Den Parteien laufen die Mitglieder weg, wir bekommen neue. Das Wesen ist ein fünf Monate alter Harzer Fuchs und wirbelt alles durcheinander. Sie tötet mit Vorliebe kitschige Plastikhühner, nagt Knochen ab, rollt durch den Garten und will immer aufs Sofa.
Montag, März 23, 2009
Harzer Fuchs - nie gehört
Den Parteien laufen die Mitglieder weg, wir bekommen neue. Das Wesen ist ein fünf Monate alter Harzer Fuchs und wirbelt alles durcheinander. Sie tötet mit Vorliebe kitschige Plastikhühner, nagt Knochen ab, rollt durch den Garten und will immer aufs Sofa.
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Hundeleben
Samstag, März 07, 2009
Oha, nun kommt der Frühling sicher erst im Juli...
Da wird der Frühling sich aber nun schütteln, ob aus Angst oder vor Lachen ist unklar. Nach der diessamstäglichen Kolumne in meiner geschätzten Heimatzeitung macht der Frühling eher einen großen Bogen um Lippstadt. Wer möchte als Frühling schon hören: "Das muss anders werden, und zwar bald - und nicht erst zum kalendarischen Frühlingsanfang."
Eine freundliche Bitte à la "Komm, lieber Mai.." wäre sicher netter gewesen. Wie es in das Wetter hineinruft, so schallt es heraus.
Anders als eine Fachhochschule, die mit (man staune) 30!!! Studenten startet, lässt sich der Frühling eben nicht mal neben kurz installieren oder sollte man ihm nicht besser einen Relaunch verpassen?
Eine freundliche Bitte à la "Komm, lieber Mai.." wäre sicher netter gewesen. Wie es in das Wetter hineinruft, so schallt es heraus.
Anders als eine Fachhochschule, die mit (man staune) 30!!! Studenten startet, lässt sich der Frühling eben nicht mal neben kurz installieren oder sollte man ihm nicht besser einen Relaunch verpassen?
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Leute, verprasst alles...
In Zeiten insolventer Unternehmen, leerstehender Geschäfte, dauernder Kurzarbeit macht so mancher sich Gedanken, wo er denn nun noch sparen kann.
Da wird geduscht statt gebadet, öfter mal zu Fuß gegangen, billig beim Discounter eingekauft und der Cent eher zehnmal rumgedreht. Logisch, die Fixkosten sind heute enorm, das normale Leben ist teuer und die versprochenen blühenden Landschaften sind eher öde und leer. (Liegt auch am Wetter, ich weiß.)
Da lese ich heute recht irritiert, dass wir alles falsch machen. Wassersparen spart nicht etwa Geld, nein, es kostet und zwar mehr, als Wasser verbrauchen. Eine merkwürdige Logik. Geht man jedoch von der Kostendeckung der Stadtwerke aus, wieder eine recht eingängige Logik. Wird weniger verbraucht, dann steigen die Preise. Hatten wir ja schon beim Thema Müll. Wer spart, zahlt also drauf.
Abgesehen von dem offensichtlichen Widersinn und dem kaum zu lösenden Dilemma zwischen Ökologie und Ökonomie stößt mir das Ganze auch noch in anderer Form übel auf.
Was im Kleinen läuft, ist meist nur ein Abbild dessen, was im Großen Alltag ist. Siehe Opel, die Banken, Schiesser und Co. Was folgern wir? Richtig! Leute, hzört auf zu sparen, schmeißt das Geld mit vollen Händen in die sterbende Marktwirtschaft. Am besten kauft ihr schon mal Vorräte für die kommenden teuren Zeiten - die Lebensmittelindustrie ist dankbar. Wenigstens habt ihr dann was für euer Geld.
Und wohl dem, der einen Garten sein eigen nennt. Sämereien sind noch günstig zu haben. Demnächst sind Kartoffeln wieder das Gold der kleinen Leute.
Ich überlege dann schon mal, wo ich auf unseren 1.500 qm den Hühnerstall anlege, wo die Kartoffeln hinkommen und wo noch Platz fürs Gemüse bleibt. Wasser zu Gießen habe ich dann ja genug.
Da wird geduscht statt gebadet, öfter mal zu Fuß gegangen, billig beim Discounter eingekauft und der Cent eher zehnmal rumgedreht. Logisch, die Fixkosten sind heute enorm, das normale Leben ist teuer und die versprochenen blühenden Landschaften sind eher öde und leer. (Liegt auch am Wetter, ich weiß.)
Da lese ich heute recht irritiert, dass wir alles falsch machen. Wassersparen spart nicht etwa Geld, nein, es kostet und zwar mehr, als Wasser verbrauchen. Eine merkwürdige Logik. Geht man jedoch von der Kostendeckung der Stadtwerke aus, wieder eine recht eingängige Logik. Wird weniger verbraucht, dann steigen die Preise. Hatten wir ja schon beim Thema Müll. Wer spart, zahlt also drauf.
Abgesehen von dem offensichtlichen Widersinn und dem kaum zu lösenden Dilemma zwischen Ökologie und Ökonomie stößt mir das Ganze auch noch in anderer Form übel auf.
Was im Kleinen läuft, ist meist nur ein Abbild dessen, was im Großen Alltag ist. Siehe Opel, die Banken, Schiesser und Co. Was folgern wir? Richtig! Leute, hzört auf zu sparen, schmeißt das Geld mit vollen Händen in die sterbende Marktwirtschaft. Am besten kauft ihr schon mal Vorräte für die kommenden teuren Zeiten - die Lebensmittelindustrie ist dankbar. Wenigstens habt ihr dann was für euer Geld.
Und wohl dem, der einen Garten sein eigen nennt. Sämereien sind noch günstig zu haben. Demnächst sind Kartoffeln wieder das Gold der kleinen Leute.
Ich überlege dann schon mal, wo ich auf unseren 1.500 qm den Hühnerstall anlege, wo die Kartoffeln hinkommen und wo noch Platz fürs Gemüse bleibt. Wasser zu Gießen habe ich dann ja genug.
Eine Frage der Ehre
Ausnahmsweise bin ich nicht schuld, nein, ich habe wirklich nicht meine Finger in der Sache, auch wenn es mir wieder keiner glauben wird.Ich schwöre...außerdem habe ich ein wasserdichtes Alibi...
Die Ehre gebührt einem offenbar sehr kritischen Leser der von mir geschätzten, nun leider deutlich angekratzen, Heimatzeitung. Es geht um den aktuellen Fall dreisten Abschreibens von Textteilen aus einer Online-Enzyklopädie.Dank an Herrn Pisi für seine gute Recherche. Und da der Fall doch recht deutlich zeigt, wie manchesmal recherchiert, geprüft und freigegeben wird, möchte ich die Ergebnisse des Herrn Pisi hier gerne kolportieren.
Da erschien gestern dieser Artikel, der sich mit der Biografie Pastor Niemöllers beschäftigte. Wie wir bei "Dreist bedient" nachlesen können, wurden Teile des Artikels wortwörtlich abgeschrieben. Pfui..Bah...igitt.
Damit nicht genug .....der Autor des Artikels befand es nicht für nötig, die Informationen quer zu checken. So finden sich in dem Artikel sachliche Fehler. Wie peinlich ist das denn?
Was mich nun umtreibt ist die Frage, wie das passieren konnte. Anhand des Kürzels ("rück") unter dem Artikel komme ich zu der Annahme, dass eben selbiger nicht von einem Redakteur unserer geschätzten Heimatzeitung stammt. Vielleicht ein Volo, vielleicht ein Freier?
Nur: Eigentlich sollten doch Artikel, noch dazu solche über einen recht herausragenden Bürger der Stadt, geprüft werden, bevor sie im Blatte erscheinen. Ich rede ja nicht davon, dass jeder Artikel über einen Karnickelzüchterverein oder eine Gruppe für kritisches Makramee genauestens redigiert werden muss - aber Herr Niemöller hat ja wohl ein bisschen mehr Wertschätzung verdient.
Die Ehre gebührt einem offenbar sehr kritischen Leser der von mir geschätzten, nun leider deutlich angekratzen, Heimatzeitung. Es geht um den aktuellen Fall dreisten Abschreibens von Textteilen aus einer Online-Enzyklopädie.Dank an Herrn Pisi für seine gute Recherche. Und da der Fall doch recht deutlich zeigt, wie manchesmal recherchiert, geprüft und freigegeben wird, möchte ich die Ergebnisse des Herrn Pisi hier gerne kolportieren.
Da erschien gestern dieser Artikel, der sich mit der Biografie Pastor Niemöllers beschäftigte. Wie wir bei "Dreist bedient" nachlesen können, wurden Teile des Artikels wortwörtlich abgeschrieben. Pfui..Bah...igitt.
Damit nicht genug .....der Autor des Artikels befand es nicht für nötig, die Informationen quer zu checken. So finden sich in dem Artikel sachliche Fehler. Wie peinlich ist das denn?
Was mich nun umtreibt ist die Frage, wie das passieren konnte. Anhand des Kürzels ("rück") unter dem Artikel komme ich zu der Annahme, dass eben selbiger nicht von einem Redakteur unserer geschätzten Heimatzeitung stammt. Vielleicht ein Volo, vielleicht ein Freier?
Nur: Eigentlich sollten doch Artikel, noch dazu solche über einen recht herausragenden Bürger der Stadt, geprüft werden, bevor sie im Blatte erscheinen. Ich rede ja nicht davon, dass jeder Artikel über einen Karnickelzüchterverein oder eine Gruppe für kritisches Makramee genauestens redigiert werden muss - aber Herr Niemöller hat ja wohl ein bisschen mehr Wertschätzung verdient.
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Montag, Februar 16, 2009
Irritationen
Ich bin doch hinreichend irritiert - wirklich.
Also: Kaufland baut zwei großen Läden in Lippstadt? Das soll ich glauben? Sollte ich wohl nach dem Willen einiger Zeitgenossen, mache ich aber nicht. Sorry, ich bin extrem misstrauisch, was die angeblich unumstößlichen Pläne zum Güterbahnhof angeht.
Und: Was ist nun eigentlich mit der Gesamtschule? Dieses Jahr nix mehr? Wahrscheinlich. Aber ob überhaupt? Und wenn ja, wie? Wer macht die denn nun?
Dann ist da noch das Sterben des Einzelhandels. Passiert da eigentlich was? Auch irgendwie nix. Und was geschieht mit den ganzen neuen Baulücken in der Stadt? Parkplätze?
Ach ja, und dann ist da noch das Parkplatzproblem am Musentempel. Das bewegt die Güter, das erregt sie sogar. Komisch, ich finde da eigentlich immer einen Parkplatz.
Was mich wirklich irritiert ist die Tatsache, dass nicht nicht vorhandene Parkplätze zu einer intensiveren Auseinandersetzung führen, als die eigentlich entscheidenden Themen. Woran das nun wieder liegen mag?
Also: Kaufland baut zwei großen Läden in Lippstadt? Das soll ich glauben? Sollte ich wohl nach dem Willen einiger Zeitgenossen, mache ich aber nicht. Sorry, ich bin extrem misstrauisch, was die angeblich unumstößlichen Pläne zum Güterbahnhof angeht.
Und: Was ist nun eigentlich mit der Gesamtschule? Dieses Jahr nix mehr? Wahrscheinlich. Aber ob überhaupt? Und wenn ja, wie? Wer macht die denn nun?
Dann ist da noch das Sterben des Einzelhandels. Passiert da eigentlich was? Auch irgendwie nix. Und was geschieht mit den ganzen neuen Baulücken in der Stadt? Parkplätze?
Ach ja, und dann ist da noch das Parkplatzproblem am Musentempel. Das bewegt die Güter, das erregt sie sogar. Komisch, ich finde da eigentlich immer einen Parkplatz.
Was mich wirklich irritiert ist die Tatsache, dass nicht nicht vorhandene Parkplätze zu einer intensiveren Auseinandersetzung führen, als die eigentlich entscheidenden Themen. Woran das nun wieder liegen mag?
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Samstag, Februar 14, 2009
Der Tagesbert....3
Die Lösung
Nach dem Aufstand des 17. Juni
Ließ der Sekretär des Schriftstellerverbands
In der Stalinallee Flugblätter verteilen
Auf denen zu lesen war, daß das Volk
Das Vertrauen der Regierung verscherzt habe
Und es nur durch verdoppelte Arbeit
zurückerobern könne. Wäre es da
Nicht doch einfacher, die Regierung
Löste das Volk auf und
Wählte ein anderes?
(1951)
Ganz klar einer meiner absoluten Favoriten.
Nach dem Aufstand des 17. Juni
Ließ der Sekretär des Schriftstellerverbands
In der Stalinallee Flugblätter verteilen
Auf denen zu lesen war, daß das Volk
Das Vertrauen der Regierung verscherzt habe
Und es nur durch verdoppelte Arbeit
zurückerobern könne. Wäre es da
Nicht doch einfacher, die Regierung
Löste das Volk auf und
Wählte ein anderes?
(1951)
Ganz klar einer meiner absoluten Favoriten.
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der Tagesbert
Freitag, der 13....das Werk des Teufels
Ich bin nicht abergläubisch, sicher nicht. Ich glaube nicht an den bösen Blick, an die Bielefeld Verschwörung, an drohendes Unglück durch schwarze Katzen oder anderen Mumpitz. Verschwörungstheorien und Urban Legends finde ich unterhaltsam - mehr nicht.
Aber gestern hat es mir gereicht - einfach gereicht. Ich war um 10 Uhr schon dermaßen schlecht gelaunt, dass ich den Fürsten der Finsternis am Telefon angebölkt habe, was nicht meine Art ist.
Alles fing eigentlich schon am Donnerstag an: Eine unverständliche Mahnung nebst böser Worte flatterte ins Haus, ein grenzbebiles Schreiben meines Stromanbieters gleich mit. Am Freitagmorgen musste ich dann dringend nach Lippstadt - die kurze Pause an den beliebten Bahnschranken nutze ich zur Lektüre meiner Heimatzeitung und wollte dann frisch informiert zum Buchhändler meines Vertrauens starten - aber offenbar wollte nur ich das - mein Auto sah das durchaus anders. Außer wildem Geklacker, dusseligen blinkenden Warnlämpchen passierte nix. Ich muss wohl nicht mehr erwähnen, dass ich als erste der Schlange direkt an der Schranke stand.
Und natürlich fühlte sich auch keiner der hupend und schimpfend am mir vorbeirauschenden Kerle bemüßigt, mir behilflich zu sein. Klar, ich sehe aus wie Conan, der Barbar, und schiebe einen Kombi easy mit dem kleinen Finger der linken Hand mindestens 3 Kilometer weit.
Mein Dank gilt dem netten jungen Mann, der sich dann doch erbarmte. Und natürlich dem Fahrer von Nord-Süd, den ich zwar zu seinem Glücke zwingen musste, aber egal.
Prima, dann stand ich mitten im Schneegestöber am Lichtkanal, einen dringenden Termin in Geseke vor der Brust und massig schlechte Laune in der Birne. Ich brauche nicht zu erwähnen, dass dieser besagte Termin natürlich auch zu einer Zentrierungsübung wurde und ich danach spontan überlegte die deutsche Sektion einer Terroreinheit anzuheuern.
Das eigentlich Merkwürdige an der Sache ist, dass genau eine Woche zuvor an exakt derselben Stelle der Auspuff meines Wagens spontan herabfiel und ich exakt dieselben Erfahrungen mit meinen Mitmenschen machen musste, wie am gestrigen Tage. Und da soll ich nun noch glauben, dass diese Bahnschranken kein Werk des Teufels oder des Antichristen sind? Kennt jemand einen versierten Exorzisten, den man mit der Austreibung des Dämons beauftragen könnte?
Wenn das nächste Mal der 13. auf einen Freitag fällt, bleibe ich im Bett und stelle mich tot. Keinesfalls werde ich mich nochmals der besagten Schranke nähern.
Aber gestern hat es mir gereicht - einfach gereicht. Ich war um 10 Uhr schon dermaßen schlecht gelaunt, dass ich den Fürsten der Finsternis am Telefon angebölkt habe, was nicht meine Art ist.
Alles fing eigentlich schon am Donnerstag an: Eine unverständliche Mahnung nebst böser Worte flatterte ins Haus, ein grenzbebiles Schreiben meines Stromanbieters gleich mit. Am Freitagmorgen musste ich dann dringend nach Lippstadt - die kurze Pause an den beliebten Bahnschranken nutze ich zur Lektüre meiner Heimatzeitung und wollte dann frisch informiert zum Buchhändler meines Vertrauens starten - aber offenbar wollte nur ich das - mein Auto sah das durchaus anders. Außer wildem Geklacker, dusseligen blinkenden Warnlämpchen passierte nix. Ich muss wohl nicht mehr erwähnen, dass ich als erste der Schlange direkt an der Schranke stand.
Und natürlich fühlte sich auch keiner der hupend und schimpfend am mir vorbeirauschenden Kerle bemüßigt, mir behilflich zu sein. Klar, ich sehe aus wie Conan, der Barbar, und schiebe einen Kombi easy mit dem kleinen Finger der linken Hand mindestens 3 Kilometer weit.
Mein Dank gilt dem netten jungen Mann, der sich dann doch erbarmte. Und natürlich dem Fahrer von Nord-Süd, den ich zwar zu seinem Glücke zwingen musste, aber egal.
Prima, dann stand ich mitten im Schneegestöber am Lichtkanal, einen dringenden Termin in Geseke vor der Brust und massig schlechte Laune in der Birne. Ich brauche nicht zu erwähnen, dass dieser besagte Termin natürlich auch zu einer Zentrierungsübung wurde und ich danach spontan überlegte die deutsche Sektion einer Terroreinheit anzuheuern.
Das eigentlich Merkwürdige an der Sache ist, dass genau eine Woche zuvor an exakt derselben Stelle der Auspuff meines Wagens spontan herabfiel und ich exakt dieselben Erfahrungen mit meinen Mitmenschen machen musste, wie am gestrigen Tage. Und da soll ich nun noch glauben, dass diese Bahnschranken kein Werk des Teufels oder des Antichristen sind? Kennt jemand einen versierten Exorzisten, den man mit der Austreibung des Dämons beauftragen könnte?
Wenn das nächste Mal der 13. auf einen Freitag fällt, bleibe ich im Bett und stelle mich tot. Keinesfalls werde ich mich nochmals der besagten Schranke nähern.
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Freitag, Februar 13, 2009
Erstaunliche Stille
Es herrscht eine erstaunliche Stille in der medialen Welt was die neuesten Entwicklungen des geplanten Centers am Lippstädter Güterbahnhof angeht. Sehr merkwürdig.
Geradezu positivste Meldungen werden von allen Seiten rausgekloppt - sozusagen eine mächtig getunte Schönwetterfront, sorgenfaltenfrei durch Botox.
Irgendwie alles super - das bisschen, was negativ erscheinen könnte, wird weggedrückt. Wüßte ich es nicht besser, könnte ich auf die Idee kommen, dass Lippstadt sich in einem rasanten Aufschwung befindet. Tja, klingt aber alles nicht nach einem stabilen Hoch.
Denn leider deckt sich die Außendarstellung nicht mit der Realität. Noch immer regiert die Kurzarbeit, erste Entlassungen hat es gegeben, der lähmende Atem der Rezession weht durch die Lange Straße (wie wunderbar theatralisch). Die Stimmung entspricht eher der aktuellen Wetterlage: nass, kalt, kein Licht am Horizont und man muss aufpassen, dass man nicht ausrutscht.
Heute gibt es übrigens auf der Homepage meiner geschätzten Heimatzeitung eine Umfrage zum Thema Kaufland. Da bin ich ja mal gespannt, was da rauskommt.
Geradezu positivste Meldungen werden von allen Seiten rausgekloppt - sozusagen eine mächtig getunte Schönwetterfront, sorgenfaltenfrei durch Botox.
Irgendwie alles super - das bisschen, was negativ erscheinen könnte, wird weggedrückt. Wüßte ich es nicht besser, könnte ich auf die Idee kommen, dass Lippstadt sich in einem rasanten Aufschwung befindet. Tja, klingt aber alles nicht nach einem stabilen Hoch.
Denn leider deckt sich die Außendarstellung nicht mit der Realität. Noch immer regiert die Kurzarbeit, erste Entlassungen hat es gegeben, der lähmende Atem der Rezession weht durch die Lange Straße (wie wunderbar theatralisch). Die Stimmung entspricht eher der aktuellen Wetterlage: nass, kalt, kein Licht am Horizont und man muss aufpassen, dass man nicht ausrutscht.
Heute gibt es übrigens auf der Homepage meiner geschätzten Heimatzeitung eine Umfrage zum Thema Kaufland. Da bin ich ja mal gespannt, was da rauskommt.
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Dienstag, Februar 10, 2009
Nun doch kein Megamarkt?
Nein, nein, ich mag es nicht, wenn ich immer recht habe...oder doch ein bisschen. Da plauderte ich heute morgen noch so nebenbei über die aktuelle Schieflage (oder besser Talfahrt) Lippstadts und was muss ich da auf der Homepage meiner geschätzten Heimatzeitung lesen? Meine Vermutungen, die (zugegebenermaßen) eher ein Produkt des gesunden Menschenverstandes und basaler Kenntnisse der Wirtschaft waren, entpuppten sich als blanke Realität. Upps...
Kaufland will wohl eher schnelle und kleinere Brötchen backen. Wen wundert es auch? Die Lage des "Hit" ist ok, Parkplätze sind ausreichend vorhanden, Getränkemarkt, Lidl und Aldi in direkter Nachbarschaft, die Sache kostet kaum was und man kann für wenig Kohle ein bissi was abschöpfen. Warum sollte man auch noch ein paar Jahre warten (nach Aussagen DES Wirtschaftsförderers ja immerhin so ca. 3 - 3,5 Jahre) bis man endlich an die Pfefferminzchen der Lippstädter kommt? Schnelles Geld ist gutes Geld. Nimm was du kriegen kannst, denn was du hast, das hast du.
Und gut rheinisch: fott ess fott.
