Montag, November 10, 2008

Lippstadts Aufbruch in die Postmoderne?

Wie wir alle heute morgern unserer geschätzten Heimatzeitung entnehmen konnten, hat der Bürgerentscheid nicht genügend "Ja"-Stimmen gegen das bahnbrechende Einkaufs-Projekt der "hochwertigen Architektur" gebracht. (Die Unsinnigkeit der Fragestellung wird mit Sicherheit in die Geschichte eingehen.)

Nun in katatonische Starre oder gar Frustration zu verfallen, ist weder sinnvoll noch angemessen. Es ist viel erreicht worden. Noch vor einigen Monaten wären solch sinnlose Entscheidungen wie die, für den Betonkasten, in Lippstadt widerstandslos durchgekommen, wie schon beim Cineplex geschehen. Nun nimmt der Bürger aktiv an der Gestaltung der Stadt teil und verschafft sich Gehör, was bei manchem Verantwortlichen sicher ein fieses Ohrenklingeln hervorruft.

Nach dem 09.11. ist in Lippstadt nichts mehr, wie es vorher war: vorbei die Zeiten dämmrigen Dornröschenschlafes, vorbei die Zeiten des kommunalen Regierens ohne den Bürger - und eigentlich sind wir damit schon mitten im Kommunalwahlkampf. Und an diesen wird so mancher der Kommunalpolitiker leicht irritiert gedacht haben, als ihm klar wurde, dass über 8.000 Bürger dieser Stadt nicht mehr zum "Durchwinken" bereit sind.

Spannend wird für mich nun die Frage, wie es am Güterbahnhof weitergehen soll und wie hier die kommende Entscheidungen getroffen werden. Lernt der Rat der Stadt nun und macht das weitere Procedere transparent? Werden die Versprechungen z.B. hinsichtlich der Anbindung an die Lange Straße eingehalten? Können alle nötigen Grundstücke erworben werden? Wird das alles wirklich die erhofften Effekte bringen? Wird der "Soest-Knick" vermieden oder stehen wir in 10 Jahren mit einem leeren Betinkarton da? Bekommen wir nun wirklich "hochwertige Architektur" oder doch nur LIDL-Niveau? Und stürmen dann bald massenweise potente Käufer von außerhalb die Innenstadt um die Geschäfte leerzukaufen? Hier sind nun die Politiker gefordert, die so vehement für das Projekt eingetreten sind. An ihren Früchten werden sie gemessen. Ich freu mich schon auf die Erntezeit.

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