe, Biene und Co. Außerdem wäre mir ein solch großes Vieh an meinem Fuß ja aufgefallen. Als geübter Allergiker kenne ich ja meine Pappenheimer.
Nach gründlicher Begutachtung schrieb er mir flugs ein Rezept für ein Antibiotikum aus ("Da sind Bakterien drin. Die Viecher waschen sich halt nicht die Hände!"), packte noch was gegen die Entzündung, die Schmerzen und für den Kreislauf dazu (mir war schon ganz schwummerig) und begann hingebungsvoll meinen Fuß in einen Verband zu packen.
Ein gemeinsamer Blick in sein Lexikon der Toxikologie gab leider keine erhellende Auskunft.

Zwei Tage (und 8 Tabletten) später konnte ich den Feind enttarnen. Irgendwas stach mich plötzlich in die linke Hand (was haben die bloß mit linken Extremitäten?). Ein Selbstmordkommando, denn Flucht war für den Übeltäter unmöglich - er befand sich in meinem Handschuh.
Nein, es war kein fieses aus Asien importiertes Spinnentier, wie der Arzt schon vermutet hatte, es war eine ganz gewöhnliche rote Gartenameise. Und Massen dieser Viecher haben meinen Garten besetzt.
Oma Wilhelmine hatte doch recht: "Die Roten kommen!" - wenn auch ein wenig spät, aber egal.
Dabei sind meine roten Soldaten ansich wenig furchteinflößend, dafür in der Masse um so hinterhältiger und effektiver.

Es handelt sich um die rote Gartenmeise.:




Lese ich doch bei Wikipedia folgenden erschreckenden Hinweis:

"Wie alle Mitglieder der Knotenameisen (Myrmicinae) sind Arbeiterinnen und Königinnen mit einem Giftstachel ausgestattet, dessen Stich unangenehme Schmerzen verursacht, jedoch normalerweise ungefährlich ist. Eventuell besteht ein Allergierisiko."

Eventuell? Normalerweise ungefährlich? So ein Humbug.
Das ist ein gar garstiges und gefährliches Tier. Ich werde mal Oma Wilhelmine fragen, wie man den Iwan wieder los wird.

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