Mal ernsthaft: Wer außer DEM Wirtschaftsförderer und DEM Bürgermeister glaubt nach diesen Nachrichten noch, dass Kaufland ernsthaft erwägen könnte 2 !! Geschäfte in Lippstadt zu eröffnen und auf längere Sicht auch wirtschaftlich (d.h. gewinnbringend, Herr Wirtschaftsförderer) zu betreiben? Kaufland ist ja nicht die Caritas, wie ich schon erwähnte, als es um das Projekt am Güterbahnhof ging. Die wollen Geld verdienen und das besser gestern und heute als morgen oder irgendwann. Und wer weiß, ob angesichts der Kurzarbeit, der Entwicklungen in der Automobilbranche, der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung in drei Jahren überhaupt noch genug finanziell potente Käufer in der Lippestadt leben? Irgendwie ja keiner.
Ich sag nun nix. Sonst habe ich noch recht und es steht übermorgen in der Zeitung, dass nicht etwa 1.500 Studenten durch die FH nach Lippstadt kommen sondern nur schlappe 500 (und die sind noch aus der Gegend und wohnen im Hotel Mama).
Kaufland will wohl eher schnelle und kleinere Brötchen backen. Wen wundert es auch? Die Lage des "Hit" ist ok, Parkplätze sind ausreichend vorhanden, Getränkemarkt, Lidl und Aldi in direkter Nachbarschaft, die Sache kostet kaum was und man kann für wenig Kohle ein bissi was abschöpfen. Warum sollte man auch noch ein paar Jahre warten (nach Aussagen DES Wirtschaftsförderers ja immerhin so ca. 3 - 3,5 Jahre) bis man endlich an die Pfefferminzchen der Lippstädter kommt? Schnelles Geld ist gutes Geld. Nimm was du kriegen kannst, denn was du hast, das hast du.
Und gut rheinisch: fott ess fott.
Mal ernsthaft: Wer außer DEM Wirtschaftsförderer und DEM Bürgermeister glaubt nach diesen Nachrichten noch, dass Kaufland ernsthaft erwägen könnte 2 !! Geschäfte in Lippstadt zu eröffnen und auf längere Sicht auch wirtschaftlich (d.h. gewinnbringend, Herr Wirtschaftsförderer) zu betreiben? Kaufland ist ja nicht die Caritas, wie ich schon erwähnte, als es um das Projekt am Güterbahnhof ging. Die wollen Geld verdienen und das besser gestern und heute als morgen oder irgendwann. Und wer weiß, ob angesichts der Kurzarbeit, der Entwicklungen in der Automobilbranche, der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung in drei Jahren überhaupt noch genug finanziell potente Käufer in der Lippestadt leben? Irgendwie ja keiner.
Ich sag nun nix. Sonst habe ich noch recht und es steht übermorgen in der Zeitung, dass nicht etwa 1.500 Studenten durch die FH nach Lippstadt kommen sondern nur schlappe 500 (und die sind noch aus der Gegend und wohnen im Hotel Mama).
Ja, nein...vielleicht ...oder doch erst später...oder nie?
Was denn nun? Kommt nun das Südertor-Carré (wer hat sich eigentlich diesen bescheuerten Namen ausgedacht? Soll das nach Großstadt klingen?) oder nicht? Und wenn ja, wann denn?
Wie ich meiner geschätzten Heimatzeitung entnehme, sieht es aktuell nicht danach aus, dass dieses Projekt in absehbarer Zeit realisiert werden könnte.
„Wir beobachten die Situation in Lippstadt genau“, berichtete Dr. Hellenthal im Gespräch mit unserer Zeitung.
So lapidar formuliert der Investor es im Blatte.
Sehr sinnvoll, Herr Hellenthal. Offenbar ein Mensch, der nicht von blindem Aktionismus gesteuert ist, wie einige der heimischen Kommunalpolitiker. So super rosig sieht es ja nun wirklich nicht aus in Lippstadt. Ok, die FH könnte/sollte und muß einen Schub bringen, sonst wird es finster.
Alleine ein Gang durch Lippstadts ehemalige Ladenmeile läßt wenig Freude aufkommen: Räumungsverkäufe wegen Geschäftsaufgabe allerorten, die Marktstraße ist schon recht leer und die Situation am Rathausplatz auch nicht rosig. Abends sieht man statt prallem Mittelstadtleben eher verwaiste und oft schon geschlossene Kneipen.
Der wöchentliche Besuch beim ortsansässigen Buchhändler meines Vertrauens gestaltet sich schon ritualisiert: "Weißte schon, wer zumacht?". Nee, weiß ich bis dahin nicht - aber dann. Irgendwie machen ja alle zu - und was kommt danach? Das macht keinen Spaß mehr.
Und das gebetsmühlenartige Abfeiern angeblicher Großprojekte, die Lippstadts Nachtleben über die Region hinaus bekannt machen sollen, wirken eher wie ein Abgesang. Man erinnere sich, wie oft wir schon diese enthusiastischen Parolen um die Ohren geblasen bekommen haben, und? Nix und - war eben nix.
Da stellt sich mir die Frage, ob denn dieses wunderbare Monster am Güterbahnhof überhaupt gebaut wird. Wahrscheinlich nicht, denn bis zum geplanten Baubeginn ist Lippstadt in der völligen provinziellen Bedeutungslosigkeit versunken. Aus Energiespargründen könnte Herr Sommer dann ja das Licht ausschalten - braucht eh keiner mehr.
Wie ich meiner geschätzten Heimatzeitung entnehme, sieht es aktuell nicht danach aus, dass dieses Projekt in absehbarer Zeit realisiert werden könnte.
„Wir beobachten die Situation in Lippstadt genau“, berichtete Dr. Hellenthal im Gespräch mit unserer Zeitung.
So lapidar formuliert der Investor es im Blatte.
Sehr sinnvoll, Herr Hellenthal. Offenbar ein Mensch, der nicht von blindem Aktionismus gesteuert ist, wie einige der heimischen Kommunalpolitiker. So super rosig sieht es ja nun wirklich nicht aus in Lippstadt. Ok, die FH könnte/sollte und muß einen Schub bringen, sonst wird es finster.
Alleine ein Gang durch Lippstadts ehemalige Ladenmeile läßt wenig Freude aufkommen: Räumungsverkäufe wegen Geschäftsaufgabe allerorten, die Marktstraße ist schon recht leer und die Situation am Rathausplatz auch nicht rosig. Abends sieht man statt prallem Mittelstadtleben eher verwaiste und oft schon geschlossene Kneipen.
Der wöchentliche Besuch beim ortsansässigen Buchhändler meines Vertrauens gestaltet sich schon ritualisiert: "Weißte schon, wer zumacht?". Nee, weiß ich bis dahin nicht - aber dann. Irgendwie machen ja alle zu - und was kommt danach? Das macht keinen Spaß mehr.
Und das gebetsmühlenartige Abfeiern angeblicher Großprojekte, die Lippstadts Nachtleben über die Region hinaus bekannt machen sollen, wirken eher wie ein Abgesang. Man erinnere sich, wie oft wir schon diese enthusiastischen Parolen um die Ohren geblasen bekommen haben, und? Nix und - war eben nix.
Da stellt sich mir die Frage, ob denn dieses wunderbare Monster am Güterbahnhof überhaupt gebaut wird. Wahrscheinlich nicht, denn bis zum geplanten Baubeginn ist Lippstadt in der völligen provinziellen Bedeutungslosigkeit versunken. Aus Energiespargründen könnte Herr Sommer dann ja das Licht ausschalten - braucht eh keiner mehr.
Der Tagesbert...2
Aus gegebenem Anlass eine kleine Hommage:

"Wer a sagt, muss nicht b sagen. Er kann auch erkennen, dass a falsch war."
aus: Der Neinsager.

"Wer a sagt, muss nicht b sagen. Er kann auch erkennen, dass a falsch war."
aus: Der Neinsager.
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der tägliche wahnwitz
Freitag, Januar 30, 2009
Der Tagesbert...
Fällt mir doch eben auf, dass der gute Bert Brecht am 10.02.1898 geboren wurde. Ist ja als Jubiläum ne Schnapszahl - der Ärmste. Als bekanntermaßen große Liebhaberin der Brechtschen Lyrik starte ich mein persönliches Brechtjahr - erschüttenderweise scheint dieser Dichter aktueller denn je.
Leider musste ich zur Kenntnis nehmen, dass der gute Bert wohl nur noch sehr begrenzt Raum im heutigen Deutschunterricht findet.Ok, ein Staat in dem es möglich ist, ohne die Lektüre von "Faust" Abitur zu machen, meint eben er könne auf diesen linken Revoluzzer verzichten. Aber der heutige Deutschuntrricht ist eh ein unerschöpfliches Thema. Warum bitte lesen Sextaner als erste Lektüre das Buch einer kanadischen Autorin über ein Mädchen in Afghanistan der Taliban? Tut das Not?
Hier nun aus aktuellem Anlaß der Tagesbert:
"Ihr lehrt uns, wann ein Weib die Röcke heben
Und ihre Augen einwärts drehen kann
Zuerst müßt ihr uns was zu fressen geben
Dann könnt ihr reden: damit fängt es an.
Ihr, die auf unsrer Scham und eurer Lust besteht
Das eine wisset ein für allemal:
Wie ihr es immer dreht und wie ihr's immer schiebt
Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral.
Erst muß es möglich sein auch armen Leuten
Vom großen Brotlaib sich ihr Teil zu schneiden."
Ballade "Wovon lebt der Mensch?", Dreigroschenoper
Leider musste ich zur Kenntnis nehmen, dass der gute Bert wohl nur noch sehr begrenzt Raum im heutigen Deutschunterricht findet.Ok, ein Staat in dem es möglich ist, ohne die Lektüre von "Faust" Abitur zu machen, meint eben er könne auf diesen linken Revoluzzer verzichten. Aber der heutige Deutschuntrricht ist eh ein unerschöpfliches Thema. Warum bitte lesen Sextaner als erste Lektüre das Buch einer kanadischen Autorin über ein Mädchen in Afghanistan der Taliban? Tut das Not?
Hier nun aus aktuellem Anlaß der Tagesbert:
"Ihr lehrt uns, wann ein Weib die Röcke heben
Und ihre Augen einwärts drehen kann
Zuerst müßt ihr uns was zu fressen geben
Dann könnt ihr reden: damit fängt es an.
Ihr, die auf unsrer Scham und eurer Lust besteht
Das eine wisset ein für allemal:
Wie ihr es immer dreht und wie ihr's immer schiebt
Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral.
Erst muß es möglich sein auch armen Leuten
Vom großen Brotlaib sich ihr Teil zu schneiden."
Ballade "Wovon lebt der Mensch?", Dreigroschenoper
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der Tagesbert,
der tägliche wahnwitz
Arm oder nicht arm ist relativ
Steigende Arbeitslosenzahlen auch im Kreis Soest, Kurzarbeit, übelste Prognosen für das laufende Jahr.....ok, die Sache mit den blühenden Landschaften, die uns versprochen wurden, ist endgültig durch - Schadensbegrenzung und Sicherung der Pfründe (sofern man welche hat) sind angesagt.
Die Diskussion um Armut erreicht auch Lippstadt und damit auch den Lippstadt-Blog, wo sie offtopic gehandelt wird. Ist man mit 350€ im Monat arm oder nicht? Ich denke schon - vor allem, wenn Kinder im Spiel sind.
Bei 211€ pro Kind sieht es finster aus. Kids brauchen ständig Schuhe(weil die Füße wachsen), Klamotten (auch Billigklamotten kosten und meist ist das Angebot begrenzt), Sportsachen (Schule!), Bücher(schließlich sollen die Kids was lernen), Schulsachen (Hefte, Stifte, Ordner, Papier, Kleber, Malsachen...), Ranzen, vielleicht auch mal ein Spielzeug.
Ich finde es schon sehr bedenklich, wenn die Regelsätze von Hartz 4 als völlig ausreichend betrachtet werden und wenn diese Situation dazu führt, dass Kinder aus sozial schwächeren Familien deutlich schlechtere Bildungschancen haben als ihre Altersgenossen, die vielleicht ein bisschen mehr Glück hatten.
Wie Brecht ganz richtig feststellte, sieht man nur die im Lichte, die im Dunkeln sieht man nicht. Was Brecht nicht ahnen konnte, sind die aktuellen Entwicklungen. Da fällt mir eine weiteres Zitat des von mir sehr geschätzen Dichters ein: "Bankraub ist was für Dilettanten. Wirklich schlaue Menschen gründen eine Bank." (sinngemäß - Original müsste ich nachschlagen)
Nun, wo war ich? Bei der aktuellen Situation. In Zeiten, die eine Bedrohung (meist wirtschaftlicher Art) bedeuten, ist es oft sozial völlig akzeptiert, wenn auf der Leiter des wirtschaftlichen Erfolges diejenigen, die meinen noch beide Beine auf einer Sprosse zu haben, denen auf die Finger treten, die versuchen eine Sprosse zu erreichen.
Und daher ist es wohl auch sehr einfach geworden, aus der Situation des relativen Wohlstandes heraus die Situation der relativen Armut anderer als nicht existent zu betrachten.
Die Diskussion um Armut erreicht auch Lippstadt und damit auch den Lippstadt-Blog, wo sie offtopic gehandelt wird. Ist man mit 350€ im Monat arm oder nicht? Ich denke schon - vor allem, wenn Kinder im Spiel sind.
Bei 211€ pro Kind sieht es finster aus. Kids brauchen ständig Schuhe(weil die Füße wachsen), Klamotten (auch Billigklamotten kosten und meist ist das Angebot begrenzt), Sportsachen (Schule!), Bücher(schließlich sollen die Kids was lernen), Schulsachen (Hefte, Stifte, Ordner, Papier, Kleber, Malsachen...), Ranzen, vielleicht auch mal ein Spielzeug.
Ich finde es schon sehr bedenklich, wenn die Regelsätze von Hartz 4 als völlig ausreichend betrachtet werden und wenn diese Situation dazu führt, dass Kinder aus sozial schwächeren Familien deutlich schlechtere Bildungschancen haben als ihre Altersgenossen, die vielleicht ein bisschen mehr Glück hatten.
Wie Brecht ganz richtig feststellte, sieht man nur die im Lichte, die im Dunkeln sieht man nicht. Was Brecht nicht ahnen konnte, sind die aktuellen Entwicklungen. Da fällt mir eine weiteres Zitat des von mir sehr geschätzen Dichters ein: "Bankraub ist was für Dilettanten. Wirklich schlaue Menschen gründen eine Bank." (sinngemäß - Original müsste ich nachschlagen)
Nun, wo war ich? Bei der aktuellen Situation. In Zeiten, die eine Bedrohung (meist wirtschaftlicher Art) bedeuten, ist es oft sozial völlig akzeptiert, wenn auf der Leiter des wirtschaftlichen Erfolges diejenigen, die meinen noch beide Beine auf einer Sprosse zu haben, denen auf die Finger treten, die versuchen eine Sprosse zu erreichen.
Und daher ist es wohl auch sehr einfach geworden, aus der Situation des relativen Wohlstandes heraus die Situation der relativen Armut anderer als nicht existent zu betrachten.
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Mittwoch, Januar 28, 2009
nochmal Englisch...
Da es offenbar doch ein brisantes Thema ist:
Mehrere Gründe sprechen gegen den frühen Erwerb einer Fremdsprache, sofern es sich nicht um bilinguale Kinder handelt, wie wahrscheinlich bei den Bekannten von Andreas....(Mein freund der Janni....).
Also: fein unterscheiden: mehrsprachige Erziehung und frühe Fremdsprachen in der Schule.
Wobei es auch einen nicht zu verachtenden Anteil bilingualer Kinder gibt, die in keiner Sprache zuhause sind. Worst case.
Nun zum Englischunterricht: Wie vielfach nachzulesen ist, u.a. auch beim Spiegel oder in Fachzeitschriften, zeigt der frühe Fremdsprachenunterricht wenig Erfolge.
Das liegt zum Einen daran, dass es keine verbindlichen Standards gibt, zum anderen an der oft recht rudmentären Ausbildung der Lehrer und auch an der sehr heterogenen Klassenstruktur.
Es ist sehr schön, wenn Kids Spaß an Fremdsprachen haben - keine Frage, doch ist mehr als fragwürdig, ob dieser Unterricht insgesamt sinnvoll ist.Man befrage mal einen Lehrer der fünften Klasse, was der so über den Stand in seinem Englischkurs sagt.
Englisch ist sicher eine wichtige Sprache, doch kann sie auch massive Probleme schaffen. Alleine die Tatsache, dass Englisch in der Schreibung nur wenig lautgetreu ist - im Gegensatz zum Deutschen. Das verunsichert durchaus. Das betrifft sehr stark Kinder mit Lese-Rechtschreibproblemen, Kinder mit Migrationshintergrund, Kinder mit allgemeinen sprachlichen Schwierigkeiten. Nun ist doch Frage, für wen und mit welchem Ziel wird in der Grundschule gelehrt?
Meiner Meinung nach geht es immer noch um die notwendige Basis an Wissen: sprich um die halbwegs sichere Vermittlung wesentlicher Kulturtechniken wie Lesen, Schreiben und Rechnen. Und das dann bitte auch wirklich gründlich und zielorientiert.
Der Blick in Deutschhefte von Gymnasiasten spricht oft Bände: massig Rechtschreibfehler, viele Unsicherheiten in der Grammatik, oft mangelndes Textverständnis. Und das soll doch die Elite der Schülerschaft sein....
Was hilft es den Kids, wenn sie ab der ersten Klasse Englisch trällern, wenn die Basis fehlt? Irgendwie doch wenig.
Mehrere Gründe sprechen gegen den frühen Erwerb einer Fremdsprache, sofern es sich nicht um bilinguale Kinder handelt, wie wahrscheinlich bei den Bekannten von Andreas....(Mein freund der Janni....).
Also: fein unterscheiden: mehrsprachige Erziehung und frühe Fremdsprachen in der Schule.
Wobei es auch einen nicht zu verachtenden Anteil bilingualer Kinder gibt, die in keiner Sprache zuhause sind. Worst case.
Nun zum Englischunterricht: Wie vielfach nachzulesen ist, u.a. auch beim Spiegel oder in Fachzeitschriften, zeigt der frühe Fremdsprachenunterricht wenig Erfolge.
Das liegt zum Einen daran, dass es keine verbindlichen Standards gibt, zum anderen an der oft recht rudmentären Ausbildung der Lehrer und auch an der sehr heterogenen Klassenstruktur.
Es ist sehr schön, wenn Kids Spaß an Fremdsprachen haben - keine Frage, doch ist mehr als fragwürdig, ob dieser Unterricht insgesamt sinnvoll ist.Man befrage mal einen Lehrer der fünften Klasse, was der so über den Stand in seinem Englischkurs sagt.
Englisch ist sicher eine wichtige Sprache, doch kann sie auch massive Probleme schaffen. Alleine die Tatsache, dass Englisch in der Schreibung nur wenig lautgetreu ist - im Gegensatz zum Deutschen. Das verunsichert durchaus. Das betrifft sehr stark Kinder mit Lese-Rechtschreibproblemen, Kinder mit Migrationshintergrund, Kinder mit allgemeinen sprachlichen Schwierigkeiten. Nun ist doch Frage, für wen und mit welchem Ziel wird in der Grundschule gelehrt?
Meiner Meinung nach geht es immer noch um die notwendige Basis an Wissen: sprich um die halbwegs sichere Vermittlung wesentlicher Kulturtechniken wie Lesen, Schreiben und Rechnen. Und das dann bitte auch wirklich gründlich und zielorientiert.
Der Blick in Deutschhefte von Gymnasiasten spricht oft Bände: massig Rechtschreibfehler, viele Unsicherheiten in der Grammatik, oft mangelndes Textverständnis. Und das soll doch die Elite der Schülerschaft sein....
Was hilft es den Kids, wenn sie ab der ersten Klasse Englisch trällern, wenn die Basis fehlt? Irgendwie doch wenig.
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der tägliche wahnwitz
Englisch für I-Dötzchen
Wie sagte gestern so schön eine Patientenmutter zu mir: "Gut, dass man vorher nicht weiß, was mit Kindern auf einen zu kommt."
Stimmt, und glücklicherweise sind die ersten 5-6 Jahre mit Kind noch halbwegs entspannt - der Horror kommt erst mit der Einschulung. (Von der Pubertät rede ich nun nicht - das ist worst case.)
Mal ganz abegesehen davon, dass nun schon fünfjährige Knirpse eingeschult werden sollen, die ihren Megatonno kaum wuppen können, steht nun auch Englisch ab der ersten Klasse auf dem Programm. Welch ein Illtum, um mit Fried zu sprechen.Der Nutzen dieses frühen Fremdsprachenunterrichts ist durchaus umstritten, was aber unser Kulturministerium in seinem blinden Aktionismus nicht stört.
Man stelle sich vor: Die Kids marschieren hoch motiviert in die Penne und wollen Lesen und Schreiben - immer noch die Kulturtechniken schlechthin - lernen. Bei 8-10% der Kids geht das nicht so locker, wie sich das alle Beteiligten denken - Buchstaben werden vertauscht, ganze Silben fallen auf dem Weg zum Blatt weg, Lesen klappt auch nicht richtig und der Frust bei Eltern und Kind ist groß. Wer Glück hat, landet bei einem fachlich versierten Diagnostiker und vielleicht auch bei einem entsprechenden Therapeuten - eine Lese-Rechtschreibstörung wächst sich halt nicht aus, auch wenn viele das noch behaupten.
Außerdem sitzen in den Klassen auch noch reichlich Kids, die ihre eigene Muttersprache kaum beherrschen oder einfach eine andere Sprache sprechen - soll vorkommen.
So weit, so ungut. Und diese Kids sollen dann auch noch ab der ersten Klasse Englisch lernen. Spielerisch versteht sich, aber dennoch.
