Donnerstag, August 13, 2009

Vorsicht, liebestolle Hündin!

Es ist soweit - aus unserem (manchmal) niedlichen Junghund wird eine (mehr oder minder) ernstzunehmende Hündin mit Hormonschwankungen.



Und wirklich: Es ist grauenvoll.
Ein Bild des Leidens, die personifizierte Anklage - Ohren so weit zurück, wie es eben geht, kummervoller Blick, stundenlanges Sitzen am Fenster, sehnsüchtige Blicke suchen nach begehrenswerten Rüden, hin und wieder ein herzzerreißendes Fiepen - ich könnte sie erwürgen.
Fressen will sie nicht so recht, dafür am liebsten 24 h auf den Schoß, was bei 30 kg Lebendgewicht keine sonderlich gute Idee ist.

Jeder Spaziergang ein Höllenritt, ein Hindernislauf mit einem "Hot Dog" (ich klaue diesen sensationellen Ausdruck mal eben) an einer Laufleine. Jeden Rüden, egal wie groß oder klein, gilt es weiträumig zu umschiffen. Navigation auf höchstem Niveau.

Gestern nutzte ich den beständigen Regen zum Ausgang. Die liebestolle Hündin seufzend und quiekend an der Leine, eilte ich durch Gesekes verwaiste Gassen. Alle fünf Meter eine Pinkelpause, damit nur ja jeder Rüde im Umkreis von 5 Kilometern informiert ist. Und es kam, was kommen musste: Ein recht zwergiger und zerrupfter Rüde taperte in unseren Weg. Leider befand sich am anderen Ende der Leine ein eher uninformierter Halter. "Beißt der etwa?", äußerte der Zweibeiner entrüstet angesichts der merkwürdigen Verrenkungen, die unser wandelndes Hormonpaket vollzog. "Nein, guter Mann, die will ihrem Fiffi an sein Edelteil! Wäre nett, wenn Sie ihren Hund mal beiseite nehmen; wir wollen keine minderjährige Mutter." - Völliges Unverständnis war aus dem Gesicht des Hundehalters zu lesen. Tja, Hundedamen sind nicht sonderlich wählerisch, wenn die Natur ruft. Aber in diesem Falle konnte die Natur brüllen, wie sie wollte. Die Folgen wären katastrophal gewesen. Schon rein optisch.

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