Freitag, Januar 16, 2009

Ich bin ein Star, holt mich hier raus....Lippstadt Contest

Die ganze pseudomoralinsaure Entrüstung selbsternannter Gutmenschen, urbaner Tierschützer mit Bambi-Syndrom ("Die armen Spinnen - völlig verwirrt am Kopf von Z-Sternchen Jule.") und anderer spaßfreier Möchtegernintellektueller anlässlich der wunderbaren Sendung eines Privatsenders nervt gewaltig.

Erste Möglichkeit: Abschalten oder Wegzappen oder mal mit Freunden reden oder ein Buch lesen oder Rausgehen (Rausgehen ist in Lippstadt ja im Moment schlecht, wie ich hörte. da machen die Kenipen fast gar nimmer auf). Muss man ja nicht gucken, kann man aber. Sinkende Quoten = sinkende Werbeinnahmen. Vorbei der Spuk.
Zweite Möglichkeit: Gucken und Ernstnehmen. Sicher keine gute Idee, da wir ja nun schon seit Jahren wissen: Das Camp ist nicht echt, da sind überall Kameras, da gibbet keine gefährlichen Tiere usw. Ist ja auch klar, wie soll das sonst gehen? Irre, was da manche Leute ernsthaft (kann man in Netz staunend nachlesen)glauben. Von wegen "live" und so. Live sind nur die Moderationen, denke ich.
Dritte Möglichkeit: Gucken und sich köstlich amüsieren. Meine persönliche Variante. Ist doch schon Wahnsinn, was abgewrackte Ex-P-Darsteller für ein bissi Kohle machen. Wie bescheuert müssen Frauen sein, öffentlich von ihren Schönheits-OPs zu faseln und sich unterm künstlichen Wasserfall räkeln? Wie tief muss man sinken, um den Kakao, durch den man gezogen wird, auch noch zu trinken? Kann man da alles sehen und nebenher noch die Schnodder-Moderationen und Sesamstraßen-Outfits von Dirk Bach (Der hat übrigens ganz wunderbar die Urmel-Bücher vertont. Als Wutz unschlagbar.) genießen. Einfach grandios und so schön unkorrekt.

Es gibt noch eine vierte Möglichkeit, die ich den Lippstädter Politikern ans Herz legen möchte:
Gucken und lernen. Ja, richtig gelesen: lernen!
Immerhin verdient RTL richtig viel Kohle mit der ganzen Sache und angesichts der lauen Stimmung in Lippstadt sollten die Politiker mal über Alternativen zu Hella und Co. nachdenken.
Wir haben in Paderborn den Flughafen, Hotels für die Ex-Stars haben wir auch und wir haben etwas Besonderes: die alte Kaserne in Lipperbruch. Umzäunt, abgetrennt und massig telegene Wildnis. Super! Wenigstens für die Vorausscheidungen, die dringend mal anstehen, um das Format auszuschöpfen, würde sich Lippstadt eignen.

Man könnte Winter-Camps einrichten, so im verfrorenen Bruchgebiet. (Sehr geil, dass Lippstadt nun als Gefriertruhe Deutschlands medial vermarktet wurde.) Oder im Sommer mit massig Mücken zum Quälen. Fiese Tierchen wie Kreuzottern oder irgendwelche Molche könnte man in den alten Kasernen züchten. Das schafft Arbeitsplätze.
Die Möglichkeiten für Prüfungen wären auch optimal, immerhin wurden da früher Rekruten geqüält, ist also alles da: Kletterwände, Schotterplätze, Baumklettern auch kein Problem. Und die Lippe könnte man auch noch einbeziehen....nur im Schutzanzug die Wildwasserstrecke runter? Oder mit einem undichten Kanu bis nach Irgendwo paddeln - umgeben von Lippekrokodilen? Das dusselige alljährliche Entenrennen könnte mal aufgemotzt werden. Nett wäre auch eine Prüfung im Arnsberger Wald, immerhin sollen da bald wieder Wölfe leben. Was für ein Thrill.

Kurzum: Die Chance für Lippstadt endlich ins Bewusstsein der Deutschen, ach, was sage ich, ganz Europas zu dringen und dabei noch richtig Geld zu machen.Herr Ziems könnte sein geliebtes Moonlightshopping dann mit einem public viewing verbinden und die rausgewählten Heinzels präsentieren.

Ok, nun fehlen nur noch die ersten Kandidaten, aber da fällt mir auch noch was ein.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Och männo! Grad' wo's richtig spannend wird, hörst Du auf!

;o)

PS: Das war kein Betteln um eine Position als embedded blogger!!