Was ein Unsinn: Klein-Justin, der kaum die Zuordnung von Buchstaben und Lauten im Deutschen hinkriegt, soll nun gleich auch noch englische Aussprache lernen und englische Vokabeln, dabei fehlen ihm im Deutschen schon die Worte. Verwirrend, nicht wahr? Und bekanntermaßen ist das Englische nicht im entferntesten so lautgetrau, wie das Deutsche. Schön, wenn Klein-Lisa englische Liedchen trällern kann, besser wäre es, sie könnte auch deutsche Texte lesen und verstehen.
Wäre es da nicht besser, die ersten Grundschuljahre mit dem sicheren Erwerb der deutschen Schriftsprache zu verbringen? Vielleicht könnte man sich im zuständigen Ministerium ja mal Gedanken über die sinnvolle Förderung lese- und rechtschreibschwacher Kinder machen, anstatt wie irre dem Ideal einer globalisierten Schülernation hinterher zu laufen?
Stimmt, und glücklicherweise sind die ersten 5-6 Jahre mit Kind noch halbwegs entspannt - der Horror kommt erst mit der Einschulung. (Von der Pubertät rede ich nun nicht - das ist worst case.)
Mal ganz abegesehen davon, dass nun schon fünfjährige Knirpse eingeschult werden sollen, die ihren Megatonno kaum wuppen können, steht nun auch Englisch ab der ersten Klasse auf dem Programm. Welch ein Illtum, um mit Fried zu sprechen.Der Nutzen dieses frühen Fremdsprachenunterrichts ist durchaus umstritten, was aber unser Kulturministerium in seinem blinden Aktionismus nicht stört.
Man stelle sich vor: Die Kids marschieren hoch motiviert in die Penne und wollen Lesen und Schreiben - immer noch die Kulturtechniken schlechthin - lernen. Bei 8-10% der Kids geht das nicht so locker, wie sich das alle Beteiligten denken - Buchstaben werden vertauscht, ganze Silben fallen auf dem Weg zum Blatt weg, Lesen klappt auch nicht richtig und der Frust bei Eltern und Kind ist groß. Wer Glück hat, landet bei einem fachlich versierten Diagnostiker und vielleicht auch bei einem entsprechenden Therapeuten - eine Lese-Rechtschreibstörung wächst sich halt nicht aus, auch wenn viele das noch behaupten.
Außerdem sitzen in den Klassen auch noch reichlich Kids, die ihre eigene Muttersprache kaum beherrschen oder einfach eine andere Sprache sprechen - soll vorkommen.
So weit, so ungut. Und diese Kids sollen dann auch noch ab der ersten Klasse Englisch lernen. Spielerisch versteht sich, aber dennoch.
Was ein Unsinn: Klein-Justin, der kaum die Zuordnung von Buchstaben und Lauten im Deutschen hinkriegt, soll nun gleich auch noch englische Aussprache lernen und englische Vokabeln, dabei fehlen ihm im Deutschen schon die Worte. Verwirrend, nicht wahr? Und bekanntermaßen ist das Englische nicht im entferntesten so lautgetrau, wie das Deutsche. Schön, wenn Klein-Lisa englische Liedchen trällern kann, besser wäre es, sie könnte auch deutsche Texte lesen und verstehen.
Wäre es da nicht besser, die ersten Grundschuljahre mit dem sicheren Erwerb der deutschen Schriftsprache zu verbringen? Vielleicht könnte man sich im zuständigen Ministerium ja mal Gedanken über die sinnvolle Förderung lese- und rechtschreibschwacher Kinder machen, anstatt wie irre dem Ideal einer globalisierten Schülernation hinterher zu laufen?
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der tägliche wahnwitz
Samstag, Januar 24, 2009
Die böse, böse Natur - und erst das fiese Wetter
Mir ging es ja ähnlich wie Andreas, der sich sehr über die wenig cosmopolitischen Prioritäten des gemeines Lippstädters wunderte.
Mich wundert aber noch viel mehr, was für ein Gewese um einen natürlichen Vorgang gemacht wird. Die Tatsache, dass ein "ausgewilderter" Heckrind-Macho mit 1,2 t Lebendgewicht nicht gerade grazil wie ihrerzeiten unsere Kathi übers Eis tanzt, sondern dabei einbricht und leider ertrinkt, ist sicher bedauerlich, aber letztendlich eine völlig normale Sache.
Es handelt sich bei diesen Rindern mit Jamaica-Touch eben um Tiere, die ganzjährig ohne menschliche Hilfe die Klostermersch beweiden sollen und dort eine neue alte ökologische Vielfalt entstehen zu lassen. Gute Idee, wie ich finde. Und dazu gehört dann eben auch, dass diese Tiere den üblichen Gefahren wie Kälte, Regen, Eis und auch wenig Nahrung ausgesetzt sind. Himmel, das sind doch keine verzärtelten, antibiotikaverwöhnten, hypchondrischen Zuchtkühe!
Soweit, so klar. Dachte ich. Aber es passierte, was ja passieren musste: ein Leserbrief geschah.
Da ist von Sorgfaltspflicht die Rede. Nun gut, bei Zuchttieren, die zu wirtschaftlichen Zwecken gehalten werden, sehe ich das ein - schon aus pekuniären Gründen, aber doch nicht bei Quasi-Wildviechern.
Kann der Mensch denn nicht endlich mal seine nervösen Finger von Dingen lassen, die auch ohne ihn funktionieren? Und zwar so funktionieren, wie es die Natur vorgesehen hat.
Aber irgendwie hat die Verbambisierung überhand gewonnen und offensichtlich ist Mensch sich nicht mehr darüber im Klaren, dass auch Mensch zu diesem System gehört...na, denn
Mich wundert aber noch viel mehr, was für ein Gewese um einen natürlichen Vorgang gemacht wird. Die Tatsache, dass ein "ausgewilderter" Heckrind-Macho mit 1,2 t Lebendgewicht nicht gerade grazil wie ihrerzeiten unsere Kathi übers Eis tanzt, sondern dabei einbricht und leider ertrinkt, ist sicher bedauerlich, aber letztendlich eine völlig normale Sache.
Es handelt sich bei diesen Rindern mit Jamaica-Touch eben um Tiere, die ganzjährig ohne menschliche Hilfe die Klostermersch beweiden sollen und dort eine neue alte ökologische Vielfalt entstehen zu lassen. Gute Idee, wie ich finde. Und dazu gehört dann eben auch, dass diese Tiere den üblichen Gefahren wie Kälte, Regen, Eis und auch wenig Nahrung ausgesetzt sind. Himmel, das sind doch keine verzärtelten, antibiotikaverwöhnten, hypchondrischen Zuchtkühe!
Soweit, so klar. Dachte ich. Aber es passierte, was ja passieren musste: ein Leserbrief geschah.
Da ist von Sorgfaltspflicht die Rede. Nun gut, bei Zuchttieren, die zu wirtschaftlichen Zwecken gehalten werden, sehe ich das ein - schon aus pekuniären Gründen, aber doch nicht bei Quasi-Wildviechern.
Kann der Mensch denn nicht endlich mal seine nervösen Finger von Dingen lassen, die auch ohne ihn funktionieren? Und zwar so funktionieren, wie es die Natur vorgesehen hat.
Aber irgendwie hat die Verbambisierung überhand gewonnen und offensichtlich ist Mensch sich nicht mehr darüber im Klaren, dass auch Mensch zu diesem System gehört...na, denn
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leben in lippstadt
Donnerstag, Januar 22, 2009
Drama in zig Akten
Nach der Lektüre des höchst wohlgeratenen Artikels über eine Lesung, die Rolf Hochhuth im Lippstädter EG veranstaltete, liegt der Sprung zu aktuellen Inszenierungen nahe.
Ort: die australische Wildnis, die nicht mehr so wild ist - Künstliche Welten ersetzen die Realität. Thema: der letzte Versuch, nur irgendwas an Fame zu ernten. Personal: abgehalfterte Pseudo-Machos, aufgepustete Berdarfszicken......und bis gestern auch ein ernsthafter Schauspieler. Und Norbert (wer?????)....
Wie in einem klassischen Drama ist alles vertreten - sogar in mehrfacher Besetzung: wir hatten insgesamt zwei stürmische, jugendliche Liebhaber. Der Verbliebene vereint höchst modern in sich neomännliche Sensitivität und extrovertierte Sexualität.
Dazu die schönen Diven, teils etwas alternd, leicht künstlich gehalten, die den perfekten Zickenkampf hinlegen beim Buhlen um die Liebschaften (Zuschauer und Nico). Ein wunderbar überzogenes Abbild gesellschaftlicher Realität.Sehr gelungen auch die erotischen Verstrickungen, das bewusst Beiläufige der gewollt ungewollten Einblicke - das erregende Moment schlechthin.
Dann in der Rolle der Königinmutter eine bärbeißige Alte, mit Touch zur merkwürdigen Alten: Pseudoweisheit gepaart mit wenig Sex und viel Crime. Eine Mutter Courage der älteren Generation, die mutig und behaarlich respekt einfordert.Nur warum verliert sie immer alles?
Die Narrenrolle war auch besetzt: Norbert (wer????) als Harlekin mit runtergelassenen Hosen. Eine höchst tragische Figur, die unser Herz rührte.
Der zu entthronende Regent war auch zweifach auf der Bühne: Einmal als machohafter Geck mit nichtvorhandenem Störungsbewusstsein, dann auch noch als ruhender Pol, ganz im Sinne des trendigen Buddhismus. Stoizismus als einzig mögliche Haltung angesichts des rasenden Weltenlaufes.
Achja, und da ist dann noch die jugendliche Naive....gendertechnisch gleich auch noch jugendlicher Naiver - grandioser Schachzug seitens des Autors. Eine hippe Identikationsplattform - nach allen Seiten offen.
Den Brechtschen Chor geben Sonja und Dirk - Meister der Verfremdung und des Absurden.
Kein Wunder, dass diese Besetzung uns Momente großer Leidenschaft, tiefster Verzweiflung und unfreiwilliger Komik beschert.
Und wie es sich gehört, lichtet sich auch auf unserer kleinen Bühne nach und nach das Personal bis endlich die Katastrophe ihren Lauf nehmen kann - zur Freude und Katharsis der Zuschauer.
Wie schön wäre es, wenn der designierte neue König vor seinem Triumphzug noch eben mit leichter Hand die letzen beiden Rivalen auf der Bühne meucheln würde...
Dank dem RTL sind uns solche Sternstunden vergönnt.
Ort: die australische Wildnis, die nicht mehr so wild ist - Künstliche Welten ersetzen die Realität. Thema: der letzte Versuch, nur irgendwas an Fame zu ernten. Personal: abgehalfterte Pseudo-Machos, aufgepustete Berdarfszicken......und bis gestern auch ein ernsthafter Schauspieler. Und Norbert (wer?????)....
Wie in einem klassischen Drama ist alles vertreten - sogar in mehrfacher Besetzung: wir hatten insgesamt zwei stürmische, jugendliche Liebhaber. Der Verbliebene vereint höchst modern in sich neomännliche Sensitivität und extrovertierte Sexualität.
Dazu die schönen Diven, teils etwas alternd, leicht künstlich gehalten, die den perfekten Zickenkampf hinlegen beim Buhlen um die Liebschaften (Zuschauer und Nico). Ein wunderbar überzogenes Abbild gesellschaftlicher Realität.Sehr gelungen auch die erotischen Verstrickungen, das bewusst Beiläufige der gewollt ungewollten Einblicke - das erregende Moment schlechthin.
Dann in der Rolle der Königinmutter eine bärbeißige Alte, mit Touch zur merkwürdigen Alten: Pseudoweisheit gepaart mit wenig Sex und viel Crime. Eine Mutter Courage der älteren Generation, die mutig und behaarlich respekt einfordert.Nur warum verliert sie immer alles?
Die Narrenrolle war auch besetzt: Norbert (wer????) als Harlekin mit runtergelassenen Hosen. Eine höchst tragische Figur, die unser Herz rührte.
Der zu entthronende Regent war auch zweifach auf der Bühne: Einmal als machohafter Geck mit nichtvorhandenem Störungsbewusstsein, dann auch noch als ruhender Pol, ganz im Sinne des trendigen Buddhismus. Stoizismus als einzig mögliche Haltung angesichts des rasenden Weltenlaufes.
Achja, und da ist dann noch die jugendliche Naive....gendertechnisch gleich auch noch jugendlicher Naiver - grandioser Schachzug seitens des Autors. Eine hippe Identikationsplattform - nach allen Seiten offen.
Den Brechtschen Chor geben Sonja und Dirk - Meister der Verfremdung und des Absurden.
Kein Wunder, dass diese Besetzung uns Momente großer Leidenschaft, tiefster Verzweiflung und unfreiwilliger Komik beschert.
Und wie es sich gehört, lichtet sich auch auf unserer kleinen Bühne nach und nach das Personal bis endlich die Katastrophe ihren Lauf nehmen kann - zur Freude und Katharsis der Zuschauer.
Wie schön wäre es, wenn der designierte neue König vor seinem Triumphzug noch eben mit leichter Hand die letzen beiden Rivalen auf der Bühne meucheln würde...
Dank dem RTL sind uns solche Sternstunden vergönnt.
Freitag, Januar 16, 2009
lippstadt goes dschungel-camp
Von meinem Besuch bei der heimischen Bank meines Misstrauens zurückgekehrt, wende ich mich wieder erfreulicheren Dingen als meinem Kontostand zu: den Prüfungen....oder lieber die Kandidaten?
Sehr nett fände ich eine Auswahl heimischer Kommunalpolitiker - wegen der Hyperlokalisierung. Think global-act local.
Vorschläge nehme ich gerne an - über den Stand der Verhandlungen berichte ich gewohnt seriös.
Zu den Prüfungen:
Nett wäre anstatt des drögen Entenrennens ein Wettschwimmen der Kandidaten. Selbstverständlich die Ladies im gelben, die Herren im orangefarbenen Anzug, aufgeklebter Entenkopf und -sterz aus Plastik inklusive, aufgedruckte Nümmerchen am Achtersteven. Die geneigten Zuschauer dürfen Wetten abschließen und dem Gewinner winkt eine Woche Bootcamp für lau.
Hübsch wäre auch eine Verpflegung der Camp-Insassen mit fettigen Pommes, angebrannten Currywürstchen, laberigen Pilzen in Was-weiß-ich-Teig.......morgens, mittags, abends...sonst nix. Als besonderen Thrill könnte man an einem Tag dann im Camp ein 4-Gänge-Menue aufbauen, Tim Mälzer könnte kochen, und da fiese Leute hinsetzen, die sich an frischen Salätchen, lecker Obst, feinem Essen (noch ein Chablis dazu?)gütlich tun. Fein abgeschirmt durch einen Elektrozaun.
Sehr hübsch fände ich dann auch eine sportliche Prüfung: Robben durch einen umgeleiteten Lippearm, inklusive Schmodder, Wasserratten, Kröten, Spinnen etc. Könnte live auf den Rathausplatz übertragen werden.
Sehr nett fände ich eine Auswahl heimischer Kommunalpolitiker - wegen der Hyperlokalisierung. Think global-act local.
Vorschläge nehme ich gerne an - über den Stand der Verhandlungen berichte ich gewohnt seriös.
Zu den Prüfungen:
Nett wäre anstatt des drögen Entenrennens ein Wettschwimmen der Kandidaten. Selbstverständlich die Ladies im gelben, die Herren im orangefarbenen Anzug, aufgeklebter Entenkopf und -sterz aus Plastik inklusive, aufgedruckte Nümmerchen am Achtersteven. Die geneigten Zuschauer dürfen Wetten abschließen und dem Gewinner winkt eine Woche Bootcamp für lau.
Hübsch wäre auch eine Verpflegung der Camp-Insassen mit fettigen Pommes, angebrannten Currywürstchen, laberigen Pilzen in Was-weiß-ich-Teig.......morgens, mittags, abends...sonst nix. Als besonderen Thrill könnte man an einem Tag dann im Camp ein 4-Gänge-Menue aufbauen, Tim Mälzer könnte kochen, und da fiese Leute hinsetzen, die sich an frischen Salätchen, lecker Obst, feinem Essen (noch ein Chablis dazu?)gütlich tun. Fein abgeschirmt durch einen Elektrozaun.
Sehr hübsch fände ich dann auch eine sportliche Prüfung: Robben durch einen umgeleiteten Lippearm, inklusive Schmodder, Wasserratten, Kröten, Spinnen etc. Könnte live auf den Rathausplatz übertragen werden.
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der tägliche wahnwitz,
leben in lippstadt
Ich bin ein Star, holt mich hier raus....Lippstadt Contest
Die ganze pseudomoralinsaure Entrüstung selbsternannter Gutmenschen, urbaner Tierschützer mit Bambi-Syndrom ("Die armen Spinnen - völlig verwirrt am Kopf von Z-Sternchen Jule.") und anderer spaßfreier Möchtegernintellektueller anlässlich der wunderbaren Sendung eines Privatsenders nervt gewaltig.
Erste Möglichkeit: Abschalten oder Wegzappen oder mal mit Freunden reden oder ein Buch lesen oder Rausgehen (Rausgehen ist in Lippstadt ja im Moment schlecht, wie ich hörte. da machen die Kenipen fast gar nimmer auf). Muss man ja nicht gucken, kann man aber. Sinkende Quoten = sinkende Werbeinnahmen. Vorbei der Spuk.
Zweite Möglichkeit: Gucken und Ernstnehmen. Sicher keine gute Idee, da wir ja nun schon seit Jahren wissen: Das Camp ist nicht echt, da sind überall Kameras, da gibbet keine gefährlichen Tiere usw. Ist ja auch klar, wie soll das sonst gehen? Irre, was da manche Leute ernsthaft (kann man in Netz staunend nachlesen)glauben. Von wegen "live" und so. Live sind nur die Moderationen, denke ich.
Dritte Möglichkeit: Gucken und sich köstlich amüsieren. Meine persönliche Variante. Ist doch schon Wahnsinn, was abgewrackte Ex-P-Darsteller für ein bissi Kohle machen. Wie bescheuert müssen Frauen sein, öffentlich von ihren Schönheits-OPs zu faseln und sich unterm künstlichen Wasserfall räkeln? Wie tief muss man sinken, um den Kakao, durch den man gezogen wird, auch noch zu trinken? Kann man da alles sehen und nebenher noch die Schnodder-Moderationen und Sesamstraßen-Outfits von Dirk Bach (Der hat übrigens ganz wunderbar die Urmel-Bücher vertont. Als Wutz unschlagbar.) genießen. Einfach grandios und so schön unkorrekt.
Es gibt noch eine vierte Möglichkeit, die ich den Lippstädter Politikern ans Herz legen möchte:
Gucken und lernen. Ja, richtig gelesen: lernen!
Immerhin verdient RTL richtig viel Kohle mit der ganzen Sache und angesichts der lauen Stimmung in Lippstadt sollten die Politiker mal über Alternativen zu Hella und Co. nachdenken.
Wir haben in Paderborn den Flughafen, Hotels für die Ex-Stars haben wir auch und wir haben etwas Besonderes: die alte Kaserne in Lipperbruch. Umzäunt, abgetrennt und massig telegene Wildnis. Super! Wenigstens für die Vorausscheidungen, die dringend mal anstehen, um das Format auszuschöpfen, würde sich Lippstadt eignen.
Man könnte Winter-Camps einrichten, so im verfrorenen Bruchgebiet. (Sehr geil, dass Lippstadt nun als Gefriertruhe Deutschlands medial vermarktet wurde.) Oder im Sommer mit massig Mücken zum Quälen. Fiese Tierchen wie Kreuzottern oder irgendwelche Molche könnte man in den alten Kasernen züchten. Das schafft Arbeitsplätze.
Die Möglichkeiten für Prüfungen wären auch optimal, immerhin wurden da früher Rekruten geqüält, ist also alles da: Kletterwände, Schotterplätze, Baumklettern auch kein Problem. Und die Lippe könnte man auch noch einbeziehen....nur im Schutzanzug die Wildwasserstrecke runter? Oder mit einem undichten Kanu bis nach Irgendwo paddeln - umgeben von Lippekrokodilen? Das dusselige alljährliche Entenrennen könnte mal aufgemotzt werden. Nett wäre auch eine Prüfung im Arnsberger Wald, immerhin sollen da bald wieder Wölfe leben. Was für ein Thrill.
Kurzum: Die Chance für Lippstadt endlich ins Bewusstsein der Deutschen, ach, was sage ich, ganz Europas zu dringen und dabei noch richtig Geld zu machen.Herr Ziems könnte sein geliebtes Moonlightshopping dann mit einem public viewing verbinden und die rausgewählten Heinzels präsentieren.
Ok, nun fehlen nur noch die ersten Kandidaten, aber da fällt mir auch noch was ein.
Erste Möglichkeit: Abschalten oder Wegzappen oder mal mit Freunden reden oder ein Buch lesen oder Rausgehen (Rausgehen ist in Lippstadt ja im Moment schlecht, wie ich hörte. da machen die Kenipen fast gar nimmer auf). Muss man ja nicht gucken, kann man aber. Sinkende Quoten = sinkende Werbeinnahmen. Vorbei der Spuk.
Zweite Möglichkeit: Gucken und Ernstnehmen. Sicher keine gute Idee, da wir ja nun schon seit Jahren wissen: Das Camp ist nicht echt, da sind überall Kameras, da gibbet keine gefährlichen Tiere usw. Ist ja auch klar, wie soll das sonst gehen? Irre, was da manche Leute ernsthaft (kann man in Netz staunend nachlesen)glauben. Von wegen "live" und so. Live sind nur die Moderationen, denke ich.
Dritte Möglichkeit: Gucken und sich köstlich amüsieren. Meine persönliche Variante. Ist doch schon Wahnsinn, was abgewrackte Ex-P-Darsteller für ein bissi Kohle machen. Wie bescheuert müssen Frauen sein, öffentlich von ihren Schönheits-OPs zu faseln und sich unterm künstlichen Wasserfall räkeln? Wie tief muss man sinken, um den Kakao, durch den man gezogen wird, auch noch zu trinken? Kann man da alles sehen und nebenher noch die Schnodder-Moderationen und Sesamstraßen-Outfits von Dirk Bach (Der hat übrigens ganz wunderbar die Urmel-Bücher vertont. Als Wutz unschlagbar.) genießen. Einfach grandios und so schön unkorrekt.
