Freitag, November 07, 2008

Kulturtechniken und Paradies schließen sich aus

Ich kann lesen, was ich manchmal bedauere. Es nicht zu können, erscheint mir immer öfter als wünschenswerter,ja geradezu als erstrebenswerter Zustand paradiesischer Ausgeglichenheit,innerer Ruhe und selbstzufriedener Unkenntnis. Aber: Lesen kann man wohl kaum verlernen..

Erkenntnis und "Zurkenntnisnehmen" ist nicht immer schön. Manchmal will man ja auch gar nicht dazu gezwungen werden. Und vor allem nicht blatthoch und derart massiv.
Da kann man nicht wegschauen, wie denn auch? Alleine die medial prächtig aufbereitete Vision, die mir mittig von dieser Seite entgegenprangte, war unübersehbar, wenn auch nicht unbedingt der Realität entsprechend. Aber Bilder müssen/sollen/dürfen nicht immer die Realität abbilden - wo blieben da meine Freunde, die Künstler?

Apropos Künstler: Wenn Anselm Kiefer die Schrecken des Krieges wie kein anderer Maler seiner Generation zum Thema macht, hat das viel mit Realität zu tun, wenig mit Realismus. Die Bildern, die ich heute sehen musste, haben viel mit Idealismus (im künstlerischen Sinne)oder auch Augenwischerei zu tun, dafür herzlich wenig mit Realität. Vom rein sprachlichen Inhalt will ich nur gar nicht mehr reden.

Wo wir grade bei Idealismus und Realismus sind.....schon merkwürdig, wie das immer wieder auseinanderklafft. An ihren Früchten sollt ihr sie messen.
Da werden große Reden geschwungen, Werte und Vorstellungen beschworen und am Ende bleibt davon herzlich wenig, bzw. genau das Gegenteil ist der Fall, was Herrn Wittgenstein wieder freuen würde, denn die Welt ist, was der Fall ist (frei formuliert). Wie tief der Fall dann sein kann, ist Ansichtssache und Frage der Sicherung. In manchen Fällen ist der Absturz bodenlos.

Reden und schreiben kann man offenbar viel und bekannterweise ist nichts so alt, wie die Zeitung von gestern. Aber das meine geschätzte Heimatzeitung ein derart kurzes Verfallsdatum hat, war mir nicht klar.

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