Freitag, September 29, 2006

annas erziehungshilfe

aufgrund der hohen nachfrage werde ich in lockerer folge wertvolle tipps zum überleben als mutter geben. vorweg: mutterschaft ist kein schicksal, dem wir uns demütig ergeben müssen. zeig den blagen die zähne, sonst seid ihr verloren.
beginnen wir mit dem morgendlichen kampf ums aufstehen, waschen, anziehen.

mütter, ihr habt ein recht auf euren schlaf. kein kleines biest darf euch grundlos (also ohne fieber, magen-darm-virus, extremen alpträumen etc) vorzeitig aus dem bett werfen. die machen das nur, weil sie sich langweilen, aber eine mutter ist kein ständiger alleinunterhalter. kinder sind wesentlicher cleverer, als wir denken. vergeßt eure mütterlichen gluckeninstinkte, das kind kommt klar.
und: wenn das kind wegresistent ist. licht an, radio auf volle lautstärke und einfach mal zuspätkommen lassen.

nichts ist nerviger, als ein miesgelauntes kind beim frühstück, das schlürft, meckert und schmatzt, seine cornflakes unter dem tisch verteilt, den kakao in die zuckerdose matscht und fast auf dem stuhl einpennt. wie soll frau dabei zeitung lesen? das müssen sich mütter nicht ansehen. also: kurze, deutliche ermahnung mit offensichtlichem ekel und missfallen. wenn das zu erziehende objekt nicht reagiert, kann es eben in der küche oder sonstwo alleine essen. achja, spülmaschinen fressen keine kleinen kinder - die können ihre teller da echt selbst reinpacken.

kinder können sich auch alleine waschen, anziehen, ihren tonno packen. wenn in der schule was fehlt, bekommen sie schon die packung, das wirkt dann. mütter, ihr seid nicht die dauerhüter eurer blagen. laßt sie ruhig mal auf die schnauze fallen. schadet nichts.

falls euer sprößling tendenzen zeigen sollte, euch als putzfrau zu benutzen - wehrt euch. ihr seid nicht zur fron an herd, waschmaschine oder bügelbrett verdammt. kein kind stirbt, wenn es mal sein zimmer aufräumen muß. drohungen wie: "ich sauge hier gleich!" wirken oft wunder. sehr gut funktioniert auch einfache erpressung: "wenn du nicht deine dreckssportklamotten in den wäschekorb legst, hat sich das thema "star trek"-gucken erledigt." frau glaubt nicht, wie schnell kind reagieren kann.

und: mütter sind keine taxiunternehmen, dauerbespaßer, hausaufgabenerledigerinnen, fünf-sterne-köchinnen ("ihhh, das eß ich nicht. ich will pudding" - "dann hunger eben"), tonnoträger - eben keine willenlosen sklavinnen.

ach, und es soll auch noch väter geben....setzt dem: "ich bin ja so fertig" - "war viel im büro los" - "das kannst du besser" - ein ende. versuch macht klug. und in der zeit, wenn papa mit dem niederträchtigen sprößling bei aldi den wochenendeinkauf macht, trefft ihr euch mit eurer besten freundin zum prosecco. und nix mit praktischen hosen, pferdeschwanz und so.
nein, die chicen stiefeletten an, knackige jeans, bissi farbe ins gesicht...und ab. ist doch nett, wenn auch mal ein anderer kerl guckt. soll der papa doch mal das sklavendasein erproben, wir haben besseres zu tun.

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