Es gibt noch eine vierte Möglichkeit, die ich den Lippstädter Politikern ans Herz legen möchte:
Gucken und lernen. Ja, richtig gelesen: lernen!
Immerhin verdient RTL richtig viel Kohle mit der ganzen Sache und angesichts der lauen Stimmung in Lippstadt sollten die Politiker mal über Alternativen zu Hella und Co. nachdenken.
Wir haben in Paderborn den Flughafen, Hotels für die Ex-Stars haben wir auch und wir haben etwas Besonderes: die alte Kaserne in Lipperbruch. Umzäunt, abgetrennt und massig telegene Wildnis. Super! Wenigstens für die Vorausscheidungen, die dringend mal anstehen, um das Format auszuschöpfen, würde sich Lippstadt eignen.
Man könnte Winter-Camps einrichten, so im verfrorenen Bruchgebiet. (Sehr geil, dass Lippstadt nun als Gefriertruhe Deutschlands medial vermarktet wurde.) Oder im Sommer mit massig Mücken zum Quälen. Fiese Tierchen wie Kreuzottern oder irgendwelche Molche könnte man in den alten Kasernen züchten. Das schafft Arbeitsplätze.
Die Möglichkeiten für Prüfungen wären auch optimal, immerhin wurden da früher Rekruten geqüält, ist also alles da: Kletterwände, Schotterplätze, Baumklettern auch kein Problem. Und die Lippe könnte man auch noch einbeziehen....nur im Schutzanzug die Wildwasserstrecke runter? Oder mit einem undichten Kanu bis nach Irgendwo paddeln - umgeben von Lippekrokodilen? Das dusselige alljährliche Entenrennen könnte mal aufgemotzt werden. Nett wäre auch eine Prüfung im Arnsberger Wald, immerhin sollen da bald wieder Wölfe leben. Was für ein Thrill.
Kurzum: Die Chance für Lippstadt endlich ins Bewusstsein der Deutschen, ach, was sage ich, ganz Europas zu dringen und dabei noch richtig Geld zu machen.Herr Ziems könnte sein geliebtes Moonlightshopping dann mit einem public viewing verbinden und die rausgewählten Heinzels präsentieren.
Ok, nun fehlen nur noch die ersten Kandidaten, aber da fällt mir auch noch was ein.
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der tägliche wahnwitz,
leben in lippstadt
Mittwoch, Januar 07, 2009
Floristik für lau....
Lange nicht gesehen, aber dennoch erkannt: Eisblumen.
Und noch dazu an meinen Fenstern.
Ok, in Lippstadt-Bökenförde (Bökenfelde sagte der Wetterfrosch der ARD grade...lol)waren es 27° minus - da kann Geseke wohl nicht mithalten. Meine private Wetterstation meldet als Tiefstwert der vergangenen Nacht, gemessen in 4 Metern Höhe, Ostseite, 17° minus. Reicht auch.
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der tägliche wahnwitz
Dienstag, Januar 06, 2009
wie romantisch ist das denn?

Landleben hat was...vor allem, wenn die Provinz sich so winterlich romantisch präsentiert. Kein grauer Schneematsch auf den Straßen, keine traurig dahinschmelzenden Schneemänner...dafür Sonne pur und 10° minus.
Und die Sorgen von Andreas kann ich nicht teilen: In Geseke klappts noch mit den Nachbarn.
Dienstag, Dezember 30, 2008
Cafe Peters schließt
Ich hasse es, wenn immer genau die Dinge passieren, die ich abends mit Freunden in meiner Glaskugel schon vorhergesehen habe. So erinnere ich mich genau, dass ich vor nicht allzu langer Zeit die These aufstellte, dass es in Lippstadt rein geschäftstechnisch noch mächtig rappeln würde. Und so passierte es auch: es verging ja keine Woche, in der nicht irgendein Laden in Lippstadt die Grätsche machte - aber das hier hat mich nun doch irritiert.
Ich kann nicht behaupten, dass nach der Diskussion um Herrn Petri und seine politische Gesinnung meine Sympathie für Cafe Peters noch sehr groß war - eher nicht. Wir erinnern uns: Es war die Rede vom aufrechten Demokraten, die als Leserbrief durch meine geschätzte Heimatzeitung geisterte. Ich geb auch zu, dass ich nach diesem Brief das Cafe nicht mehr betreten habe - so als Ausdruck meines extremen Missfallens in Sachen Sympathiebekundung mit dem genannten Herren. Aber deswegen machen die ja wohl nicht pleite...
Womit ich beim Thema bin: Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass der Grund für die Schließung nur in strategischen Problemen begründet liegt. Kann ich nicht. Wie formulierte ein Leser doch letztens: "Never change a winning horse". Könnte man auch als "Never change a runnig Trüffel" formulieren.
Also entweder, das funzt alles finanziell nicht mehr, oder es ist irgendwas anderes passiert. Jedenfalls schließt doch kein normaldenkender Geschäftsmann ein florierendes Cafe. So doof kann man nicht sein.
Ich kann nicht behaupten, dass nach der Diskussion um Herrn Petri und seine politische Gesinnung meine Sympathie für Cafe Peters noch sehr groß war - eher nicht. Wir erinnern uns: Es war die Rede vom aufrechten Demokraten, die als Leserbrief durch meine geschätzte Heimatzeitung geisterte. Ich geb auch zu, dass ich nach diesem Brief das Cafe nicht mehr betreten habe - so als Ausdruck meines extremen Missfallens in Sachen Sympathiebekundung mit dem genannten Herren. Aber deswegen machen die ja wohl nicht pleite...
Womit ich beim Thema bin: Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass der Grund für die Schließung nur in strategischen Problemen begründet liegt. Kann ich nicht. Wie formulierte ein Leser doch letztens: "Never change a winning horse". Könnte man auch als "Never change a runnig Trüffel" formulieren.
Also entweder, das funzt alles finanziell nicht mehr, oder es ist irgendwas anderes passiert. Jedenfalls schließt doch kein normaldenkender Geschäftsmann ein florierendes Cafe. So doof kann man nicht sein.
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Freitag, Dezember 19, 2008
Gesamtschule für Lippstadt oder lieber alte Besen?
Wer, wie ich, stets aufmerksam und gewogen die Berichterstattung unserer Heimatzeitung verfolgt, stieß in den letzten Tagen immer wieder auf das Thema Gesamtschule. Einerseits beherrschte es die redaktionellen Themen - andererseits tauchten vermehrt Bürgermeinungen dazu auf. Grundtenor dieser Leserbriefe war und ist der Wunsch nach der Einrichtung einer Gesamtschule, wie auch hier.
Was mich dann sehr erstaunte, war folgender Leserbrief, der das hohe Loblied der Hauptschule singt.
„Never change a winning horse“, heißt es in einem englischem Sprichwort. Davon scheinen die Befürworter der Gesamtschule noch nichts gehört zu haben. Denn ob diese Schulform sich langfristig zu einem „winning horse“ entwickeln wird, halte ich für äußerst fragwürdig. Man berücksichtige in dem Zusammenhang nur die Ergebnisse der Zentralen Abschlussprüfungen nach Klasse 10, bzw. der Lernstandserhebungen am Ende der Jahrgangsstufe 8, bei denen die Gesamtschulen in den meisten Fällen unter denen der anderen Schulformen lagen.
Nach meinen Informationen liegt im Kreis Soest die Zahl der Schülerinnen und Schüler aus der Sekundarstufe I, die in ein betriebliches Ausbildungsverhältnis vermittelt werden können, bei den Hauptschulen weit vor der Zahl der anderen Schulformen. So schlecht scheint der Ruf dieser Schulform in der Wirtschaft nicht zu sein."
Merkwürdig, dass so ganz andere Informationen hier zu erhalten sind:
Jeder zweite Hauptschüler hat auch 13 Monate nach Schulabschluss noch keine berufliche Ausbildung gefunden.
30 Monate nach Schulende konnten immer noch 40 Prozent der Hauptschüler nicht in eine qualifizierte Berufsausbildung vermittelt werden.
Besonders groß sind die Probleme für junge Männer ohne Hauptschulabschluss oder mit nur schlechten Noten sowie für Migrantenkinder. (Wie sich diese Situation aus Sicht der Betroffenen darstellt, können wir heute im Patriot nachlesen.)
Das duale System von betrieblicher Lehre und Berufsschule habe eine seiner «traditionell großen Stärken» eingebüßt, «Kinder aus bildungsschwächeren Gruppen durch Ausbildung beruflich zu integrieren».
Mit wachsender Kinderarmut verschärfe sich das im deutschen Bildungssystem ohnehin vorhandene Problem der fehlenden Chancengleichheit - selbst bei gleich intelligenten Kindern aus Unterschichts- wie aus Akademikerfamilien.
Hmm, also scheint die Hauptschule nun doch nicht soooo irre gut zu sein. Und wie sieht es eigentlich mit dem üblichen Vorurteil aus, Gesamtschulen seien schlechter, als andere Schulen? Auch nicht so wirklich wahr, vermute ich.
Auf der Seite des Ministeriums für Schule und Weiterbildung des Landes NRW lese ich, dass die integrierte Gesamtschule in Bonn-Beuel (schäl sick ess schick)zu den besten fünf Schulen Deutschlands gehört - amtlich bestätigt.
Auch sehr spannend, was der VBE dazu sagt:
"VBE: Leistungen der Gesamtschulen anerkennen!
Dortmund, 29.08.2008 "Die heute von der Bochumer Schulforscherin Gabriele Bellenberg vorgelegten Zahlen zur Gesamtschuloberstufe sprechen eine deutliche Sprache für die Leistungen dieser Schulform", kommentiert der VBE-Vorsitzende Udo Beckmann. "Dass es den Gesamtschulen gelingt, 90 Prozent der Oberstufenschülerinnen und –schüler zur Fachhochschulreife oder dem Abitur zu führen, kann sich sehen lassen."
In den vergangenen Wochen ist in Bezug auf die Gesamtschulen vieles vermischt und aus einem eingeschränkten Blickwinkel dargestellt worden. Wer die Leistungen der Gesamtschulen innerhalb des nordrhein-westfälischen Schulsystems wirklich einordnen will, muss sie konsequenterweise mit den Leistungen des gegliederten Schulsystems und nicht ausschließlich mit denen der Gymnasien vergleichen. Bellenberg weist zu Recht darauf hin, dass die alleinige Betrachtung der Sekundarstufe II kein vollständiges Bild von den Leistungen dieser Schulform ergeben kann."
Ähnliches kann man dann auch noch auf der Homepage des WDR nachlesen.
Fazit: An dem Vorurteil, Gesamtschulen seien so extrem schlecht, ist wenig bis gar nichts. Es gibt halt immer gute und schlechte Schulen.
Das Festhalten am dreigliedrigen Schulsystem ist mitnichten zukunftsorientiert, sondern eher im schlechten Sinne konservativ. Mit Sicherheit ist es kein "winnig horse" (erinnert mich ja eher an Pferdewetten, sondern ein alterschwacher Gaul, dem man keine Rennen mehr zumuten sollte.
Wisse: Man informiere sich besser, bevor man irgendwelche halbgaren Meinungen kolportiere.
Was mich dann sehr erstaunte, war folgender Leserbrief, der das hohe Loblied der Hauptschule singt.
„Never change a winning horse“, heißt es in einem englischem Sprichwort. Davon scheinen die Befürworter der Gesamtschule noch nichts gehört zu haben. Denn ob diese Schulform sich langfristig zu einem „winning horse“ entwickeln wird, halte ich für äußerst fragwürdig. Man berücksichtige in dem Zusammenhang nur die Ergebnisse der Zentralen Abschlussprüfungen nach Klasse 10, bzw. der Lernstandserhebungen am Ende der Jahrgangsstufe 8, bei denen die Gesamtschulen in den meisten Fällen unter denen der anderen Schulformen lagen.
Nach meinen Informationen liegt im Kreis Soest die Zahl der Schülerinnen und Schüler aus der Sekundarstufe I, die in ein betriebliches Ausbildungsverhältnis vermittelt werden können, bei den Hauptschulen weit vor der Zahl der anderen Schulformen. So schlecht scheint der Ruf dieser Schulform in der Wirtschaft nicht zu sein."
Merkwürdig, dass so ganz andere Informationen hier zu erhalten sind:
Jeder zweite Hauptschüler hat auch 13 Monate nach Schulabschluss noch keine berufliche Ausbildung gefunden.
30 Monate nach Schulende konnten immer noch 40 Prozent der Hauptschüler nicht in eine qualifizierte Berufsausbildung vermittelt werden.
Besonders groß sind die Probleme für junge Männer ohne Hauptschulabschluss oder mit nur schlechten Noten sowie für Migrantenkinder. (Wie sich diese Situation aus Sicht der Betroffenen darstellt, können wir heute im Patriot nachlesen.)
Das duale System von betrieblicher Lehre und Berufsschule habe eine seiner «traditionell großen Stärken» eingebüßt, «Kinder aus bildungsschwächeren Gruppen durch Ausbildung beruflich zu integrieren».
Mit wachsender Kinderarmut verschärfe sich das im deutschen Bildungssystem ohnehin vorhandene Problem der fehlenden Chancengleichheit - selbst bei gleich intelligenten Kindern aus Unterschichts- wie aus Akademikerfamilien.
Hmm, also scheint die Hauptschule nun doch nicht soooo irre gut zu sein. Und wie sieht es eigentlich mit dem üblichen Vorurteil aus, Gesamtschulen seien schlechter, als andere Schulen? Auch nicht so wirklich wahr, vermute ich.
Auf der Seite des Ministeriums für Schule und Weiterbildung des Landes NRW lese ich, dass die integrierte Gesamtschule in Bonn-Beuel (schäl sick ess schick)zu den besten fünf Schulen Deutschlands gehört - amtlich bestätigt.
Auch sehr spannend, was der VBE dazu sagt:
"VBE: Leistungen der Gesamtschulen anerkennen!
Dortmund, 29.08.2008 "Die heute von der Bochumer Schulforscherin Gabriele Bellenberg vorgelegten Zahlen zur Gesamtschuloberstufe sprechen eine deutliche Sprache für die Leistungen dieser Schulform", kommentiert der VBE-Vorsitzende Udo Beckmann. "Dass es den Gesamtschulen gelingt, 90 Prozent der Oberstufenschülerinnen und –schüler zur Fachhochschulreife oder dem Abitur zu führen, kann sich sehen lassen."
In den vergangenen Wochen ist in Bezug auf die Gesamtschulen vieles vermischt und aus einem eingeschränkten Blickwinkel dargestellt worden. Wer die Leistungen der Gesamtschulen innerhalb des nordrhein-westfälischen Schulsystems wirklich einordnen will, muss sie konsequenterweise mit den Leistungen des gegliederten Schulsystems und nicht ausschließlich mit denen der Gymnasien vergleichen. Bellenberg weist zu Recht darauf hin, dass die alleinige Betrachtung der Sekundarstufe II kein vollständiges Bild von den Leistungen dieser Schulform ergeben kann."
Ähnliches kann man dann auch noch auf der Homepage des WDR nachlesen.
Fazit: An dem Vorurteil, Gesamtschulen seien so extrem schlecht, ist wenig bis gar nichts. Es gibt halt immer gute und schlechte Schulen.
Das Festhalten am dreigliedrigen Schulsystem ist mitnichten zukunftsorientiert, sondern eher im schlechten Sinne konservativ. Mit Sicherheit ist es kein "winnig horse" (erinnert mich ja eher an Pferdewetten, sondern ein alterschwacher Gaul, dem man keine Rennen mehr zumuten sollte.
Wisse: Man informiere sich besser, bevor man irgendwelche halbgaren Meinungen kolportiere.
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Dienstag, Dezember 16, 2008
Geschafft......nun darf ich mich Dyslexietherapeutin nennen
Alles in Butter....puh.
Und nun gehe ich erstmal in die verdienten Ferien...
Und nun gehe ich erstmal in die verdienten Ferien...
Freitag, Dezember 12, 2008
Lippstadts Gesamtschule oder "mit dir spiele ich nicht mehr".
Es grenzt ja langsam an eine Provinzposse, aber eine von der bitteren Art.
Nur zur Erinnerung: Mündige Bürger wählen so alle paar Jahre ihre politischen Vertreter und erteilen diesen damit den Auftrag, in ihrem (also dem Bürgersinne) zu debattieren, abzuwägen und zu entscheiden.
Das Lippstädter Syndrom beginnt schon damit, dass offenbar viele gewählte Kommunalpolitiker den oben skizzierten demokratischen Weg längst vergessen haben. Der Lippstädter Bürgerwille tritt anscheinend nur alle paar Wahljahre auf den Plan - dann wird selbiger Bürger umworben und mit Versprechungen geködert - ganz wie im echten Leben der dusselige Hund mit dem Leckerli. Der Bürger, sorry, der Hund, gibt brav Pfötchen, bekommt das Leckerli und wird dann schnurstracks ins Körbchen geschickt.
Der Lippstädter Bürger darf auch fein ins Körbchen und da "Platz machen". Nun können Hunde (ein Segen) nicht reden - ihr Bellen reicht manchmal schon. Der gemeine Bürger kann das durchaus, also das Reden, und er kann so via Befragung seine Meinung zum Leckerli mitteilen.
Das taten die Bürger denn auch und forderten für ihre Jungbürger (das sind übrigens angehende Wähler) eine Gesamtschule. Soweit, so gut und auch völlig nachvollziehbar, angesichts der Bildungsmisere. (Eine Krise des deutschen Schulsystems, besonders der Hauptschule, wird ja von der CDU beharrlich weggeredet - ändert aber nix.)
Übrigens belegte eine Bonner Gesamtschule beim deutschen Schulpreis 2008 den zweiten Platz. Soooo furchtbar schlimm können Gesamtschulen also nun auch nicht sein - wobei ich hier mal einflechten muss, dass in meiner vielgeliebten rheinischen Heimat nun schon die vierte Schule dieser Art gebaut werden soll - auch aufgrund des Elternwillens und diese Eltern dort lassen sich nicht verschaukeln.
Apropos verschaukeln. Der hoffentlich geneigte Leser könnte sich ja langsam mal fragen, warum ich eigentlich am frühen Morgen so auf Schaum bin. Nun, wegen dieser Pressemitteilung der Stadt Lippstadt, die mir via Verteiler ins Postfach flatterte.
Alleine die Headline ist schon ein Brüller: "BM Sommer: "Ball liegt nicht bei uns"
Getätigte Aussage der Bezirksregierung zurückgenommen – Stadt hat ihre Hausaufgaben gemacht – INI muss Planungsstand offenlegen"
Aha, Herr Sommer steht als Anspielpunkt in Sachen Gesamtschule nicht zur Verfügung. Nach der Ballabgabe, die seiner Meinung nach stattgefunden hat, verzog er sich wohl in die Defensive (Viererkette mit Frau Bartmann-Salmen, Herrn Bäumer und einem unbekannten Neuling) und harrt da dem Gegenangriff? Ok, die stehen hinten tief drin, aber so macht man mit Sichheit keine erfolgreiche Kommunalkpolitik. Vielleicht hat Herr Sommer den Herrn Knapp einfach nicht lieb?
Was dann im Text folgt, ist eine lange Reihung von Versuchen, die Verantwortung von sich zuweisen. Das erinnert mich stark an die biblische Argumentation vom Splitter im Auge des Bruders (also hier der INI)und dem Balken im eigenen Auge. (Äh, bei Lukas, glaube ich.)
Was auch zu lesen ist, sind merkwürdige Argumente über Finanzierungen, über Anträge und drohende "Nichtmitentscheidungsmöglichkeiten" der Stadt. Hmm, für den unbedarften Bürger könnte der Eindruck entstehen, eine Schule in privater Trägerschaft sei ein absolutes Novum in der Lippestadt. Stimmt nicht, liebe Mitbürger, denkt da nur mal an das Evangelische Gymnasium (warum heißt das wohl so?) oder die Marienschule..oder Overhagen. Aber warum ist das in diesen Fällen alles viel besser und geradezu wünschenswert? Warum ist denn eine Gesamtschule eine so entsetzliche Bedrohung für Lippstadt? Was ist so furchtbar am Verzicht auf frühzeitige Selektion? Warum dieser Tanz ums goldene Kalb? Warum ist der Elternwille quasi Pillepalle?
„Viele Fragen sind hier noch offen geblieben“, stellt Bürgermeister Sommer abschließend heraus, „und die Antworten ist nicht die Stadt schuldig geblieben."
Das mit den offenen Fragen sehe ich auch so. Nur das mit den geschuldeten Antworten nicht.
Bei mir entsteht eine ganz neue Frage: Cui bono?
Nur zur Erinnerung: Mündige Bürger wählen so alle paar Jahre ihre politischen Vertreter und erteilen diesen damit den Auftrag, in ihrem (also dem Bürgersinne) zu debattieren, abzuwägen und zu entscheiden.
Das Lippstädter Syndrom beginnt schon damit, dass offenbar viele gewählte Kommunalpolitiker den oben skizzierten demokratischen Weg längst vergessen haben. Der Lippstädter Bürgerwille tritt anscheinend nur alle paar Wahljahre auf den Plan - dann wird selbiger Bürger umworben und mit Versprechungen geködert - ganz wie im echten Leben der dusselige Hund mit dem Leckerli. Der Bürger, sorry, der Hund, gibt brav Pfötchen, bekommt das Leckerli und wird dann schnurstracks ins Körbchen geschickt.
Der Lippstädter Bürger darf auch fein ins Körbchen und da "Platz machen". Nun können Hunde (ein Segen) nicht reden - ihr Bellen reicht manchmal schon. Der gemeine Bürger kann das durchaus, also das Reden, und er kann so via Befragung seine Meinung zum Leckerli mitteilen.
Das taten die Bürger denn auch und forderten für ihre Jungbürger (das sind übrigens angehende Wähler) eine Gesamtschule. Soweit, so gut und auch völlig nachvollziehbar, angesichts der Bildungsmisere. (Eine Krise des deutschen Schulsystems, besonders der Hauptschule, wird ja von der CDU beharrlich weggeredet - ändert aber nix.)
