Samstag, Oktober 17, 2009

Lippstädter CDU in der Krise?

Wie hinlänglich bekannt, sind die Mehrheitsverhältnisse im Lippstädter Stadtrat recht dürftig. Die CDU musste nach den doch deutlichen Stimmverlusten nach der Kommunalwahl von ihrem sicheren Pölsterchen Abschied nehmen, was bei mir persönlich nur wenig Mitleid hervorrief.

Kurz nach der Bundestagswahl, die - wir wissen - auch nicht gerade so grandios für die Christdemokraten (ich bin ja sicher, dass die in Lippstadt nur gewählt werden, weil sie das Wörtchen "christlich" im Namen führen)ausging, nun der Hammer aus Lippstadt. Vier CDUler erklären sich zu einer neuen Fraktion, machen richtig Wind und holen mal fix zum Rundumschlag aus. Wie passend, dass den Herren ihr Gewissen erst nach der Wahl schlug - da hatten sie ihre Mandate ja in der Tasche, was auch einigen fleißigen Leserbriefschreibern schon aufgefallen ist.

Es geht wohl um "Lagerdenken" um "persönliche Seilschaften" und um den Vorwurf der "Pöstchenschieberei". Himmel, das sind doch alles alte Hüte! In Lippstadt pfeifen es doch die Miniermotten von den Kastanien, was in Sachen CDU seit Generationen läuft. Apropos, Generationen.......spannend in dieser Hinsicht ist ja Folgendes, was hier nachzulesen ist, aber aus verständlichen Gründen nicht den Weg in meine sehr geschätzte Heimatzeitung gefunden hat.


"Nun meldet sich Pressesprecher Siegfried Pfenninger mit den „wahren Hintergründen” zu Wort.

In Wirklichkeit, so Pfenninger in einer Presseerklärung, passe ihnen nicht, dass der mit einer deutlichen Mehrheit gewählte Werner Bresser neuer CDU-Fraktionsvorsitzender ist.

Die CDU-Lippstadt sei jahrzehntelang „von dem ,System Dr. Michael Laumanns'” dominiert worden, geprägt durch Abhängigkeiten und Bevormundungen”. Zuletzt seien die „Strippen” mit Hannelore Bartmann-Salmen, der damaligen CDU-Stadtverbandsvorsitzenden, gezogen worden, „um die CDU mit ihnen wohlgesonnenen Personen auf ihre Linie zu bringen”. "


Das ist ja nun nicht gerade empathisch oder gar diplomatisch und so langsam beschleicht mich der Verdacht, dass es sich in der Lippstädter CDU offenbar um ein wahrhaft expressionistisches Problem handelt. Arnolt Bronnen (ein doch recht zwielichtiger Autor, das am Rande, aber er passt hier in mehrfacher Hinsicht) forderte: Tötet die Väter. Soviel literaturhistorischen Verstand hätte ich den CDUlern ja gar nicht zugetraut. Immerhin traut sich besagter Herr Pfenniger, von dem übrigens in MGH (meiner geschätzten Heimatzeitung) nicht die Rede war, Ross und Reiter beim Namen zu nennen.

Und was passiert?
Der Bürger steht da und wundert sich.
Frau Bartmann-Salmen bekennt sich als Mobbing-Opfer.

Herr Pfenniger und Herr Hammer haben eigenartige Vorstellungen von Ausgeglichenheit:

"Das Argument „Lagerdenken Kernstadt gegen Ortsteile” mache keinen Sinn: Der im Jahre 2007 gewählte Vorstand des CDU-Stadtverbandes bestehe mehrheitlich aus den Mitgliedern der Ortsunion Lippstadt. Vielmehr sei der Vorstand ausgeglichen besetzt."

Der Kommentator bezeichnet das alles völlig "wertfrei" als Drama.

"Klar dürfte nur soviel sein: Die CDU in LIppstadt erlebt momentan ein ganz trauriges Kapital in ihrer Geschichte...(sic)"

Sorry, aber der politisch halbwegs bewegte Mensch schüttelt da einfach nur noch den Kopf.
Wer sich die Suppe einbrockt, muss sie halt auch auslöffeln. Selbst schuld.

2 Kommentare:

AndreasK hat gesagt…

... weshalb mir DerWesten mehr und mehr ans Herz wächst ;o)

Anonym hat gesagt…

Great writing! I want you to follow up to this topic!?!

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