Mittwoch, November 19, 2008

Wundersame Wanderung der Weihnachtspyramiden

Am Wochenende weilte ich mitsamt Familie in der rheinischen Heimat (wobei man zugeben muss, dass der Rest meiner Kleinfamilie eher ostwestfälisch geprägt ist, aber man arbeitet ja immer an der Völkerverständigung). Nach der üblichen Diskussion, welches der vielen Museen denn dieses Mal auf dem Programm steht (mein frühreifer Sohn wollte gleich 4 Stück abarbeiten), entschieden wir uns für die Ausstellung in der Bundeskunsthalle "Rom und die Barbaren".

Ich sage es gleich: lohnt sich nicht wirklich. Schade eigentlich, denn man hätte aus dem Thema viel machen können - besonders für den bildungsmiserengeschädigten Nachwuchs. (Die Kinderanzahl war trotz Wochenende übrigens recht überschaubar, aber das ist meistens so.) Viele Vitrinen, wenig Erläuterungen und vor allem wenige zeitgemäße Elemente. Das Ganze hatte den Muff der achtziger Jahre an sich und diente sicher nicht dazu, die Begeisterung für das doch spannende Thema der Völkerwanderung zu wecken.

Immer, wenn ich in Bonn bin, lese ich natürlich auch den Bonner Generalanzeiger. Was für den Lippstädter der Patriot, ist für mich eben der Generalanzeiger. Und da meine Mutter brav den Müll trennt, kann ich auch gleich die Ausgaben der vergangenen Woche lesen - dann lohnt es sich wenigstens. Und was las ich da? Einen Bericht über den anstehenden Weihnachtsmarkt in Bonn. Guck an, auch die Bonner stehen auf Weihnachtspyramiden und das sogar richtig, denn statt einer Pyramide werden dort dieses Jahr zwei Stück stehen. Vielleicht ist ja die aus Lippstadt dabei? Die Bonner erweitern ihr Angebot, denn bekanntermaßen schläft die Konkurrenz ja nicht. Und was passiert in Lippstadt? Der Markt wird verkleinert.
Wundersamerweise wird uns das dann auch noch als ein "mehr" verkauft, aber mehr Häuschen unter dem dusseligen Lichterdach (das nun endlich mal wegkönnte)bedeuten nicht, dass auch insgesamt mehr los ist - im Gegenteil. Weniger scheint hier Trumpf zu sein.Aber ob sowas funktioniert, wage ich zu bezweifeln.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Dein Sohn will am Wochenende ins Museum? Was ist denn da schief gelaufen?
;o)

Der Titel hat 'ne schöne Alliteration.

Gruß,
Andreas

annalog - rheinisch-westfälische völkerverständigung hat gesagt…

Das liegt sicher an meiner dominanten Rabenmutter-Mentalität. Das Kind flüchtet sich in Parallelwelten...höchste Zeit für den Psychiater. Ernsthaft, er steht voll auf sowas. Leider viel zu sehr...*seufz.

Zu der Alliteration: Gelernt ist gelernt. Wunderbare Weihnachtswelt...wohlfeile Worthülsen..