Übrigens belegte eine Bonner Gesamtschule beim deutschen Schulpreis 2008 den zweiten Platz. Soooo furchtbar schlimm können Gesamtschulen also nun auch nicht sein - wobei ich hier mal einflechten muss, dass in meiner vielgeliebten rheinischen Heimat nun schon die vierte Schule dieser Art gebaut werden soll - auch aufgrund des Elternwillens und diese Eltern dort lassen sich nicht verschaukeln.
Apropos verschaukeln. Der hoffentlich geneigte Leser könnte sich ja langsam mal fragen, warum ich eigentlich am frühen Morgen so auf Schaum bin. Nun, wegen dieser Pressemitteilung der Stadt Lippstadt, die mir via Verteiler ins Postfach flatterte.
Alleine die Headline ist schon ein Brüller: "BM Sommer: "Ball liegt nicht bei uns"
Getätigte Aussage der Bezirksregierung zurückgenommen – Stadt hat ihre Hausaufgaben gemacht – INI muss Planungsstand offenlegen"
Aha, Herr Sommer steht als Anspielpunkt in Sachen Gesamtschule nicht zur Verfügung. Nach der Ballabgabe, die seiner Meinung nach stattgefunden hat, verzog er sich wohl in die Defensive (Viererkette mit Frau Bartmann-Salmen, Herrn Bäumer und einem unbekannten Neuling) und harrt da dem Gegenangriff? Ok, die stehen hinten tief drin, aber so macht man mit Sichheit keine erfolgreiche Kommunalkpolitik. Vielleicht hat Herr Sommer den Herrn Knapp einfach nicht lieb?
Was dann im Text folgt, ist eine lange Reihung von Versuchen, die Verantwortung von sich zuweisen. Das erinnert mich stark an die biblische Argumentation vom Splitter im Auge des Bruders (also hier der INI)und dem Balken im eigenen Auge. (Äh, bei Lukas, glaube ich.)
Was auch zu lesen ist, sind merkwürdige Argumente über Finanzierungen, über Anträge und drohende "Nichtmitentscheidungsmöglichkeiten" der Stadt. Hmm, für den unbedarften Bürger könnte der Eindruck entstehen, eine Schule in privater Trägerschaft sei ein absolutes Novum in der Lippestadt. Stimmt nicht, liebe Mitbürger, denkt da nur mal an das Evangelische Gymnasium (warum heißt das wohl so?) oder die Marienschule..oder Overhagen. Aber warum ist das in diesen Fällen alles viel besser und geradezu wünschenswert? Warum ist denn eine Gesamtschule eine so entsetzliche Bedrohung für Lippstadt? Was ist so furchtbar am Verzicht auf frühzeitige Selektion? Warum dieser Tanz ums goldene Kalb? Warum ist der Elternwille quasi Pillepalle?
„Viele Fragen sind hier noch offen geblieben“, stellt Bürgermeister Sommer abschließend heraus, „und die Antworten ist nicht die Stadt schuldig geblieben."
Das mit den offenen Fragen sehe ich auch so. Nur das mit den geschuldeten Antworten nicht.
Bei mir entsteht eine ganz neue Frage: Cui bono?
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Lippstadt trotzt der Rezession
Guck mal an, was ich da heute morgen auf der Seite der Lippstädter SPD lese:
"Lippstadt (spd). Anlässlich der Planungen, auf dem ehemaligen Schlachthofgelände an der Klockowstraße einen weiteren SB-Markt zu errichten, richten die Lippstädter Sozialdemokraten am 3. Adventssonntag von 11.30 bis 14 Uhr einen Informationsstand am AWO-Kindergarten Panama aus. Ziel der Veranstaltung ist es, die Öffentlichkeit umfassend über das umstrittene Bauvorhaben informieren und mit den betroffenen Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch zu kommen"
Hab ich irgendwie verpasst - also die Info, nicht den Termin. Was soll denn da gebaut werden? Ein Kaufland? Oder vielleicht ein neuer Real?
Der deutsche Blätterwald rauscht nur so von Unkenrufen über die drohende Krise und Lippstadt verhält sich (in diesem Falle dummerweise) total antizyklisch.
Wer soll denn da noch einkaufen? Rechnen die Lippstädter mit einem kurzfristigen Zuzug tausender genervter Griechen? Oder kommt die Flüchtlingswelle aus Afrika hier an?
Ach, nee, ich weiß, das ist für die zig Studis, die nun bald den anderen FHs (speziell natürlich Soest) den Rücken kehren und in Lippi-Town studieren...
"Lippstadt (spd). Anlässlich der Planungen, auf dem ehemaligen Schlachthofgelände an der Klockowstraße einen weiteren SB-Markt zu errichten, richten die Lippstädter Sozialdemokraten am 3. Adventssonntag von 11.30 bis 14 Uhr einen Informationsstand am AWO-Kindergarten Panama aus. Ziel der Veranstaltung ist es, die Öffentlichkeit umfassend über das umstrittene Bauvorhaben informieren und mit den betroffenen Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch zu kommen"
Hab ich irgendwie verpasst - also die Info, nicht den Termin. Was soll denn da gebaut werden? Ein Kaufland? Oder vielleicht ein neuer Real?
Der deutsche Blätterwald rauscht nur so von Unkenrufen über die drohende Krise und Lippstadt verhält sich (in diesem Falle dummerweise) total antizyklisch.
Wer soll denn da noch einkaufen? Rechnen die Lippstädter mit einem kurzfristigen Zuzug tausender genervter Griechen? Oder kommt die Flüchtlingswelle aus Afrika hier an?
Ach, nee, ich weiß, das ist für die zig Studis, die nun bald den anderen FHs (speziell natürlich Soest) den Rücken kehren und in Lippi-Town studieren...
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noch einmal schlafen.....
...dann habe ich Kolloquium...und dann wohl glücklich endlich mein Zertifikat in der Hand.Eine daumendrückende Blogger-Welt ist erwünscht...erforderlich ....nötig?
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Donnerstag, Dezember 04, 2008
Danke, liebe CDU!
Danke, für das wunderbare Geschenk, das ihr mir zu Weihnachten unter den Baum legt. Ein wenig früh zwar - aber dennoch sehr willkommen. Ein Bekenntnis zur deutschen Sprache soll ins Grundgesetz lese ich z.b. hier.
Alleine die möglichen Auswirkungen eines solchen Gesetzes lassen mich freudig strahlen. Und die sich eröffnenden Möglichkeiten krudester Übersetzungen für Begriffe aus verschiedenen Sprachen, die im Deutschen Einzug gefunden haben, ( wie übersetzen wir dann Omnibus? ) werden mir viele düstere Winterabende verschönern. Besonders freue ich mich auf die anarchische Gegenbewegung, die vielleicht entstehen wird. Eine Art Pidgin-faselnde Sprachgemeinde, die sich quer durch die Gesellschaft ziehen könnte, und die Freiheit des Ausdrucks hochhält. Einfach cool...
Wie schön, dass wir in Deutschland keine anderen Probleme haben.
Alleine die möglichen Auswirkungen eines solchen Gesetzes lassen mich freudig strahlen. Und die sich eröffnenden Möglichkeiten krudester Übersetzungen für Begriffe aus verschiedenen Sprachen, die im Deutschen Einzug gefunden haben, ( wie übersetzen wir dann Omnibus? ) werden mir viele düstere Winterabende verschönern. Besonders freue ich mich auf die anarchische Gegenbewegung, die vielleicht entstehen wird. Eine Art Pidgin-faselnde Sprachgemeinde, die sich quer durch die Gesellschaft ziehen könnte, und die Freiheit des Ausdrucks hochhält. Einfach cool...
Wie schön, dass wir in Deutschland keine anderen Probleme haben.
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Freitag, November 21, 2008
Blätterwald
Kurz vor dem drohenden Wintereinbruch, der seit Tagen medial wie ein Damoklesschwert über uns baumelt, hier noch ein paar Tipps für lauschige Surfstunde am heimischen PC:
Unser Schäfer hat es ja nun geschafft....die berühmten 15 Minuten Ruhm hat er schon lange erreicht. Und am 30.11.kommt er zum Weihnachtsmarkt nach Geseke..mit Mama.
Wer eher auf "Kultur" steht, findet auch was: Heute Abend wird die Ausstellung mit Arbeiten Lippstädter KünstlerInnen in der Rathaus-Galerie eröffnet.
Nachlese: Bürgerentscheid war gestern, hochwertige Architektur ist morgen? Naja, ich glaube es ja noch nicht - andere auch nicht. Und das ganze Desaster findet nun auch hinreißenden lyrischen Ausdruck - auch ein Desaster. Schön, dass unsere Stadt so sauber ist, auch wenn der "Mop" eher alt ist.....
Unser Schäfer hat es ja nun geschafft....die berühmten 15 Minuten Ruhm hat er schon lange erreicht. Und am 30.11.kommt er zum Weihnachtsmarkt nach Geseke..mit Mama.
Wer eher auf "Kultur" steht, findet auch was: Heute Abend wird die Ausstellung mit Arbeiten Lippstädter KünstlerInnen in der Rathaus-Galerie eröffnet.
Nachlese: Bürgerentscheid war gestern, hochwertige Architektur ist morgen? Naja, ich glaube es ja noch nicht - andere auch nicht. Und das ganze Desaster findet nun auch hinreißenden lyrischen Ausdruck - auch ein Desaster. Schön, dass unsere Stadt so sauber ist, auch wenn der "Mop" eher alt ist.....
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Mittwoch, November 19, 2008
Supermamis go home!
Ok, ich plädiere ja schon seit Jahren für einen entspannteren Umgang mit der eigenen Brut und dieser Artikel hat mich wieder mal bestätigt.
Wie krank ist das? Nach der Babyolympiade ("wie, deiner kann noch nicht sitzen? Dabei isser doch schon 4 Monate alt....meine kann das, ist ja auch ein Mädchen" - Kreisch!) kommt nun die Offensive der Superkigakids. Schreckensbleich lese ich von Englischkursen für Pampersträger, von Quantenphysik für Barbiefanatikerinnen und auch noch von Literaturkursen für Silbenstammler.....oh Herrin, hilf.
Wie konnte mein Sprößling nur die ersten Lebensjahre unbeschadet überstehen? Oder ist schon alles verloren? Wird er nie ein Genie werden? Hoffentlich nicht - Genie sein ist auch nicht cool.
Sohnemann, nun leicht pubertär, fläzt mit seinem Kumpel chipsmampfend auffem Sofa rum und guckt dabei Hogfather, spielt völlig unpädagogisch finalen Weltkrieg im Gartenbeet, ballert mal eben die bösen Außerirdischen weg, diskutiert stundenlang über StarWars oder Spiderman, liest literarischen Schund wie Fantasy oder Eragon, bohrt auch mal in der Nase, gammelt auf der Suche nach Comics durch die City, schnitzt sich Stöcke für den Kampf mit Lichtschwertern und benimmt sich insgesamt wie ein völlig normales Blag. Hin und wieder haben wir uns anne Köppe - wie sich das gehört beim Großwerden. Dann bin ich die blödeste Mutter der Welt und ich könnte ihn an die Wand nageln. Völlig normal und mit Sicherheit gut für die Entwicklung.
Nun höre ich die Supermoms unken: aus dem wird nie was, der geht auf Stütze....Pustekuchen, Mädels. Alles in Ordnung. Er hat einfach nur das, was man früher mal Kindheit nannte. Ist heute völlig out, megaout sozusagen - aber den Luxus leisten wir uns.
Wie krank ist das? Nach der Babyolympiade ("wie, deiner kann noch nicht sitzen? Dabei isser doch schon 4 Monate alt....meine kann das, ist ja auch ein Mädchen" - Kreisch!) kommt nun die Offensive der Superkigakids. Schreckensbleich lese ich von Englischkursen für Pampersträger, von Quantenphysik für Barbiefanatikerinnen und auch noch von Literaturkursen für Silbenstammler.....oh Herrin, hilf.
Wie konnte mein Sprößling nur die ersten Lebensjahre unbeschadet überstehen? Oder ist schon alles verloren? Wird er nie ein Genie werden? Hoffentlich nicht - Genie sein ist auch nicht cool.
Sohnemann, nun leicht pubertär, fläzt mit seinem Kumpel chipsmampfend auffem Sofa rum und guckt dabei Hogfather, spielt völlig unpädagogisch finalen Weltkrieg im Gartenbeet, ballert mal eben die bösen Außerirdischen weg, diskutiert stundenlang über StarWars oder Spiderman, liest literarischen Schund wie Fantasy oder Eragon, bohrt auch mal in der Nase, gammelt auf der Suche nach Comics durch die City, schnitzt sich Stöcke für den Kampf mit Lichtschwertern und benimmt sich insgesamt wie ein völlig normales Blag. Hin und wieder haben wir uns anne Köppe - wie sich das gehört beim Großwerden. Dann bin ich die blödeste Mutter der Welt und ich könnte ihn an die Wand nageln. Völlig normal und mit Sicherheit gut für die Entwicklung.
Nun höre ich die Supermoms unken: aus dem wird nie was, der geht auf Stütze....Pustekuchen, Mädels. Alles in Ordnung. Er hat einfach nur das, was man früher mal Kindheit nannte. Ist heute völlig out, megaout sozusagen - aber den Luxus leisten wir uns.
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Wundersame Wanderung der Weihnachtspyramiden
Am Wochenende weilte ich mitsamt Familie in der rheinischen Heimat (wobei man zugeben muss, dass der Rest meiner Kleinfamilie eher ostwestfälisch geprägt ist, aber man arbeitet ja immer an der Völkerverständigung). Nach der üblichen Diskussion, welches der vielen Museen denn dieses Mal auf dem Programm steht (mein frühreifer Sohn wollte gleich 4 Stück abarbeiten), entschieden wir uns für die Ausstellung in der Bundeskunsthalle "Rom und die Barbaren".
Ich sage es gleich: lohnt sich nicht wirklich. Schade eigentlich, denn man hätte aus dem Thema viel machen können - besonders für den bildungsmiserengeschädigten Nachwuchs. (Die Kinderanzahl war trotz Wochenende übrigens recht überschaubar, aber das ist meistens so.) Viele Vitrinen, wenig Erläuterungen und vor allem wenige zeitgemäße Elemente. Das Ganze hatte den Muff der achtziger Jahre an sich und diente sicher nicht dazu, die Begeisterung für das doch spannende Thema der Völkerwanderung zu wecken.
Immer, wenn ich in Bonn bin, lese ich natürlich auch den Bonner Generalanzeiger. Was für den Lippstädter der Patriot, ist für mich eben der Generalanzeiger. Und da meine Mutter brav den Müll trennt, kann ich auch gleich die Ausgaben der vergangenen Woche lesen - dann lohnt es sich wenigstens. Und was las ich da? Einen Bericht über den anstehenden Weihnachtsmarkt in Bonn. Guck an, auch die Bonner stehen auf Weihnachtspyramiden und das sogar richtig, denn statt einer Pyramide werden dort dieses Jahr zwei Stück stehen. Vielleicht ist ja die aus Lippstadt dabei? Die Bonner erweitern ihr Angebot, denn bekanntermaßen schläft die Konkurrenz ja nicht. Und was passiert in Lippstadt? Der Markt wird verkleinert.
Wundersamerweise wird uns das dann auch noch als ein "mehr" verkauft, aber mehr Häuschen unter dem dusseligen Lichterdach (das nun endlich mal wegkönnte)bedeuten nicht, dass auch insgesamt mehr los ist - im Gegenteil. Weniger scheint hier Trumpf zu sein.Aber ob sowas funktioniert, wage ich zu bezweifeln.
Ich sage es gleich: lohnt sich nicht wirklich. Schade eigentlich, denn man hätte aus dem Thema viel machen können - besonders für den bildungsmiserengeschädigten Nachwuchs. (Die Kinderanzahl war trotz Wochenende übrigens recht überschaubar, aber das ist meistens so.) Viele Vitrinen, wenig Erläuterungen und vor allem wenige zeitgemäße Elemente. Das Ganze hatte den Muff der achtziger Jahre an sich und diente sicher nicht dazu, die Begeisterung für das doch spannende Thema der Völkerwanderung zu wecken.
Immer, wenn ich in Bonn bin, lese ich natürlich auch den Bonner Generalanzeiger. Was für den Lippstädter der Patriot, ist für mich eben der Generalanzeiger. Und da meine Mutter brav den Müll trennt, kann ich auch gleich die Ausgaben der vergangenen Woche lesen - dann lohnt es sich wenigstens. Und was las ich da? Einen Bericht über den anstehenden Weihnachtsmarkt in Bonn. Guck an, auch die Bonner stehen auf Weihnachtspyramiden und das sogar richtig, denn statt einer Pyramide werden dort dieses Jahr zwei Stück stehen. Vielleicht ist ja die aus Lippstadt dabei? Die Bonner erweitern ihr Angebot, denn bekanntermaßen schläft die Konkurrenz ja nicht. Und was passiert in Lippstadt? Der Markt wird verkleinert.
Wundersamerweise wird uns das dann auch noch als ein "mehr" verkauft, aber mehr Häuschen unter dem dusseligen Lichterdach (das nun endlich mal wegkönnte)bedeuten nicht, dass auch insgesamt mehr los ist - im Gegenteil. Weniger scheint hier Trumpf zu sein.Aber ob sowas funktioniert, wage ich zu bezweifeln.
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Freitag, November 14, 2008
Lippstädter Künstler/innen
Ein kleiner Veranstaltungshinweis für alle, die nächsten Freitag noch nichts vorhaben oder die Woche kulturell ausklingen lassen möchten:
Um 19.30h wird am 21.11. in der Rathausgalerie in Lippstadt die Jahresschau Lippstädter Künster/innen eröffnet.
Wer immer schon mal wissen wollte, was in Lippstadt so künstlerisch läuft, kann sich hier einen Eindruck verschaffen.
Um 19.30h wird am 21.11. in der Rathausgalerie in Lippstadt die Jahresschau Lippstädter Künster/innen eröffnet.
Wer immer schon mal wissen wollte, was in Lippstadt so künstlerisch läuft, kann sich hier einen Eindruck verschaffen.
Montag, November 10, 2008
Lippstadts Aufbruch in die Postmoderne?
Wie wir alle heute morgern unserer geschätzten Heimatzeitung entnehmen konnten, hat der Bürgerentscheid nicht genügend "Ja"-Stimmen gegen das bahnbrechende Einkaufs-Projekt der "hochwertigen Architektur" gebracht. (Die Unsinnigkeit der Fragestellung wird mit Sicherheit in die Geschichte eingehen.)
Nun in katatonische Starre oder gar Frustration zu verfallen, ist weder sinnvoll noch angemessen. Es ist viel erreicht worden. Noch vor einigen Monaten wären solch sinnlose Entscheidungen wie die, für den Betonkasten, in Lippstadt widerstandslos durchgekommen, wie schon beim Cineplex geschehen. Nun nimmt der Bürger aktiv an der Gestaltung der Stadt teil und verschafft sich Gehör, was bei manchem Verantwortlichen sicher ein fieses Ohrenklingeln hervorruft.
Nach dem 09.11. ist in Lippstadt nichts mehr, wie es vorher war: vorbei die Zeiten dämmrigen Dornröschenschlafes, vorbei die Zeiten des kommunalen Regierens ohne den Bürger - und eigentlich sind wir damit schon mitten im Kommunalwahlkampf. Und an diesen wird so mancher der Kommunalpolitiker leicht irritiert gedacht haben, als ihm klar wurde, dass über 8.000 Bürger dieser Stadt nicht mehr zum "Durchwinken" bereit sind.
Spannend wird für mich nun die Frage, wie es am Güterbahnhof weitergehen soll und wie hier die kommende Entscheidungen getroffen werden. Lernt der Rat der Stadt nun und macht das weitere Procedere transparent? Werden die Versprechungen z.B. hinsichtlich der Anbindung an die Lange Straße eingehalten? Können alle nötigen Grundstücke erworben werden? Wird das alles wirklich die erhofften Effekte bringen? Wird der "Soest-Knick" vermieden oder stehen wir in 10 Jahren mit einem leeren Betinkarton da? Bekommen wir nun wirklich "hochwertige Architektur" oder doch nur LIDL-Niveau? Und stürmen dann bald massenweise potente Käufer von außerhalb die Innenstadt um die Geschäfte leerzukaufen? Hier sind nun die Politiker gefordert, die so vehement für das Projekt eingetreten sind. An ihren Früchten werden sie gemessen. Ich freu mich schon auf die Erntezeit.
Nun in katatonische Starre oder gar Frustration zu verfallen, ist weder sinnvoll noch angemessen. Es ist viel erreicht worden. Noch vor einigen Monaten wären solch sinnlose Entscheidungen wie die, für den Betonkasten, in Lippstadt widerstandslos durchgekommen, wie schon beim Cineplex geschehen. Nun nimmt der Bürger aktiv an der Gestaltung der Stadt teil und verschafft sich Gehör, was bei manchem Verantwortlichen sicher ein fieses Ohrenklingeln hervorruft.
Nach dem 09.11. ist in Lippstadt nichts mehr, wie es vorher war: vorbei die Zeiten dämmrigen Dornröschenschlafes, vorbei die Zeiten des kommunalen Regierens ohne den Bürger - und eigentlich sind wir damit schon mitten im Kommunalwahlkampf. Und an diesen wird so mancher der Kommunalpolitiker leicht irritiert gedacht haben, als ihm klar wurde, dass über 8.000 Bürger dieser Stadt nicht mehr zum "Durchwinken" bereit sind.
Spannend wird für mich nun die Frage, wie es am Güterbahnhof weitergehen soll und wie hier die kommende Entscheidungen getroffen werden. Lernt der Rat der Stadt nun und macht das weitere Procedere transparent? Werden die Versprechungen z.B. hinsichtlich der Anbindung an die Lange Straße eingehalten? Können alle nötigen Grundstücke erworben werden? Wird das alles wirklich die erhofften Effekte bringen? Wird der "Soest-Knick" vermieden oder stehen wir in 10 Jahren mit einem leeren Betinkarton da? Bekommen wir nun wirklich "hochwertige Architektur" oder doch nur LIDL-Niveau? Und stürmen dann bald massenweise potente Käufer von außerhalb die Innenstadt um die Geschäfte leerzukaufen? Hier sind nun die Politiker gefordert, die so vehement für das Projekt eingetreten sind. An ihren Früchten werden sie gemessen. Ich freu mich schon auf die Erntezeit.
Freitag, November 07, 2008
Kulturtechniken und Paradies schließen sich aus
Ich kann lesen, was ich manchmal bedauere. Es nicht zu können, erscheint mir immer öfter als wünschenswerter,ja geradezu als erstrebenswerter Zustand paradiesischer Ausgeglichenheit,innerer Ruhe und selbstzufriedener Unkenntnis. Aber: Lesen kann man wohl kaum verlernen..
Erkenntnis und "Zurkenntnisnehmen" ist nicht immer schön. Manchmal will man ja auch gar nicht dazu gezwungen werden. Und vor allem nicht blatthoch und derart massiv.
Da kann man nicht wegschauen, wie denn auch? Alleine die medial prächtig aufbereitete Vision, die mir mittig von dieser Seite entgegenprangte, war unübersehbar, wenn auch nicht unbedingt der Realität entsprechend. Aber Bilder müssen/sollen/dürfen nicht immer die Realität abbilden - wo blieben da meine Freunde, die Künstler?
Apropos Künstler: Wenn Anselm Kiefer die Schrecken des Krieges wie kein anderer Maler seiner Generation zum Thema macht, hat das viel mit Realität zu tun, wenig mit Realismus. Die Bildern, die ich heute sehen musste, haben viel mit Idealismus (im künstlerischen Sinne)oder auch Augenwischerei zu tun, dafür herzlich wenig mit Realität. Vom rein sprachlichen Inhalt will ich nur gar nicht mehr reden.
Wo wir grade bei Idealismus und Realismus sind.....schon merkwürdig, wie das immer wieder auseinanderklafft. An ihren Früchten sollt ihr sie messen.
Da werden große Reden geschwungen, Werte und Vorstellungen beschworen und am Ende bleibt davon herzlich wenig, bzw. genau das Gegenteil ist der Fall, was Herrn Wittgenstein wieder freuen würde, denn die Welt ist, was der Fall ist (frei formuliert). Wie tief der Fall dann sein kann, ist Ansichtssache und Frage der Sicherung. In manchen Fällen ist der Absturz bodenlos.
Reden und schreiben kann man offenbar viel und bekannterweise ist nichts so alt, wie die Zeitung von gestern. Aber das meine geschätzte Heimatzeitung ein derart kurzes Verfallsdatum hat, war mir nicht klar.
Erkenntnis und "Zurkenntnisnehmen" ist nicht immer schön. Manchmal will man ja auch gar nicht dazu gezwungen werden. Und vor allem nicht blatthoch und derart massiv.
Da kann man nicht wegschauen, wie denn auch? Alleine die medial prächtig aufbereitete Vision, die mir mittig von dieser Seite entgegenprangte, war unübersehbar, wenn auch nicht unbedingt der Realität entsprechend. Aber Bilder müssen/sollen/dürfen nicht immer die Realität abbilden - wo blieben da meine Freunde, die Künstler?
Apropos Künstler: Wenn Anselm Kiefer die Schrecken des Krieges wie kein anderer Maler seiner Generation zum Thema macht, hat das viel mit Realität zu tun, wenig mit Realismus. Die Bildern, die ich heute sehen musste, haben viel mit Idealismus (im künstlerischen Sinne)oder auch Augenwischerei zu tun, dafür herzlich wenig mit Realität. Vom rein sprachlichen Inhalt will ich nur gar nicht mehr reden.
Wo wir grade bei Idealismus und Realismus sind.....schon merkwürdig, wie das immer wieder auseinanderklafft. An ihren Früchten sollt ihr sie messen.
Da werden große Reden geschwungen, Werte und Vorstellungen beschworen und am Ende bleibt davon herzlich wenig, bzw. genau das Gegenteil ist der Fall, was Herrn Wittgenstein wieder freuen würde, denn die Welt ist, was der Fall ist (frei formuliert). Wie tief der Fall dann sein kann, ist Ansichtssache und Frage der Sicherung. In manchen Fällen ist der Absturz bodenlos.
Reden und schreiben kann man offenbar viel und bekannterweise ist nichts so alt, wie die Zeitung von gestern. Aber das meine geschätzte Heimatzeitung ein derart kurzes Verfallsdatum hat, war mir nicht klar.
Frau Bartmann-Salmen und Hobbes

Da wundert die Blog-Welt sich: Auf sowas muss man erstmal kommen. Hobbes und Bartmann-Salmen in einem Atemzug - sehr gewagt, wie ich zugebe.(Ok, im Original stammt Homo homini lupus von Plautus - ich hab ja ne humanistische Bildung)
Aber bei dem unsäglichen Auftritt o.g. CDU-Politikerin (das sind die mit dem "c" im Namen) hatte ich spontan die Vision eines Wolfes vor Augen.(Liebe Frau Bartmann-Salmen, Sie behaupten zwar völlig imun gegen persönliche oder andere Angriffe zu sein, was ich jedoch nicht ganz glaube. Kann man ja auch in Ihren Kommentaren nachlesen. Bevor Sie sich nun angegriffen fühlen, nur kurz zur Erklärung: Der hier dargestellte Vergleich mit Wölfen ist keine Beleidigung, sondern eine Metapher - Wölfe sind nette Tiere. Und Hobbes ist auch kein Altlinker - von Plautus weiß ich es nicht so genau, der ist schon lange dahingeschieden.)
Nun, da geisterte also die Wolfsvision durch mein Hirn. Details lasse ich lieber aus. Der Mensch ist dem Menschen ein Wolf - erst heult er wie irre mit der Meute und entrüstet sich (auch zurecht), dann macht er im Prinzip dasselbe (andere diffamieren) und findet es völlig korrekt (und entrüstet sich dann natürlich nicht). Da darf man sich doch wundern.
Spannend ist ja auch immer die Kollektivität dieses Verhaltens. Der Leitwolf (wie heute in unserer geschätzten Heimatzeitung nachzulesen) gibt sich unbeeindruckt, die Meute jault. Und da der Mensch dem Menschen ein Wolf ist, werden aus Halbwahrheiten mit ein paar kleinen Tricks schnell anscheinende Wahrheiten. Da wird ein Text, der auf einem Server dümpelte, mal eben fix zu einem "veröffentlichten" Text - nun: veröffentlicht ist etwas, wenn man es bewußt der Öffentlichkeit zugänglich macht.
(Wobei man einflechten muss, dass die Formulierung "Missgeschick" in diesem Kontext auch sehr euphemistisch ist.)
Übrigens warte ich ja immer noch auf Antworten .....aber da kann ich wohl lange warten. Womit wir bei der Frage sind, ob keine Antwort nicht auch eine Antwort sei. So im Sinne des "man kann nicht nicht kommunizieren". Wenn ich da nun den Metatext lese, (also die Nicht-Antwort) komme ich mal wieder zu der Feststellung: Wenn Menschen etwas verschweigen, werden sie ihre Gründe haben.
(Nachtrag: Wenn ich das recht sehe, hat sich Hartmut Befeldt bereits am 3.11. eindeutig von dem betreffenden Text distanziert. Insofern ist der Auftritt vom 05.11., in dem Frau Bartmann-Salmen den Text als Veröffentlichung der Bürgerinitiative bezeichnet, schon sehr bezeichnend. Und eben durchaus auch Meta-Kommunikation im Watzlawickschen Sinne. Ach, meine Ohren brummen schon bei dem ganzen Geheule.)
Donnerstag, November 06, 2008
Tage, wie diese....
Was für ein Tag:
mies geschlafen, zu spät aufgestanden, schlecht gelauntes Kind angetrieben (hatte auch schlecht geschlafen) ......keine Milch mehr, dafür aber um 7.15 den Vermieter vor der Tür wegen der kaputten Heizung (die ist aber nicht hier kaputt, sondern in der Praxis).......maulendes Kind, klingelndes Telefon (wer telephoniert um die Uhrzeit?), Butterbrote schmieren, Dose suchen...weg....7.34 das Kind rausgeschmissen, dafür Handwerker vor der Tür, die den Weg pflastern wollen (können die nicht mal am Tag vorher anrufen?) ...... Bagger im Anmarsch, Loch im Rasen....7.40 Kaffee kalt, schon wieder Telephon ....Dusche ok, aber kein Duschgel mehr (den Liebsten mit unflätigsten Begriffen in Abwesenheit lautstark bemosert)....schlecht gelaunt in die Praxis, da wie ein Schneider gefroren, bis der Installatöööör kam....8.50 ..immer fein im Treppenhaus rauf und runter...."Nu drehn se ma auf, junge Frau"...."kommt was" (jedenfalls keine Wärme vonner Heizung).....wurstel, wurstel (Handwerker sind immer laut, damit man ihnen glaubt, dass sie schwer arbeiten)....."Nu drehn se widder..."......mach ich alles, wenns dann warm wird...9.30 Wärme......danach erstmal die Praxis gesaugt....11.30 Baustelle vor der Tür und Ebbe im Kühlschrank.....und dann noch ne maulende Katze.....*peng
Ich mach heute nix mehr - außer einkaufen.
mies geschlafen, zu spät aufgestanden, schlecht gelauntes Kind angetrieben (hatte auch schlecht geschlafen) ......keine Milch mehr, dafür aber um 7.15 den Vermieter vor der Tür wegen der kaputten Heizung (die ist aber nicht hier kaputt, sondern in der Praxis).......maulendes Kind, klingelndes Telefon (wer telephoniert um die Uhrzeit?), Butterbrote schmieren, Dose suchen...weg....7.34 das Kind rausgeschmissen, dafür Handwerker vor der Tür, die den Weg pflastern wollen (können die nicht mal am Tag vorher anrufen?) ...... Bagger im Anmarsch, Loch im Rasen....7.40 Kaffee kalt, schon wieder Telephon ....Dusche ok, aber kein Duschgel mehr (den Liebsten mit unflätigsten Begriffen in Abwesenheit lautstark bemosert)....schlecht gelaunt in die Praxis, da wie ein Schneider gefroren, bis der Installatöööör kam....8.50 ..immer fein im Treppenhaus rauf und runter...."Nu drehn se ma auf, junge Frau"...."kommt was" (jedenfalls keine Wärme vonner Heizung).....wurstel, wurstel (Handwerker sind immer laut, damit man ihnen glaubt, dass sie schwer arbeiten)....."Nu drehn se widder..."......mach ich alles, wenns dann warm wird...9.30 Wärme......danach erstmal die Praxis gesaugt....11.30 Baustelle vor der Tür und Ebbe im Kühlschrank.....und dann noch ne maulende Katze.....*peng
Ich mach heute nix mehr - außer einkaufen.
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der tägliche wahnwitz
Die Stellung der BEG, die Konsensvereinbarung und die Folgen
Mich regt ja immer noch dieser berüchtigte Satz des BEG-Vertreters auf: Entweder Kaufland oder nix. Also habe ich mich nocheinmal durch die Seite der BEG gefräst. Merkwürdig, dass all das, was hier zu lesen steht, nie den Weg in die Öffentlichkeit gefunden hat.
Aha, eben doch rein wirtschaftliches Interesse....hier stehts schwarz auf weiß.
Die Leistungen des Landes sind:
"Der Landtag Nordrhein-Westfalen hat im Zuge der Beratungen zum Haushalt 2001 20,45 Mio. EUR aus dem Gemeindefinanzierungsgesetz (GFG) zur Einrichtung des "BahnflächenPool NRW" bereitgestellt. Grundlage dieser Entscheidung war das Konzept der Errichtung der BEG als gemeinsame Gesellschaft von Land und DB AG.
Diese Landesmittel werden von der BEG für die Finanzierung von Planungsverfahren, Gutachten, Wirtschaftlichkeitsermittlungen oder Ähnliches eingesetzt - also für alle Aufgaben, die für die Vorbereitung der Flächenentwicklung erforderlich sind.
Sie dürfen nach der Rahmenvereinbarung ausdrücklich nicht dazu verwandt werden, die Kosten der Aufbereitung und Erschließung von Flächen und der Errichtung bzw. des Umbaus von Gebäuden zu finanzieren. Hierfür können die Kommunen und - in besonderen Einzelfällen Dritte - beim Land Förderhilfen nach der jeweils gültigen Fassung der Förderrichtlinien beantragen. "
OK, also das Land finanziert die Erschließung des Frundstücks nicht. Soweit bin ich nun...wer denn dann? Vielleicht antwortet mir Frau Bartmann-Salmen ja noch...
Und das ist hier ist berühmte Vereinbarung, die auch die Stadt Lippstadt unterzeichnet hat:
Konsensvereinbarung
Die BEG schließt mit den Kommunen eine Konsensvereinbarung. Die Unterzeichnung der Konsensvereinbarung ist Voraussetzung für die Inanspruchnahme der Serviceleistungen der BEG. Die BEG kann Gutachten oder weitere Vorleistungen zur Klärung der Flächenverfügbarkeit nur finanzieren, wenn die Kommune mit der Konsensvereinbarung ihren Kooperationswillen dokumentiert. (ok, Gutachten etc werden wohl offenbar von der BEG bezahlt. Aber was hat die BEG davon?)
Diese Konsensvereinbarung ist von der Landesregierung, der DB AG ebenso wie von den gemeindlichen Spitzenverbänden Nordrhein-Westfalen gebilligt worden.
Geregelt werden darin die Leistungen und Pflichten jedes Vertragspartners:
Ein zentraler Anspruch ist, auf möglichst vielen, nicht mehr betriebsnotwendigen Bahnliegenschaften wertsteigernde Nutzungen auszuweisen, sofern dies städtebaulich und verkehrspolitisch sachgerecht ist. Die Kommunen müssen deshalb entsprechende Entwicklungsschwerpunkte definieren und möglichst hochwertige Nutzungsperspektiven entwickeln. Die Kommunen sichern zu, bei ihren Verhandlungspositionen zu berücksichtigen, dass es ein wesentliches Ziel der BEG ist, die Bahnliegenschaften wirtschaftlich erfolgreich zu vermarkten.
Wichtig ist auch, dass der Bahnflächenentwicklung Vorrang vor der Entwicklung von Flächen im Freiraum gegeben wird. Die Kommunen erklären sich bereit, im Rahmen ihrer Baulandpolitik zu gewährleisten, dass die Ausweisung von weiteren Baugebieten im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung nicht zu einem die Nachfrage deutlich übersteigenden Baulandangebot führt. Auch der Zeitpunkt der Erschließung von Bauland durch die Kommune wird festgelegt und erfolgt unter Berücksichtigung einer erfolgreichen Vermarktung der nicht mehr betriebsnotwendigen Bahnliegenschaften.
(aha, erst das Recht des KÖnigs, dann kommt der Bauer....)
Selbstverständlich werden die individuellen Rahmenbedingungen gemeinsam mit der Kommune abgestimmt – unter Berücksichtigung der ebenfalls gemeinsam festgelegten Nutzungsziele und bezogen auf einen gemeinsam prognostizierten Zeitpunkt der Vermarktung der Bahnliegenschaften.
(Im Endeffekt hat die BEG das Sagen....toll.Insofern hat der BEG-mensch recht: Die BEG kann festlegen, was gebaut wird....)"
Aha, eben doch rein wirtschaftliches Interesse....hier stehts schwarz auf weiß.
Die Leistungen des Landes sind:
"Der Landtag Nordrhein-Westfalen hat im Zuge der Beratungen zum Haushalt 2001 20,45 Mio. EUR aus dem Gemeindefinanzierungsgesetz (GFG) zur Einrichtung des "BahnflächenPool NRW" bereitgestellt. Grundlage dieser Entscheidung war das Konzept der Errichtung der BEG als gemeinsame Gesellschaft von Land und DB AG.
Diese Landesmittel werden von der BEG für die Finanzierung von Planungsverfahren, Gutachten, Wirtschaftlichkeitsermittlungen oder Ähnliches eingesetzt - also für alle Aufgaben, die für die Vorbereitung der Flächenentwicklung erforderlich sind.
Sie dürfen nach der Rahmenvereinbarung ausdrücklich nicht dazu verwandt werden, die Kosten der Aufbereitung und Erschließung von Flächen und der Errichtung bzw. des Umbaus von Gebäuden zu finanzieren. Hierfür können die Kommunen und - in besonderen Einzelfällen Dritte - beim Land Förderhilfen nach der jeweils gültigen Fassung der Förderrichtlinien beantragen. "
OK, also das Land finanziert die Erschließung des Frundstücks nicht. Soweit bin ich nun...wer denn dann? Vielleicht antwortet mir Frau Bartmann-Salmen ja noch...
Und das ist hier ist berühmte Vereinbarung, die auch die Stadt Lippstadt unterzeichnet hat:
Konsensvereinbarung
Die BEG schließt mit den Kommunen eine Konsensvereinbarung. Die Unterzeichnung der Konsensvereinbarung ist Voraussetzung für die Inanspruchnahme der Serviceleistungen der BEG. Die BEG kann Gutachten oder weitere Vorleistungen zur Klärung der Flächenverfügbarkeit nur finanzieren, wenn die Kommune mit der Konsensvereinbarung ihren Kooperationswillen dokumentiert. (ok, Gutachten etc werden wohl offenbar von der BEG bezahlt. Aber was hat die BEG davon?)
Diese Konsensvereinbarung ist von der Landesregierung, der DB AG ebenso wie von den gemeindlichen Spitzenverbänden Nordrhein-Westfalen gebilligt worden.
Geregelt werden darin die Leistungen und Pflichten jedes Vertragspartners:
Ein zentraler Anspruch ist, auf möglichst vielen, nicht mehr betriebsnotwendigen Bahnliegenschaften wertsteigernde Nutzungen auszuweisen, sofern dies städtebaulich und verkehrspolitisch sachgerecht ist. Die Kommunen müssen deshalb entsprechende Entwicklungsschwerpunkte definieren und möglichst hochwertige Nutzungsperspektiven entwickeln. Die Kommunen sichern zu, bei ihren Verhandlungspositionen zu berücksichtigen, dass es ein wesentliches Ziel der BEG ist, die Bahnliegenschaften wirtschaftlich erfolgreich zu vermarkten.
Wichtig ist auch, dass der Bahnflächenentwicklung Vorrang vor der Entwicklung von Flächen im Freiraum gegeben wird. Die Kommunen erklären sich bereit, im Rahmen ihrer Baulandpolitik zu gewährleisten, dass die Ausweisung von weiteren Baugebieten im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung nicht zu einem die Nachfrage deutlich übersteigenden Baulandangebot führt. Auch der Zeitpunkt der Erschließung von Bauland durch die Kommune wird festgelegt und erfolgt unter Berücksichtigung einer erfolgreichen Vermarktung der nicht mehr betriebsnotwendigen Bahnliegenschaften.
(aha, erst das Recht des KÖnigs, dann kommt der Bauer....)
Selbstverständlich werden die individuellen Rahmenbedingungen gemeinsam mit der Kommune abgestimmt – unter Berücksichtigung der ebenfalls gemeinsam festgelegten Nutzungsziele und bezogen auf einen gemeinsam prognostizierten Zeitpunkt der Vermarktung der Bahnliegenschaften.
(Im Endeffekt hat die BEG das Sagen....toll.Insofern hat der BEG-mensch recht: Die BEG kann festlegen, was gebaut wird....)"
Dienstag, November 04, 2008
Was Positives: Ja zur Gesamtschule
Der gute Andreas hat ja mehr postive Blogeinträge eingefordert, soll er bekommen:
Äußerst erfreut war ich heute früh darüber, dass die Elternbefragung der Stadt Lippstadt offenbar ein sehr positives und engagiertes Interesse gefunden hat. Wie unsere geschätzte Heimatzeitung heute vermeldet, haben sich 1600 Eltern an der Umfrage beteiligt. Super!!!
Für 473 Eltern stellt die Gesamtschule offenbar eine gute Alternative zum herrschenden Schulsystem dar. Auch super! Denn eine Gesamtschule sollte nicht als Bedrohung für die bestehende Schullandschaft gesehen werden, sondern als eine Erweiterung des Angebotes.
Für viele Eltern geht es anscheinend um andere Konzepte als die, die sie in den klassischen Schulformen verwirklicht sehen - vom Krampf des neuen Turbo-Abis und dem damit verbundenen Stress schon für Sextaner (ich spreche da aus Erfahrung) mal ganz abgesehen. (By the way: Mein Sohnemann hat in der Sexta mehr in der Schule und zuhause beim Lernen (rein an Stunden) abzuleisten als viele Berufstätige. 31 Schulstunden + Hausaufgaben und Üben. Da ist man schnell bei einer 40 h Woche.)
Außerdem: Ich bin der festen Überzeugung, dass Lippstadt von einer Gesamtschule nur profitieren kann - man betrachte nur die Anmeldezahlen an der Gesamtschule in Soest.
Äußerst erfreut war ich heute früh darüber, dass die Elternbefragung der Stadt Lippstadt offenbar ein sehr positives und engagiertes Interesse gefunden hat. Wie unsere geschätzte Heimatzeitung heute vermeldet, haben sich 1600 Eltern an der Umfrage beteiligt. Super!!!
Für 473 Eltern stellt die Gesamtschule offenbar eine gute Alternative zum herrschenden Schulsystem dar. Auch super! Denn eine Gesamtschule sollte nicht als Bedrohung für die bestehende Schullandschaft gesehen werden, sondern als eine Erweiterung des Angebotes.
Für viele Eltern geht es anscheinend um andere Konzepte als die, die sie in den klassischen Schulformen verwirklicht sehen - vom Krampf des neuen Turbo-Abis und dem damit verbundenen Stress schon für Sextaner (ich spreche da aus Erfahrung) mal ganz abgesehen. (By the way: Mein Sohnemann hat in der Sexta mehr in der Schule und zuhause beim Lernen (rein an Stunden) abzuleisten als viele Berufstätige. 31 Schulstunden + Hausaufgaben und Üben. Da ist man schnell bei einer 40 h Woche.)
Außerdem: Ich bin der festen Überzeugung, dass Lippstadt von einer Gesamtschule nur profitieren kann - man betrachte nur die Anmeldezahlen an der Gesamtschule in Soest.
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leben in lippstadt,
rabenmutter
Liebe Frau Bartmann-Salmen
Auch hier ist das Folgende ein Kommentar von Frau Bartmann-Salmen, den ich auch wieder gerne aufnehme um einige Dinge klarzustellen:
"Anonym hat gesagt...
Sehr geehrte Dame (?)
sehr geehrter Herr (?)
Noch eine Frage : Warum haben die Stellungnahme von Herrn Frank Boneberger mit dem Titel " 7 Gründe..."aus dem Internet entfernt? Ich gehe davon aus , dass Sie diesen nach Korrektur der Rechtschreibung erneut einstellen werden... Zu Ihrem Antwortschreiben ganz kurz eine zusätzliche Frage : Wer finanziert Sie eigentlich , erhält man zuvor steuerrechtliche Beratung ,wenn man spenden möchte ? H.Bartmann-Salmen"
Liebe Frau Bartmann-Salmen,
mit Ihren Fragen sind Sie bei mir leider an der falschen Adresse. Sie sollten sich damit direkt an die Initiative "Lebendiges Lippstadt" wenden. Wenn Sie davon ausgehen, dass irgendwelche Texte nach Korrektur wieder veröffentlicht werden, kann ich Ihnen da leider auch keine Auskunft geben, da ich 1. (wie schon erwähnt) nicht direkt zur Initiative gehöre und 2. auch nicht für den Verfasser des Textes sprechen kann.
Ich persönlich halte von dem genannten Text nicht das Mindeste und kann die Aufregung und Wut betroffener Personen durchaus nachvollziehen. Stil und Inhalt dieses Textes sind indiskutabel. Aber das ist nur meine rein persönliche Meinung. Jedoch ändert dieser Text nichts an der begründeten Kritik am geplanten Kaufland-Center.
(Um das nochmal völlig klar zu formulieren: Der betreffende Text ist keine Satire und auch kein Arbeitsblatt, das ist eine Schmähschrift. Und wenn ich persönlich auf eine solche Art und Weise beleidigt würde, wäre ich stinkesauer. Sowas geht einfach gar nicht.)
Leider habe ich noch nicht erfahren, wer denn nun die Podiumsdiskussionen, die hoffentlich hochkarätigen Referenten, den Medien-Hype usw. bezahlt hat. Soweit ich weiß, finanziert sich die Bürgerinitiative aus Spenden. Mit Sicherheit kann Ihr Steuerberater Sie über Absetzbarkeit etc. da hinreichend informieren.
Haben Sie auch mit Spenden den Rummel um das Altstadt-Center finanziert? Wer hat eigentlich die ganzen Gutachten bezahlt und das Präsentationsmaterial? Wie sieht es denn mit den Kosten zur geplanten Erschließung des Grundstücks inkl. Altlasten aus? Bezahlt das der Bürger? Meiner geschätzten Heimatzeitung habe ich heute entnommen, dass die Anlieger zum Neubau der Bahnhofstraße zur Kasse gebeten werden. Stimmt das?
"Anonym hat gesagt...
Sehr geehrte Dame (?)
sehr geehrter Herr (?)
Noch eine Frage : Warum haben die Stellungnahme von Herrn Frank Boneberger mit dem Titel " 7 Gründe..."aus dem Internet entfernt? Ich gehe davon aus , dass Sie diesen nach Korrektur der Rechtschreibung erneut einstellen werden... Zu Ihrem Antwortschreiben ganz kurz eine zusätzliche Frage : Wer finanziert Sie eigentlich , erhält man zuvor steuerrechtliche Beratung ,wenn man spenden möchte ? H.Bartmann-Salmen"
Liebe Frau Bartmann-Salmen,
mit Ihren Fragen sind Sie bei mir leider an der falschen Adresse. Sie sollten sich damit direkt an die Initiative "Lebendiges Lippstadt" wenden. Wenn Sie davon ausgehen, dass irgendwelche Texte nach Korrektur wieder veröffentlicht werden, kann ich Ihnen da leider auch keine Auskunft geben, da ich 1. (wie schon erwähnt) nicht direkt zur Initiative gehöre und 2. auch nicht für den Verfasser des Textes sprechen kann.
Ich persönlich halte von dem genannten Text nicht das Mindeste und kann die Aufregung und Wut betroffener Personen durchaus nachvollziehen. Stil und Inhalt dieses Textes sind indiskutabel. Aber das ist nur meine rein persönliche Meinung. Jedoch ändert dieser Text nichts an der begründeten Kritik am geplanten Kaufland-Center.
(Um das nochmal völlig klar zu formulieren: Der betreffende Text ist keine Satire und auch kein Arbeitsblatt, das ist eine Schmähschrift. Und wenn ich persönlich auf eine solche Art und Weise beleidigt würde, wäre ich stinkesauer. Sowas geht einfach gar nicht.)
Leider habe ich noch nicht erfahren, wer denn nun die Podiumsdiskussionen, die hoffentlich hochkarätigen Referenten, den Medien-Hype usw. bezahlt hat. Soweit ich weiß, finanziert sich die Bürgerinitiative aus Spenden. Mit Sicherheit kann Ihr Steuerberater Sie über Absetzbarkeit etc. da hinreichend informieren.
Haben Sie auch mit Spenden den Rummel um das Altstadt-Center finanziert? Wer hat eigentlich die ganzen Gutachten bezahlt und das Präsentationsmaterial? Wie sieht es denn mit den Kosten zur geplanten Erschließung des Grundstücks inkl. Altlasten aus? Bezahlt das der Bürger? Meiner geschätzten Heimatzeitung habe ich heute entnommen, dass die Anlieger zum Neubau der Bahnhofstraße zur Kasse gebeten werden. Stimmt das?
Montag, November 03, 2008
Kommentar von Frau Bartmann-Salmen
Nur zur Erläuterung: Beim Folgenden handelt es sich um einen Kommentar, den Frau Bartmann-Salmen in diesen Blog stellte und auf den ich doch gerne antworte:
"Anonym hat gesagt...
Nun mal Klartext ,liebe Herren ! Warum nennt Ihr keine Namen ? Herr Mikoleit rief bei mir sehr nett und freundlich an ,um mich zu fragen ,ob die CDU die Anzeigenkampagne bezahle? Schade ,dass er es offensichtlich mit den Ohren hat (oder Sie) denn sonst hätte er verstanden ,dass ich ihm sagte ,daß wir uns als Fraktion finanziell an den besagten Anzeigen gar nicht beteiligen dürfen ! Verdrehen Sie nun oder Verstehen Sie nur schlecht?Herzliche Grüsse an Herrn Mikoleit ! H.Bartmann-Salmen"
Guten Morgen Frau Bartmann-Salmen,
Zeit für eine freundliche Begrüßung sollte ja wohl sein. Auch wenn ich kein "Herr" bin, nehme ich mal an, dass Sie mich meinen, wenn Sie schon einen Kommentar in meinem Blog hinterlassen. Und danke, meinen Ohren geht es sehr gut. Ich verstehe nicht ganz Ihre Aufregung, denn nichts anders als das von Ihnen hier angemahnte steht in diesem Blog:
"ANRUF 2: Der Mann rief bei Frau Bartmann-Salmen, CDU, an. Diese teilte ihm mit, sie sei ja als Befürworterin des Einkaufscenters bekannt, aber nicht verantwortlich für die Kampagne, dafür habe die CDU kein Geld und dürfe sich im Übrigen auch gar nicht in die politische Diskussion im Vorfeld des Bürgerentscheides einmischen. (Aha???)"
Also hat Herr Mikeleit Sie doch sehr wohl verstanden. Die CDU darf/kann/will (wie auch immer) sich nicht (finanziell) einmischen. Wobei das ja nun eine Sache der Perspektive ist. Alleine das Statement Ihrer Fraktion auf dem Flyer ist ja eine Position, die finanziert wurde. (Der Drucker will ja auch leben) Ebenso wie es gradezu irrwitzig ist, welche Geldsummen die Stadt Lippstadt in die Werbung für das Projekt steckt. Wenn ich mich recht erinnere sind auch Mitglieder Ihrer Fraktion vor Ort, wenn es um die "Ortsbesichtigungen" geht. Sie gestatten schon, dass ich es als Bürgerin ein wenig eigen finde, dass hier u.a. auch Steuergelder ausgegeben werden. Oder finanzieren die Fraktionen diese Auftritte selbst? Wer bezahlte eigentlich die Referenten, die Ihre Podiumsveranstaltungen schmückten? Machte der Herr von der BEG das für Gotteslohn?
Und im Übrigen möchte ich Sie doch recht gerne an Ihre Wort von den Krawallmachern und Steinewerfern erinnern, die Sie im Sommer so vollmundig zu Gehör brachten. Wie war das mit dem Verdrehen und Nicht-Verstehen (wollen)?
"Anonym hat gesagt...
Nun mal Klartext ,liebe Herren ! Warum nennt Ihr keine Namen ? Herr Mikoleit rief bei mir sehr nett und freundlich an ,um mich zu fragen ,ob die CDU die Anzeigenkampagne bezahle? Schade ,dass er es offensichtlich mit den Ohren hat (oder Sie) denn sonst hätte er verstanden ,dass ich ihm sagte ,daß wir uns als Fraktion finanziell an den besagten Anzeigen gar nicht beteiligen dürfen ! Verdrehen Sie nun oder Verstehen Sie nur schlecht?Herzliche Grüsse an Herrn Mikoleit ! H.Bartmann-Salmen"
Guten Morgen Frau Bartmann-Salmen,
Zeit für eine freundliche Begrüßung sollte ja wohl sein. Auch wenn ich kein "Herr" bin, nehme ich mal an, dass Sie mich meinen, wenn Sie schon einen Kommentar in meinem Blog hinterlassen. Und danke, meinen Ohren geht es sehr gut. Ich verstehe nicht ganz Ihre Aufregung, denn nichts anders als das von Ihnen hier angemahnte steht in diesem Blog:
"ANRUF 2: Der Mann rief bei Frau Bartmann-Salmen, CDU, an. Diese teilte ihm mit, sie sei ja als Befürworterin des Einkaufscenters bekannt, aber nicht verantwortlich für die Kampagne, dafür habe die CDU kein Geld und dürfe sich im Übrigen auch gar nicht in die politische Diskussion im Vorfeld des Bürgerentscheides einmischen. (Aha???)"
Also hat Herr Mikeleit Sie doch sehr wohl verstanden. Die CDU darf/kann/will (wie auch immer) sich nicht (finanziell) einmischen. Wobei das ja nun eine Sache der Perspektive ist. Alleine das Statement Ihrer Fraktion auf dem Flyer ist ja eine Position, die finanziert wurde. (Der Drucker will ja auch leben) Ebenso wie es gradezu irrwitzig ist, welche Geldsummen die Stadt Lippstadt in die Werbung für das Projekt steckt. Wenn ich mich recht erinnere sind auch Mitglieder Ihrer Fraktion vor Ort, wenn es um die "Ortsbesichtigungen" geht. Sie gestatten schon, dass ich es als Bürgerin ein wenig eigen finde, dass hier u.a. auch Steuergelder ausgegeben werden. Oder finanzieren die Fraktionen diese Auftritte selbst? Wer bezahlte eigentlich die Referenten, die Ihre Podiumsveranstaltungen schmückten? Machte der Herr von der BEG das für Gotteslohn?
Und im Übrigen möchte ich Sie doch recht gerne an Ihre Wort von den Krawallmachern und Steinewerfern erinnern, die Sie im Sommer so vollmundig zu Gehör brachten. Wie war das mit dem Verdrehen und Nicht-Verstehen (wollen)?
Freitag, Oktober 31, 2008
vorstellung des konzeptes zum kulturdreieck
Bei Interesse an der Sache konnte sich der mündige Bürger gestern abend über die Alternativplanung der Bürgerinitiative zum Thema Güterbahnhof/Südliche Altstadt informieren. Interesse hatten viele - das ist gut so. Den gebetsmühligenartig geäußerten Vorwurf der Unfinanzierbarkeit ihrer Ideen hat die Bürger-Ini gestern eindrucksvoll vom Tisch gewischt, leider war je keiner der Beton-Liebhaber am Start. Demokratie in Lippstadt heißt eben nicht, dass man sich auch mal die Meinung Andersdenkender anhört - wo kämen wir da auch hin. Villeicht in die Bürgernähe?
Demokratie war übrigens ein wichtiges Stichwort am gestrigen Abend: Wie recht hatte doch der Bürger, der sich von den Satdtvertretern und der BEG regelrecht ver...... fühlt. Kann ich nachvollziehen. Ist irgenwie auch so.
Nein, eigentlich ist es noch schlimmer. Wie erinnern uns an den Satz des BEG-Vertreters, es werden nur Kaufland gebaut und sonst nix. Das ist einfach und schlicht Erpressung mit einer Drohung garniert. Im Klartext heißt das: So, du dusseliger Bürger, halt den Mund und muck nicht auf oder denke gar selbst. Wir wollen das...und basta. Und wenn du dich trotzig wie ein kleines Kind aufführst, dann drohe ich dir eben mit Spielzeugverbot oder halt mit der üblen Vision einer Brache. früher hat man Kinder mit Geschichten vom bösen schwarzen Mann gefügig machen wollen - ähm.
Nun stellt sich die Frage: Akzpetieren die Lippstädter diese bahngewollte und politisch unterstützte Rolle oder machen sie das einzig Richtige? Die Zeche zahlen müssen sie so oder so....ob Kaufland oder nicht. Aber wenn ich schon die Zeche zahlen muss, dann will ich dafür auch einen schönen Abend mit gutem Essen haben - oder eben ein Kulturdreieck und keinen Billig-Supermarkt im Betonklotz.
Demokratie war übrigens ein wichtiges Stichwort am gestrigen Abend: Wie recht hatte doch der Bürger, der sich von den Satdtvertretern und der BEG regelrecht ver...... fühlt. Kann ich nachvollziehen. Ist irgenwie auch so.
Nein, eigentlich ist es noch schlimmer. Wie erinnern uns an den Satz des BEG-Vertreters, es werden nur Kaufland gebaut und sonst nix. Das ist einfach und schlicht Erpressung mit einer Drohung garniert. Im Klartext heißt das: So, du dusseliger Bürger, halt den Mund und muck nicht auf oder denke gar selbst. Wir wollen das...und basta. Und wenn du dich trotzig wie ein kleines Kind aufführst, dann drohe ich dir eben mit Spielzeugverbot oder halt mit der üblen Vision einer Brache. früher hat man Kinder mit Geschichten vom bösen schwarzen Mann gefügig machen wollen - ähm.
Nun stellt sich die Frage: Akzpetieren die Lippstädter diese bahngewollte und politisch unterstützte Rolle oder machen sie das einzig Richtige? Die Zeche zahlen müssen sie so oder so....ob Kaufland oder nicht. Aber wenn ich schon die Zeche zahlen muss, dann will ich dafür auch einen schönen Abend mit gutem Essen haben - oder eben ein Kulturdreieck und keinen Billig-Supermarkt im Betonklotz.
Donnerstag, Oktober 30, 2008
presse und meinungsbildung

mediendemokratie, freie presse, meinungsbildung, werbekunden, auflagen...wer da ins schwimmen kommt, dem kann geholfen werden.
guckst du hier....
Mittwoch, Oktober 29, 2008
freie presse
ok, das mit der altersmilde hat exakt zwei minuten funktioniert - sorry, andreas, ich werde mal dran arbeiten, aber nicht jetzt.
seit einiger zeit rege ich mich ja über die sogenannte berichterstattung über das projekt südliche altstadt auf: sorry, aber es ist megatendenziös, wenig sachlich, dafür höchst parteiisch. am meisten nerven auch mich diese blassblauen anzeigen, die uns tagtäglich ein gesicht-des-neins präsentieren. schon klar, dass hier system herrscht. ich hätte ja eher die cdu dahinter vermutet, aber offenbar lag ich da falsch. win in hartmuts blog zu lesen ist, handelt sich um eine offensive der firma lott, lott, das ist herr ziems, die neue neoliberale graue eminenz von lippstadt (dann doch lieber herr marx aus geseke, s.u. - der hätte seine helle freude an diesem lippstädter klüngel). hier nun der text aus hartmuts blog, denn, sorry, da kocht mir die galle hoch:
"Wer steckt eigentlich hinter der blassblauen Nein-Kampagne im Patriot?
Seit mehreren Tagen höre ich schon die Frage ” Was sind das eigentlich für Leute, die im Patriot per blassblauer Anzeige für das “nein” zum Bürgerentscheid werben?”. In der Tat ist es auffällig, dass einige gar nicht im Lippstädter Telefonbuch zu finden sind, andere keinesfalls der Schar der angeblich so begeisterten Einzelhändler zuzurechnen sind. Und so hat “Lebendiges Lippstadt” einmal recherchiert: ANRUF 1: Am 28.10.08 vormittags rief eine mir persönlich bekannte männlichePerson unter voller Nennung ihres Namens beim PATRIOT, Anzeigenabteilung, an und teilte mit, dass er sich sehr über die nein-Kampagne ärgere. Er wolle selbst auch eine Anzeige an dieser Stelle schalten. Darauf hin wurde ihm mitgeteilt, der Anzeigenpreis sei 860,00 € pro Ausgabe , der Platz sei aber bis zum 8.11.08 gebucht (einen Tag vor dem Bürgerentscheid). Der Mann fragte nach, an wen er sich wenden solle, um vielleicht einen Veröffentlichungstermin “abgetreten” zu bekommen, die CDU oder die Firma Lott? Man teilte ihm mit, dass dürfe man ihm nicht sagen, aber er solle doch einmal bei den Genannten nachfragen. ANRUF 2: Der Mann rief bei Frau Bartmann-Salmen, CDU, an. Diese teilte ihm mit, sie sei ja als Befürworterin des Einkaufscenters bekannt, aber nicht verantwortlich für die Kampagne, dafür habe die CDU kein Geld und dürfe sich im Übrigen auch gar nicht in die politische Diskussion im Vorfeld des Bürgerentscheides einmischen. (Aha???)ANRUF 3: Unser Mann ruft beim Modehaus Lott an und bittet, mit einem Verantwortlichen für die Nein-Anzeigenkampagne im PATRIOT verbunden zu werden. Daraufhin teilt man ihm mit, die zuständige Dame sei erst nachmittags im Hause, aber vielleicht könne Herr Ziems (Geschäftsführer von Lott und Vorsitzender der Werbegemeinchaft, Anm. d Verf.) ja weiterhelfen. Prompt wurde mit Herrn Ziems verbunden. Unser Mann äußerte erneut seinen Ärger über die Kampagne und wollte wissen, wer eigentlich diese Leute seien, die dort ihre Meinung äußerten. Herr Ziems äußerte sich dann voller Stolz über diese Kampagne der “Kreativabteilung” von Lott. Die konkrete Nachfrage, wer denn zum Beispiel die Dame aus der Anzeige vom 28.10.08 sei (Iris Gladen, Kauffrau) ergab eine überraschend einfache Erkenntnis: es ist die Nachbarin von Herrn Ziems, die unter ihrem Mädchennamen nicht im Telefonbuch zu finden ist. Frage des Rechercheurs: “Ich möchte gerne selber eine Anzeige dort schalten, können Sie mir nicht einen Termin abtreten?” Und dann ein Angebot vom Lott-Geschäftsführer, das man doch wirklich nicht ausschlagen kann: “Wenn Sie mir ein Bild von sich schicken und mir versprechen, beim Bürgerentscheid mit nein zu stimmen, dann formuliere und finanziere ich Ihnen Ihre Anzeige”. Jetzt wissen wir Bescheid ! (Haben wir es nicht schon geahnt?)Eine Frage bleibt noch offen? Zahlt denn Lott wirklich den Normalpreis für die Anzeige von 860,00 € ? Wohl nicht, denn schließlich ist Herr Barnstorf-Laumanns erst kürzlich Mitglied in der Werbegemeinschaft (Vorsitzender Herr Ziems) geworden. Da gibt es doch bestimmt einen Freundschaftspreis, oder, Herr Barnstorf-Laumanns?"
seit einiger zeit rege ich mich ja über die sogenannte berichterstattung über das projekt südliche altstadt auf: sorry, aber es ist megatendenziös, wenig sachlich, dafür höchst parteiisch. am meisten nerven auch mich diese blassblauen anzeigen, die uns tagtäglich ein gesicht-des-neins präsentieren. schon klar, dass hier system herrscht. ich hätte ja eher die cdu dahinter vermutet, aber offenbar lag ich da falsch. win in hartmuts blog zu lesen ist, handelt sich um eine offensive der firma lott, lott, das ist herr ziems, die neue neoliberale graue eminenz von lippstadt (dann doch lieber herr marx aus geseke, s.u. - der hätte seine helle freude an diesem lippstädter klüngel). hier nun der text aus hartmuts blog, denn, sorry, da kocht mir die galle hoch:
"Wer steckt eigentlich hinter der blassblauen Nein-Kampagne im Patriot?
Seit mehreren Tagen höre ich schon die Frage ” Was sind das eigentlich für Leute, die im Patriot per blassblauer Anzeige für das “nein” zum Bürgerentscheid werben?”. In der Tat ist es auffällig, dass einige gar nicht im Lippstädter Telefonbuch zu finden sind, andere keinesfalls der Schar der angeblich so begeisterten Einzelhändler zuzurechnen sind. Und so hat “Lebendiges Lippstadt” einmal recherchiert: ANRUF 1: Am 28.10.08 vormittags rief eine mir persönlich bekannte männlichePerson unter voller Nennung ihres Namens beim PATRIOT, Anzeigenabteilung, an und teilte mit, dass er sich sehr über die nein-Kampagne ärgere. Er wolle selbst auch eine Anzeige an dieser Stelle schalten. Darauf hin wurde ihm mitgeteilt, der Anzeigenpreis sei 860,00 € pro Ausgabe , der Platz sei aber bis zum 8.11.08 gebucht (einen Tag vor dem Bürgerentscheid). Der Mann fragte nach, an wen er sich wenden solle, um vielleicht einen Veröffentlichungstermin “abgetreten” zu bekommen, die CDU oder die Firma Lott? Man teilte ihm mit, dass dürfe man ihm nicht sagen, aber er solle doch einmal bei den Genannten nachfragen. ANRUF 2: Der Mann rief bei Frau Bartmann-Salmen, CDU, an. Diese teilte ihm mit, sie sei ja als Befürworterin des Einkaufscenters bekannt, aber nicht verantwortlich für die Kampagne, dafür habe die CDU kein Geld und dürfe sich im Übrigen auch gar nicht in die politische Diskussion im Vorfeld des Bürgerentscheides einmischen. (Aha???)ANRUF 3: Unser Mann ruft beim Modehaus Lott an und bittet, mit einem Verantwortlichen für die Nein-Anzeigenkampagne im PATRIOT verbunden zu werden. Daraufhin teilt man ihm mit, die zuständige Dame sei erst nachmittags im Hause, aber vielleicht könne Herr Ziems (Geschäftsführer von Lott und Vorsitzender der Werbegemeinchaft, Anm. d Verf.) ja weiterhelfen. Prompt wurde mit Herrn Ziems verbunden. Unser Mann äußerte erneut seinen Ärger über die Kampagne und wollte wissen, wer eigentlich diese Leute seien, die dort ihre Meinung äußerten. Herr Ziems äußerte sich dann voller Stolz über diese Kampagne der “Kreativabteilung” von Lott. Die konkrete Nachfrage, wer denn zum Beispiel die Dame aus der Anzeige vom 28.10.08 sei (Iris Gladen, Kauffrau) ergab eine überraschend einfache Erkenntnis: es ist die Nachbarin von Herrn Ziems, die unter ihrem Mädchennamen nicht im Telefonbuch zu finden ist. Frage des Rechercheurs: “Ich möchte gerne selber eine Anzeige dort schalten, können Sie mir nicht einen Termin abtreten?” Und dann ein Angebot vom Lott-Geschäftsführer, das man doch wirklich nicht ausschlagen kann: “Wenn Sie mir ein Bild von sich schicken und mir versprechen, beim Bürgerentscheid mit nein zu stimmen, dann formuliere und finanziere ich Ihnen Ihre Anzeige”. Jetzt wissen wir Bescheid ! (Haben wir es nicht schon geahnt?)Eine Frage bleibt noch offen? Zahlt denn Lott wirklich den Normalpreis für die Anzeige von 860,00 € ? Wohl nicht, denn schließlich ist Herr Barnstorf-Laumanns erst kürzlich Mitglied in der Werbegemeinschaft (Vorsitzender Herr Ziems) geworden. Da gibt es doch bestimmt einen Freundschaftspreis, oder, Herr Barnstorf-Laumanns?"
marx kommt aus geseke
nachdem der kollege vom lippstadt blog so fies über meine angebliche altersmilde gelästet hat, widme ich mich nun auch wöchentlich themen, die in diesem blog lobend abgehandelt werden sollen.
spiegelleser wissen mehr - alter spruch, stimmt aber. zum beispiel wissen sie mehr über den bischof marx aus geseke, der sich mit seinem namensvetter auseinandersetzt, der übrigens auch in bonn studiert hat. so klein ist die welt. (nebenher: herr marx, also der aus geseke, war vor ewigen zeiten mein erster interviewpartner. insofern betrachte ich seinen werdegang gerne) das die beiden marxe keine dicken freunde sind, ist schon klar, dennoch war ich heute morgen bei der lektüre des restspiegels hinreichend beeindruckt und auch ein wenig versöhnt. (vorsicht andreas, das ist wieder altersmilde) leider steht der artikel nicht online, sondern nur eine vorankündigung des buches. sehr geil ist schon die headline: "wilde spekulation ist sünde". äußerst lobenswert, dass ein katholik, den ich nebenbei auch für sehr intelligent halte, den mumm hat, mal zu sagen, was eigentlich alle denken. ersetzt man den begriff "sünde" durch "unmoralisch" oder "unethisch", hat man mit sicherheit einen breiten gesellschaftlichen konsens. da blicke ich dann doch sehr gerne auf die stiftskirche - immerhin auch heimatpfarrei des werten bischofs. guter marx - wir sind uns sehr nahe.
Montag, Oktober 27, 2008
arnsberger wald
lippstadts magneten
bei diesem blog stieß ich netterweise auf die pdf-version eines artikels, der letzthin im "kulturspiegel" erschienen ist. nun, in lippstadt geht es ja gar nicht um ein shoppingcenter, wie hier vorgestellt. einzige mieter werden ja kaufland und mediamarkt sein....die üblichen bäcker, metzger, schlüsseldienste, floristen zählen kaum. aber viele argumente, die von betreibern großer center benutzt werden, führen auch unsere kommunalpolitiker im munde. so auch die litaneimäßig wiederholte vernetzung mit dem umfeld - konkret mit der lange straße. dazu ein zitat aus dem text:
„Die oft geforderte
Vernetzung mit dem Umfeld widerspricht dem Prinzip
Mall“, sagt Dörhöfer. Und selbst Thomas Binder von Sonae
Sierra gesteht: „Es gleicht der Quadratur des Kreises, ein Shopping-
Center nach außen zu öffnen, etwa mit großen Fenstern
oder Schaufenstern.“
Sind die Kunden einmal drin, halten die Center sie mit allerlei
Klimbim bei Laune: mit den unvermeidlichen Springbrunnen
und Immergrün-Pflanzen, mit Zeichnungen von Wahrzeichen
wie am Limbecker Platz in Essen, mit buntgemusterten Epoxidharzböden
und goldenen Zickezacke-Skulpturen wie im Berliner
Alexa. Es sind Ornamente für die Massen."
upppppps....oha.....von öffnungen nach außen ist bei dem betonklotz nie die rede gewesen. auch nie die rede in den öffentlichen werbeveranstaltungen zum neuen center (die übrigens von den bürgern via steuern gezahlt werden, mal nebenbei) ist von möglichen grundlegenden fehlern in der planung:
"Die Verkaufsklötze, sagt Pump-
Uhlmann, sollten möglichst nicht über
das größte Parkhaus der Innenstadt verfügen,
sie sollten sich in die Blockstrukturen
einfügen und sich dem
öffentlichen Raum öffnen, sie sollten
möglichst zentral statt nur am Rand des
Zentrums liegen, sie sollten nicht mehr
als 15 Prozent der innerstädtischen Einkaufsfläche
umfassen und auch in
Großstädten nicht über mehr als 18 000
Quadratmeter verfügen, sie sollten den
vorhandenen Branchenmix ergänzen
statt duplizieren und außerdem multifunktional
sein, das heißt neben Läden
auch Wohnungen, Büros und Kultureinrichtungen
aufnehmen."
hmmm, das klingt bei dem menschen von der BEG immer ganz anders.
schauen wir mal genau hier: zentral liegt das neue monster sicher nicht. die verkaufsfläche ist ziemlich riesig, wenn ich das recht sehe, von 10.000 qm ist da in den planungen die rede. recht viel angesichts der qm-zahl des einzelhandels in lippstadt. eine ergänzung ist es kaum, gibt es doch genug möglichkeiten zum lebensmitteleinkauf. und multifunktional ist das ding mit sicherheit auch nicht.
mir gruselt es.
„Die oft geforderte
Vernetzung mit dem Umfeld widerspricht dem Prinzip
Mall“, sagt Dörhöfer. Und selbst Thomas Binder von Sonae
Sierra gesteht: „Es gleicht der Quadratur des Kreises, ein Shopping-
Center nach außen zu öffnen, etwa mit großen Fenstern
oder Schaufenstern.“
Sind die Kunden einmal drin, halten die Center sie mit allerlei
Klimbim bei Laune: mit den unvermeidlichen Springbrunnen
und Immergrün-Pflanzen, mit Zeichnungen von Wahrzeichen
wie am Limbecker Platz in Essen, mit buntgemusterten Epoxidharzböden
und goldenen Zickezacke-Skulpturen wie im Berliner
Alexa. Es sind Ornamente für die Massen."
upppppps....oha.....von öffnungen nach außen ist bei dem betonklotz nie die rede gewesen. auch nie die rede in den öffentlichen werbeveranstaltungen zum neuen center (die übrigens von den bürgern via steuern gezahlt werden, mal nebenbei) ist von möglichen grundlegenden fehlern in der planung:
"Die Verkaufsklötze, sagt Pump-
Uhlmann, sollten möglichst nicht über
das größte Parkhaus der Innenstadt verfügen,
sie sollten sich in die Blockstrukturen
einfügen und sich dem
öffentlichen Raum öffnen, sie sollten
möglichst zentral statt nur am Rand des
Zentrums liegen, sie sollten nicht mehr
als 15 Prozent der innerstädtischen Einkaufsfläche
umfassen und auch in
Großstädten nicht über mehr als 18 000
Quadratmeter verfügen, sie sollten den
vorhandenen Branchenmix ergänzen
statt duplizieren und außerdem multifunktional
sein, das heißt neben Läden
auch Wohnungen, Büros und Kultureinrichtungen
aufnehmen."
hmmm, das klingt bei dem menschen von der BEG immer ganz anders.
schauen wir mal genau hier: zentral liegt das neue monster sicher nicht. die verkaufsfläche ist ziemlich riesig, wenn ich das recht sehe, von 10.000 qm ist da in den planungen die rede. recht viel angesichts der qm-zahl des einzelhandels in lippstadt. eine ergänzung ist es kaum, gibt es doch genug möglichkeiten zum lebensmitteleinkauf. und multifunktional ist das ding mit sicherheit auch nicht.
mir gruselt es.
Samstag, Oktober 25, 2008
lippstadts neue südliche altstadt?
wenn die jungens von RKW fwertig sind, wird es ja keine altstadt in diesem bereich mehr geben. das schon mal vorneweg. ich finde solche euphemistischen formulierungen, wie sie auch die stadt lippstadt benutzt, einfach nur grob volksverdummend.
also: von der altstadt, wie sie gewachsen da steht, bleibt nix. gucken wir uns dach mal den plan des neuen "magneten" an:

der kleine graue legostein unten ist das cineplex. damit dürfte die bauliche und damit auch räumliche dimension des neuen "magneten" klar sein. sicher ist bis jetzt nur, dass das areal für kaufland und mediamarkt gebaut werden soll. von den kleinen geschäften, die die anbindung in die lange straße bilden sollen, ist ja gar nicht mehr so direkt die rede. wundert auch keinen aufmerksamen bürger. merkwürdig ist nur, dass auf der lippstädter homepage in diversen variation werbbung mit eben diesen kleinen läden gemacht wird. tja, das ist ja eigentlich nicht ganz koscher, um es mal freundlich auszudrücken, aber verständlich, denn von hochwertiger archtitektur kann man bei diesem betonklotz wohl kaum reden.

mir persönlich stellen sich die kulturliebenden nackenhaare hoch, wenn ich an die drohende optik des ganzen denke. ein kastenförmiger nutzbau aus lebensbejahendem beton, architektonisch irgendwo zwischen bunker und billig-postmoderne anzusiedeln. da werfe man doch freundlichst mal einen blick in meine heimatstadt bonn, die sich gerade mit dem umbau der stadtbücherei beschäftigt. es geht auch anders.
wenn ich ehrlich bin, verdient dieser magnet nicht im mindesten die bezeichnung archtitektur: es ist nur umbauter verkaufsraum - sozusagen die konsequente fortführung der siebziger jahre. von attraktivität, ansprechender moderne, städtebaulichem wert keine spur...
wer kann nur ernsthaft daran interessiert sein (außer dem investor, der hier den schnellen euro machen will), solche eine optische beleidigung zu bauen?
also: von der altstadt, wie sie gewachsen da steht, bleibt nix. gucken wir uns dach mal den plan des neuen "magneten" an:

der kleine graue legostein unten ist das cineplex. damit dürfte die bauliche und damit auch räumliche dimension des neuen "magneten" klar sein. sicher ist bis jetzt nur, dass das areal für kaufland und mediamarkt gebaut werden soll. von den kleinen geschäften, die die anbindung in die lange straße bilden sollen, ist ja gar nicht mehr so direkt die rede. wundert auch keinen aufmerksamen bürger. merkwürdig ist nur, dass auf der lippstädter homepage in diversen variation werbbung mit eben diesen kleinen läden gemacht wird. tja, das ist ja eigentlich nicht ganz koscher, um es mal freundlich auszudrücken, aber verständlich, denn von hochwertiger archtitektur kann man bei diesem betonklotz wohl kaum reden.

mir persönlich stellen sich die kulturliebenden nackenhaare hoch, wenn ich an die drohende optik des ganzen denke. ein kastenförmiger nutzbau aus lebensbejahendem beton, architektonisch irgendwo zwischen bunker und billig-postmoderne anzusiedeln. da werfe man doch freundlichst mal einen blick in meine heimatstadt bonn, die sich gerade mit dem umbau der stadtbücherei beschäftigt. es geht auch anders.
wenn ich ehrlich bin, verdient dieser magnet nicht im mindesten die bezeichnung archtitektur: es ist nur umbauter verkaufsraum - sozusagen die konsequente fortführung der siebziger jahre. von attraktivität, ansprechender moderne, städtebaulichem wert keine spur...
wer kann nur ernsthaft daran interessiert sein (außer dem investor, der hier den schnellen euro machen will), solche eine optische beleidigung zu bauen?
lippstadt, quo vadis?
nachdem ich mich langsam von meiner diplomarbeit erhole, habe ich auch wieder zeit und nerven, mich mit meiner direkten umwelt zu beschäftigen. nach dem orangen grauen, das lippstadt erst letzthin verschandelte, ist ja nun wieder herbstwoche...wieder ein guter grund, die stadt weiträumigst zu umfahren. und was lese ich heute morgen auf der homepage des WDR? folgendes:
"Massenschlägerei auf der Lippstädter Herbstwoche
Auf der Lippstädter Herbstwoche ist es gestern Abend zu einer Massenschlägerei unter zwei verfeindeten Gruppen gekommen. Etwa 30 Personen hätten auf der Fläche eines Autoscooters aufeinander eingeschlagen, berichtete die Polizei. Sieben Personen kamen in Polizeigewahrsam, weil sie den Platzverweisen nicht folgten. Gegen die Anführer erging Anzeige wegen Körperverletzung und Landfriedensbruchs."
grusel...wo sind wir denn hier?
lippstadt, quo vadis? jedenfalls nicht in richtung lebens- und liebenswertes städtchen im neu ernannten südwestfalen. (das ist ja eh der hohn schlechthin).
ich mag schon gar nimmer hingucken: leerstände in der innenstadt ohne ende, ne angegammelte herbstwoche mit dem runtergekommenen charme ehemaligen glanzes, von kultur nur noch sporadisch spuren, jugendliche ohne perspektiven, stillstand aller orten...
dafür aber arrogante großkopferte, die offenbar mit scheuklappen durch die stadt laufen und die haltung des altkanzlers kohl völlig internalisiert haben.....aussitzen, aussitzen, aussitzen.....schönreden, schönreden....
vielleicht auch schöntrinken?
ist schon seltsam: wer in dieser stadt offenen auges die missstände sieht und auch anspricht, wird zum miesmacher abgestempelt, wer den bürgern bewußt sand in die augen streut, ist ein korrekter demokrat. verstehe das, wer will.
"Massenschlägerei auf der Lippstädter Herbstwoche
Auf der Lippstädter Herbstwoche ist es gestern Abend zu einer Massenschlägerei unter zwei verfeindeten Gruppen gekommen. Etwa 30 Personen hätten auf der Fläche eines Autoscooters aufeinander eingeschlagen, berichtete die Polizei. Sieben Personen kamen in Polizeigewahrsam, weil sie den Platzverweisen nicht folgten. Gegen die Anführer erging Anzeige wegen Körperverletzung und Landfriedensbruchs."
grusel...wo sind wir denn hier?
lippstadt, quo vadis? jedenfalls nicht in richtung lebens- und liebenswertes städtchen im neu ernannten südwestfalen. (das ist ja eh der hohn schlechthin).
ich mag schon gar nimmer hingucken: leerstände in der innenstadt ohne ende, ne angegammelte herbstwoche mit dem runtergekommenen charme ehemaligen glanzes, von kultur nur noch sporadisch spuren, jugendliche ohne perspektiven, stillstand aller orten...
dafür aber arrogante großkopferte, die offenbar mit scheuklappen durch die stadt laufen und die haltung des altkanzlers kohl völlig internalisiert haben.....aussitzen, aussitzen, aussitzen.....schönreden, schönreden....
vielleicht auch schöntrinken?
ist schon seltsam: wer in dieser stadt offenen auges die missstände sieht und auch anspricht, wird zum miesmacher abgestempelt, wer den bürgern bewußt sand in die augen streut, ist ein korrekter demokrat. verstehe das, wer will.
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der tägliche wahnwitz,
leben in lippstadt
Sonntag, September 14, 2008
lippstadt auf abwegen - das grauen ist orange
zunächst dachte ich ja, die bushaltestelle an der alten post wäre eine baustelle...oder vom einsturz gefährdet .... oder mit irgendwas ekligem kontaminiert. vielleicht auch der tatort eines abscheulichen verbrechens.... oder soll sie bei der nächsten müllabfuhr komplett beseitigt werden?
das gesamte architektonische meisterwerk moderner stadtplanung präsentierte sich mir in orangefarbene plastikstreifen eingewickelt. der dilettantismus dieser wicklungen ließ mich nicht im entferntesten an christo denken - keineswegs. also eher müll statt kunst. wobei müll ja manchmal auch kunst werden kann.
damit nicht genug, bei der kurzen fahrt durch lippstadt sah ich immer mehr dieser schockfarbenen schreckobjekte: umwickelte schildstangen, pöller, die nun aussehen, als ob sie einen stellpaltz für den umzugswagen freihalten, geschmacklose plastikschleifchen an blumenkastenhaltern...gruselig, billig, einfach entsetzend. als aufmerksame leserin der lokalen presse war mir natürlich nicht das event des monats entgangen: "lippstadt auf abwegen". schon alleine der titel dieser veranstaltung ist ein horror. kann man das nicht mal positiver formulieren? "lippstadt spinnt" war ja schon grandios daneben - aber auf abwegen ist kaum noch zu toppen. lippstadt auf dem absteigenden ast? abwegige entwicklungen? ebensolche gedanken? auf abwegen kam er zum ziel, abwegige motive trieben ihn? die stadt geriet hier eindeutig auf abwege. wer hat dieses motto bloß erfunden?
langer rede, kurzer sinn: diese orangen müllbänder, sinnbild für abriss, entsorgung, gefahr, gehören zu einem projekt eben dieser veranstaltung.dazu bist folgendes vermerkt: "EinWEG-Verpackung. Verpackung des neuen Altstadtrundganges.."
mal abgesehen davon, dass ich diese typografischen spielchen blöd finde, verstehe ich auch nicht, was verkehrschilder oder pöller oder bushaltestellen nun konkret mit dem altstadtrundgang zu tun haben. ich was bisher davon ausgegangen, dass es sich um interessante stationen oder häuser in lippstadt handelt. dazu zählen wohl kaum verkehrsschilder.
diese "verpackung", die eher eine verunstaltung ist, wirkt billig, dilettantisch und mal wieder, wie in lippstadt üblich, provinziell daneben gegriffen. durfte wohl nix kosten und sollte fix zu machen sein. ich werde diesen irrweg noch fotografieren und mich danach von lippstadt fernhalten bis das zeug wieder weg ist.
das gesamte architektonische meisterwerk moderner stadtplanung präsentierte sich mir in orangefarbene plastikstreifen eingewickelt. der dilettantismus dieser wicklungen ließ mich nicht im entferntesten an christo denken - keineswegs. also eher müll statt kunst. wobei müll ja manchmal auch kunst werden kann.
damit nicht genug, bei der kurzen fahrt durch lippstadt sah ich immer mehr dieser schockfarbenen schreckobjekte: umwickelte schildstangen, pöller, die nun aussehen, als ob sie einen stellpaltz für den umzugswagen freihalten, geschmacklose plastikschleifchen an blumenkastenhaltern...gruselig, billig, einfach entsetzend. als aufmerksame leserin der lokalen presse war mir natürlich nicht das event des monats entgangen: "lippstadt auf abwegen". schon alleine der titel dieser veranstaltung ist ein horror. kann man das nicht mal positiver formulieren? "lippstadt spinnt" war ja schon grandios daneben - aber auf abwegen ist kaum noch zu toppen. lippstadt auf dem absteigenden ast? abwegige entwicklungen? ebensolche gedanken? auf abwegen kam er zum ziel, abwegige motive trieben ihn? die stadt geriet hier eindeutig auf abwege. wer hat dieses motto bloß erfunden?
langer rede, kurzer sinn: diese orangen müllbänder, sinnbild für abriss, entsorgung, gefahr, gehören zu einem projekt eben dieser veranstaltung.dazu bist folgendes vermerkt: "EinWEG-Verpackung. Verpackung des neuen Altstadtrundganges.."
mal abgesehen davon, dass ich diese typografischen spielchen blöd finde, verstehe ich auch nicht, was verkehrschilder oder pöller oder bushaltestellen nun konkret mit dem altstadtrundgang zu tun haben. ich was bisher davon ausgegangen, dass es sich um interessante stationen oder häuser in lippstadt handelt. dazu zählen wohl kaum verkehrsschilder.
diese "verpackung", die eher eine verunstaltung ist, wirkt billig, dilettantisch und mal wieder, wie in lippstadt üblich, provinziell daneben gegriffen. durfte wohl nix kosten und sollte fix zu machen sein. ich werde diesen irrweg noch fotografieren und mich danach von lippstadt fernhalten bis das zeug wieder weg ist.
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